Schaden durch Versand , abgeplatzter Deckenrand leimen

  • Guten Tag, ich habe als Neuling eine Frage. Ich habe über ebay eine Tertis-Viola gekauft (15 Zoll gut zum Greifen, aber dennoch mit bratschigem Tenorklang)

    Nun sind auf dem Versandweg zwei Ecken des Deckenrandes beim Oberbügelgeige24-streicherforum.de/wcf/index.php?attachment/15448/geige24-streicherforum.de/wcf/index.php?attachment/15449/geige24-streicherforum.de/wcf/index.php?attachment/15450/geige24-streicherforum.de/wcf/index.php?attachment/15451/geige24-streicherforum.de/wcf/index.php?attachment/15452/


    abgeplatzt. Es lohnt sich sicher nicht, das Instrument zurückzuschicken.


    Frage 1: was müsste ich rechnen, das beim Geigenbauer flicken zu lassen (Schweiz)?


    Frage2: lässt sich ein solcher Schaden von aussen "einfach" leimen? Ist das kompliziert? (ich würde mir das zutrauen, ich habe vor etlichen Jahren in einem Kurs eine Tenorfiedel gebaut). Worauf muss ich achten:

    Bei beiden Eckklötzchen ist der Lack nur angerissen, hängt also noch zusammen. Beim unteren Eckklotz ist die Randeinlage mitgerissen. Bei beiden Rissen sind drunter die Eckklötzchen sichtbar, gehen also nicht weiter hinein.

    Klebe ich das mit Knochenleim? Was lege ich z.B dazwischen, so dass die Zulagen nicht ankleben? Wie gehe ich vor mit den Spreissen ?


    Danke für Eure Unterstützung CGDA

  • Also, klanglich hat das keine -zumindest keine relevanten- Auswirkungen. Das sind „stehende“ Bereiche, keine „schwingenden“.


    Die Einlage hat genau das gemacht, was sie soll- verhindert, dass das Holz weiter gerissen ist.


    Du kannst das im Prinzip selber machen, aber da sich auch die Kosten beim Geigenbauer in Grenzen halten dürften, würde ich an Deiner Stelle einfach mal bei einem Geigenbauer vorbeigehen und fragen. Ein guter Geigenbauer bekommt das so geleimt, dass man davon (fast) nix mehr sieht.


    Du kannst das mit Knochenleim auch selber machen, aber ich glaube, nur wenige Laien kriegen das auf Anhieb so (fast) unsichtbar wieder hin wie ein guter Geigenbauer. Der hat das Material, weiss, wie die Leimkonsistenz sein muss (etwas dünner für die Einlagen...), hat das richtige Werkzeug und auch ein bisschen Retouchierlack...


    Wenn dir nicht so drauf ankommt, kannst du das auch natürlich selber machen. So schwer ist das nicht, und kaputtmachen wirst du nix, wenn du vorsichtig bist. Knochenleim anrühren, und mit einer Spritze mit einer dicken Kanüle (musst mal probieren, wie dünn dann der Leim sein muss) kannst du gut in den Adergraben rein. Damit bekommst Du auch die Späne wieder fest.


    Leime nicht alles auf einmal, sondern „in der umgekehrten Reihenfolge, wie es gebrochen ist“. Die oberflächlichen Späne also ganz zuletzt, sonst hast Du mehrere Ebenen, die sich gegeneinander verschieben können.


    So würde zumindest ich das machen.

  • Wenn der Verkäufer einverstanden ist, die Reparatur zu bezahlen, könnte man das schon machen lassen
    bzw. selber machen (was ja auch nicht umsonst sein muss)


    Was meinst denn der Verkäufer, wie er den Schaden wieder gut machen will? Die Bratsche war ja
    offensichtlich falsch verpackt.

  • Danke bestens für eure Reaktionen.

    @ Braatsch: hilfreich die Idee der umgekehrten Reihenfolge und auch das mit der Spritze. Damit kommen erste Ideen, wie der Prozess des Leimens aussehen könnte.


    Fiddler: Die Bratsche war zu lose im Kasten und um den Kasten zuwenig Knautschzone. Mit dem Versender muss ich sicher mailen. Ich wollte deshalb versuchen herauszufinden, wieviel das kosten würde beim Geigenbauer um mit dem Verkäufer über den Schaden zu verhandeln.


    Freundliche Grüsse