Woher könnte meine schöne Geige kommen?

  • Wert ist immer relativ. Deine alte Geige ist sicher kein Meisterinstrument, aber zwischen Solo-Konzert-super-duper-Meisterinstrument und „Fabrikgeige“ gibt es noch Vieles.


    Auch wenn es immer so scheint, aber die klare Trennung zwischen „Meisterinstrument“ und „Manufakturgeige“ gab und gibt es nicht, erst recht nicht um 1850/1870. Es gab und gibt viele Qualitätsstufen. Viele Geigen wurden und werden anteilig arbeitsteilig hergestellt, und „Manufakturgeige“ und „Meistergeige“ sind so die „Extremformen“. Klar gibt es diese- Manufakturgeigen aus riesigen Fabriken in China, Meistergeigen von Hand in Einzelanfertigung für fünfstellige Beträge. Aber auch heute gibt es Werkstattinstrumente, welche arbeitsteilig in kleinen Teams entstehen, oder aus zugekauften Rohlingen fertiggestellte Instrumente. Das ist heute so, das war damals so. Und das muss nicht schlecht sein.


    Und damals in Sachsen und Böhmen gab es neben grösseren Manufakturen viele kleine Werkstätten, die zu klein waren um selber zu überleben, und so manches „Manufakturinstrument“ ist eigentlich ein „Meisterinstrument“ eines unbekannten, kleinen Geigenbauers.


    Der geringe Wert geht auf den gesättigten Markt zurück- am Ende zählt der Klang. Und der kann manchmal(!) bei einem „Manufakturinstrument“ besser sein als bei einer Meistergeige.

  • Vielen Dank für die Antwort! :)


    Aber was sagst du denn zu meiner anderen Geige? Es geht mir auch gar nicht so um den Wert, da ich meine Instrumente, wie gesagt, ohnehin nicht abgeben würde. Aber ich bin neugierig wer sie gebaut haben könnte 😊