Geigenrätsel: Herkunft?-Alter?-Erbauer?

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    Es ging schon damals wie immer im Leben um die Sicherung von Privilegien und materiellem Vorteil, viel weiß man aus alten Gerichtsakten und Zunft Büchern.

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    Es ist schon verständlich, dass man das Überleben der eigenen Sippe sicherstellen will... Soweit ich weiß, war früher die Familie wichtiger als das einzelne Individuum.

  • Die Geige passt dann gut zum Parallel-Thread ;)

    Alter: Würdest Du sagen, eher Anfang oder Mitte des 19. Jahrhunderts? Die beiden letzten Ziffern sind leider nicht zu erkennen. Und hat Johann Gottfried Hamm immer Geigen mit durchgehender Unterzarge gebaut? Oder eher so, wie das Zargenholz es hergab? Das könnte ich mir vorstellen. Damals hat man ja genommen, was da war.

  • Ich glaube nicht, dass Johann Gottfried Hamm viel dem Zufall überlassen hat. Die Holzauswahl war immer sehr gehoben und gut. Ich meine, die Violine ist circa 1805-1810 entstanden. In dieser Zeit gibt es einige ähnliche Teile, sie sind gar nicht so selten wie man denkt. (ihr könnt ja mal googeln). Die Familie Hamm hatte zu dieser Zeit eine große Produktion, weil der Sohn auch schon tätig war. Vielleicht ist die Violine auch etwas später entstanden und von dem Sohn gebaut, der meiner Meinung nach eine ganz ähnliche Bauweise hat. Hätte dann einfach die Etiketten seines Vaters verwendet weil er so mehr Geld bekommt. Ich habe einige dieser Teile gesehen und kann die Werke von Vater und Sohn zumindest nicht sicher unterscheiden. Charakteristisch ist meiner Meinung nach die sehr rund gewölbt Decke. Oft die asymmetrischen C-bügel die auf eine sehr exakte Bauweise ohne Rahmen hindeuten. Vielleicht gab es in dieser sicher sehr großen Werkstatt auch eine Arbeitsteilung? Zu dieser Zeit wurde Johann Gottfried Hamm Innungsobermeister. Falls jemand etwas von objektivierbaren Kriterien liest, die Violinen von Vater und Sohn zu unterscheiden, bitte melden.😉.