Die helle Geige sieht für mich stark nach Sachsen/Böhmen aus, einfache Qualität. Die dunkle könnte aus dem süddeutschen Raum kommen und sieht hochwertiger aus. Alter: um 1900?
Geigenrätsel: Wo komme ich her?
- yxyxyx
- Erledigt
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Danke für die schnelle Reaktion! Noch mehr Bilder? Deine Gedanken sind nachvollziehbar, warte weitere Tipps ab.
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…..hat sonst noch jemand Ideen? Woher und wie alt, welche Manufaktur ? Welcher Meister?
Hier noch Lackproben und Bilder:
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Die dunkle sieht süddeutsch aus.
Bei der hellen fällt mir die Diskrepanz eines sorgfältig gearbeiteten Korpus und der einfachen Schnecke auf. Die F-Löcher sind für mich auch nicht ganz stimmig für sächsische Manufaktur. Meine Theorie: Werkstattinstrument um 1930, durchaus Markneukirchen und Umgebung möglich, aber auch der gesamte heutige ostdeutsche Raum von Jemandem, der in Markneukirchen gelernt hat oder sich hat die Schnecke von dort schicken lassen. Nicht jeder Geigenbauer ist auch ein guter Schneckenschnitzer...
Die Qualität der hellen halte ich für recht gut, es sind zwar einfacherer Hölzer -aber gleichmässig gewachsene!- und die Verarbeitung vom Korpus ist sauber und die Farbgebung der damaligen Mode entsprechend gut ausgeführt. Mir gefällt die Helle.
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Noch mal zu Hellen: Die gleichmässigen, ganz feinen Einlagen passen überhaupt nicht zu Manufaktur. Der ganze Korpus ist eigentlich top. Das kann auch eines der Meisterinstrumente aein, die von Verlegern aufgekauft wurden und „komplettiert“ wurden- dann passt aber die gute Lackierung wieder nicht ganz.
Oder, wie gesagt, der Meister liess sich -oder ihm wurden im Auftrag des Verlegers- Schnecken angeliefert.
Oder die Schnecke gehört nicht dazu, und wurde später ausgetauscht.
Oder der Meister war einfach schlecht im Schneckenschnitzen, oder hatte dann doch Zeitdruck weil der Kaffee kalt wurde, oder der Lehrling musste mal ran...
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Ist es eigentlich in einigen Schulen üblich, dass die Reifchen über die Klötze gehen? Ich hab hier eine 3/4-Geige mit "Schuster & Co."-Zettel, bei der es auch so aussieht, als gingen die Reifchen über die Klötze. Das kenne ich von sächsischen/böhmischen Geigen sonst nicht.
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Die Diskrepanz zwischen dem Korpus und der Schnecke wird immer auffälliger. Vielleicht ist die Geige auch jünger, erinnert mich auch an gute polnische Instrumente.
Die Schnecke passt nicht dazu, kann auch später ersetzt worden sein.
Noch eine verrückte Theorie, geht in Richtung der Klotz-Geige. Vielleicht gab es zwei farblich ähnliche Geigen, diese und eine Manufakturfiedel. Und man hat da Schnecke/Hals vertauscht. Vielleicht, um ein wertvolles Instrument zu tarnen und ausführen/über die Grenze bringen zu können? Aber das ist einfach nur eine Idee.
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Ist es eigentlich in einigen Schulen üblich, dass die Reifchen über die Klötze gehen? Ich hab hier eine 3/4-Geige mit "Schuster & Co."-Zettel, bei der es auch so aussieht, als gingen die Reifchen über die Klötze. Das kenne ich von sächsischen/böhmischen Geigen sonst nicht.
gute Frage! Konstruktiv drängt sich diese Bauweise eigentlich auf, bei einer Außenform noch mehr als bei einer Innenform. Ist diese 3/4 Geige auch so präzise gebaut?
Und das ganze Teil in einem fast aufdringlich schönen Orginal-Schatzkästlein verpackt?😉.
Buona notte.
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Die Diskrepanz zwischen dem Korpus und der Schnecke wird immer auffälliger. Vielleicht ist die Geige auch jünger, erinnert mich auch an gute polnische Instrumente.
Die Schnecke passt nicht dazu, kann auch später ersetzt worden sein.
Noch eine verrückte Theorie, geht in Richtung der Klotz-Geige. Vielleicht gab es zwei farblich ähnliche Geigen, diese und eine Manufakturfiedel. Und man hat da Schnecke/Hals vertauscht. Vielleicht, um ein wertvolles Instrument zu tarnen und ausführen/über die Grenze bringen zu können? Aber das ist einfach nur eine Idee.
Die Idee ist bezogen auf die surreale „Geigenvermarktungswelt“ gar nicht soo verrückt. Die "helle“ ist dazu mit sehr dünn und definiert gebauter Decke, und es gibt einen Namensvermerk eines Reparatur-Spezialisten aus der Zeit 😉.( und der Regio )