Geigensammlung Nr. 3 - Würmchen

  • Herkunft: Ich tippe auf Sachsen, der Zettel „Neuenkirchen“ (=Markneukirchen?) und 1871 erscheint mit glaubwürdig. Die Schnecke ist jetzt nicht so typisch, aber der Untersattel und vor allem der Hals wurde solcherart in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Sachsen immer noch so gebaut. Auch geschickt bemalte Böden gab es da öfters mal.

  • Aber durchgesetzte Hälse waren ja in ganz Europa üblich, sagt zumindest der Geigenbauer Udo Kretzschmann aus Markneukirchen. Und die Kehlung sieht mir nicht typisch sächsisch aus. Und auch die Wölbung des Bodens mit so einem Plateau in der Mitte finde ich ungewöhnlich. Aber solche "Wurstränder" hat auch die alte, sächsische 3/4-Geige meiner Oma.


    Kennt jemand von Euch ein Holz, das so unterschiedlich gefärbt ist (ohne Pilzbefall ;)) und in einer Wellenstruktur wächst? Das hätte ich gern.

  • Olivenholz sieht manchmal ähnlich aus.


    Ja, solche Hälse gab es in ganz Europa, das ist eine Form der barocken Bauweise. Die war aber um 1870 bis auf Sachsen/Böhmen fast überall ausgestorben. Prinzipiell kann die Geige überall herkommen.