Reparierte Schäden am Cello- Wie zu bewerten?

  • Wie Braaatsch schon geschrieben hat, ist auf den Fotos nichts Dramatisches zu sehen.

    1. Die "versiegelten Löcher" sind Holznägel. Diese haben den Zweck, dass die Instrumentenbauer schon beim Bau bei Auf- und Zumachen des Cellos wieder dieselbe Position für Decke und Boden finden. Wenn so etwas vorhanden ist, ist das eher ein Qualitätsmerkmal, ein Zeichen für Sorgfalt.


    2. Die offene Zarge ist kein Riss. Die Zargen sollen geradezu im Zweifelsfall (bei veränderter Spannung aufgrund von Austrockung) aufgehen, eben genau um Risse im Holz zu vermeiden. Das kann vom Geigenbauer einfach repariert werden, ohne das Instrument groß zu öffnen. Auf KEINEN Fall selbst mit irgendwelchen ungeeigneten Klebstoffen versuchen, denn danach ist das Instrument hin.


    3. Der reparierte Riss am F-Loch sieht soweit gut aus, darüber würde ich mir keine Sorgen machen.

    4. Der Riss am Stachelhalter ist nicht dramatisch, wie Braaatsch schon schrieb. Ich würde das Ende des Risses trotzdem mit Bleistift markieren und schauen, ob er sich ausdehnt. Aber auch hier mal den Geigenbauer fragen.

    5. Haselfichte zeichnet sich durch die Querstreifen in der Maserung aus, was sich akustisch positiv auswirken kann, und daher gilt auch das als Qualitätsmerkmal.

    Hoffentlich hilft das!

  • Das hilft alles wunderbar. Vielen Dank für die Mühe.


    Ich leihe das Instrument jetzt noch zwei Monate um wirklich zu sehen, ob ich zufrieden bin und wenn ja wird es gekauft. Aktuell entwickelt es sich klanglich noch, wird lauter. Am Anfang war es zwar fein, aber nicht sehr durchdringend.