Alles anzeigenManufakturgeige aus Sachsen/Böhmen um 1920.
Diese Zettel im Inneren sind Modellbezeichnungen, sprich, diese Geige wurde mehr oder weniger in Anlehnung an die Abmessungen einer Amati-Geige gefertigt. Sie war nie als Kopie gedacht. Solche Geigen wurden zu Tausenden zwischen ca. 1870-1945 in Sachsen und Böhmen gefertigt, entsprechend niedrig ist der Wert.
Danke für Deine Auskünfte.
Wieso wurde denn bei der Jahresanfgabe auf dem gedruckten Zettel die 163 (5) also die 5 von Hand eingetragen?
Andreas Amati fecit 1635
- delfi
- Erledigt
-
-
Der Riss ist alt- nur das letzte winzige Stück zum Rand hin etwas neuer (jünger als ca. 5 Jahre). Vermutlich wurde schon mal was dran gemacht.
Solche Risse lassen sich eigentlich auch von aussen leimen. Da sich die Decke aber gegeneinander verschiebt, heisst da ist eine höhere Spannung drauf und der Riss -siehe „neueres“ Rissstück- arbeitet. Das sollte also -wenn man es richtig und dauerhaft, und sogar fast „unsichtbar“ reparieren will- geöffnet, der jahrzehntealte Staub ausgewaschen und die Decke von innen belegt werden.
Sprich: Quick and dirty kostet ca. 50-100 Euro, professionell und am Ende fast unsichtbar ist man ab ca. 400 dabei (je nachdem, in welcher Region du wohnst). Nur für den Riss selber.
Steg, Stimmstock, Saiten neu, Wirbel zumindest überarbeiten kommt -je nach Qualität der Komponenten und wo Du wohnst- dann noch mal auf ca. 250-400 Euro.
Es kann auch noch weitere Baustellen geben, am Besten bringst Du die mal zu einem Geigenbauer, und lässt die begutachten.
Wie gesagt: Für den Eigengebrauch lohnt sich eine Reparatur, für den Verkauf meistens nicht.
-
Keine besonders schwere Reparatur für einen Geigenbauer. Die Decke muss aber dazu abgenommen werden
Ich würde mal ca. 400 EUR schätzen.
-
Ach, jetzt bist du mir dazwischengekommen, Braatsch ... ich tippe zu langsam
-
Warum die Zahlen von Hand eingetragen wurden- keine Ahnung. Es gibt Zettel, da ist die ganze Zahl gedruckt, dann gibt es welche, bei denen die letzten beiden Zahlen oder nur eine reingeschrieben wurde.
Für den Wert ist das völlig egal.
...........
Man darf nicht vergessen, dass auch eine Manufakturgeige damals im Wesentlichen Handarbeit war- nur eben mehr oder weniger arbeitsteilig. Mehr oder weniger deshalb, weil es in vielen Manufakturen -oder für Manufakturen tärige freie- Meister gab, die quasi „Meisterinstrumente“ und individuelle Arbeiten fertigten, die dann auch unter dem Namen der Manufaktur verkauft wurden.
Die grossen Manufakturen/Händler/Verleger hatten Kataloge mit Instrumenten verschiedener Preisklassen, vom einfachen Schülerinstrument bis hin zu recht hochqualitativen Geigen, die entsprechend teurer waren damals und eigentlich „namenlose Meisterarbeiten“ sind. Entsprechend können diese Instrumente dann auch individuelle Merkmale aufweisen.
-
Danke Euch, Braaatsch, Fiddler und Abalon. Es ist wirklich eine Freude an Eurem Wissen teilzuhaben und ich freue mich zu lernen. Wird leider nicht günstig, besonders da ich in der Schweiz bin. - Habe noch ein paar Geigen und werde gerne zurückkommen.
Herzliche Grüsse
Delfi
-
PS: Bögen waren auch noch dabei.
Worauf ist bei ihnen zu achten, ob sich eine Restauration lohnt?
-
Bögen sind von Bildern noch schwerer einzuschätzen als Geigen. Da kann auch schneller etwas irreparabel kaputtgehen. Mit Bögen solltest Du bei einem Bogenbauer vorbeigehen.
Vielleicht lohnt es sich, mit dem ganzen Paket mal Urlaub in Deutschland zu machen In Süddeutschland kann ich in Tübingen Michele Facchino empfehlen, der kennt sich mit Bögen prima aus, ist sowohl Geigen- als auch Bogenbauer. Von der Schweizer Grenze sind das -je nachdem wo Du wohnst- nur ca. 2h, das lässt sich ja noch fahren.
-
Oder Du machst es wie Abalalon- ab in die Post mit den Bögen.
-
Sorry, vertippt. Abalon muss es heissen!