Ein schwieriger Fall

  • …würde noch ein Stück Fichtendecke mit in die Experimentierreihe aufnehmen. Die selbe Farbe kommt nach meiner Erfahrung auf Fichte oft ganz anders raus.

    Außerdem retuschierst du ja nicht nur sondern streichst richtige Flächen. Mit z.B. einem Hammerl Retuschierlack Sortiment kann man eigentlich alle braun Töne mischen. Ich glaube die Farben auf Spiritus Lackbasis sind einfach brillanter als Wasserfarbe.

    Bin aber gespannt auf die nächsten Anstriche.😉

  • …würde noch ein Stück Fichtendecke mit in die Experimentierreihe aufnehmen. Die selbe Farbe kommt nach meiner Erfahrung auf Fichte oft ganz anders raus.

    Außerdem retuschierst du ja nicht nur sondern streichst richtige Flächen. Mit z.B. einem Hammerl Retuschierlack Sortiment kann man eigentlich alle braun Töne mischen. Ich glaube die Farben auf Spiritus Lackbasis sind einfach brillanter als Wasserfarbe.

    Bin aber gespannt auf die nächsten Anstriche.😉

    Danke für den Tip mit der Probe auf Fichtenholz! Das hatte ich in der Tat vergessen.


    Mit dem Hammerl-Retuschierlack, komme ich nicht gut klar. Ich hab braunen hier, der sich besch***en streichen lässt. Mit Zusatz von Mastix in Balsamterpentin geht es etwas besser, aber immer noch nicht zufriedenstellend. Das ist auch der Grund, warum die Geige meiner Oma und die französische von Abalon noch nicht fertig sind...

  • …die Probe-Fläche macht auf mich einen sehr offenporigen und rauhen Eindruck. Das bekommst Du mit Schleifen der Lackoberfläche wieder weg? Oder ist es gar nicht beabsichtigt und für dich nicht wichtig? Bei Bedarf könnte man auch die Flammung zuvor kontrastreicher rausholen. Aber das ist wie so oft Geschmacksache. Ich würde auch immer erst 2Wochen UV-Licht einwirken lassen……Macht natürlich alles sehr langwierig.

    Stimmt, nach der Grundierung mit farblosem Lack hatte ich nicht zwischengeschliffen, bevor ich die Aquarellfarbe aufgetragen habe. Aber den "Antik"-Effekt finde ich eigentlich ganz hübsch ;) Beim nächsten Probestück werde ich brav zwischenschleifen.

    Die Flammung muss nicht verstärkt werden, da die Original-Zargen auch nicht stark geflammt sind.

  • …..beim Lackieren hilft nur Zeit, Geduld und Probelackierung.

    Es gilt:

    - Einmal verbeizt ist immer verbeizt.

    - Einmal rauhe Oberfläche immer rauhe Oberfläche.


    Richtig ist, dass die braun bis dunkel braun Töne von Hammerl zu dünn sind. Man lässt sie entweder auf einer Tüpfelpatte eintrocknen oder gibt etwas gut lösliches Braunpigment zu. (Es gibt etliche braune Pigmente rot bis dunkelbraun, auf Antrachinonbasis , kostet nix) .

    Tüpfel-Platte nur wenn Dreck drin ist sauber machen, Ansonsten einfach wieder mit Ethanol anlösen.


    Lange!! (UV) austrocknen lassen, Zwischenschliff, mit Micromash und Schleiföl (Shellsol T ). Mehrere (Zweistellig) dünne Schichten. Entweder sehr! gute Pinsel oder Ballenpolitur. Eventuelle Löcher frühzeitig mit DEFT auffüllen, verschleifen.


    Wollte immer abkürzen, klappt bei mir aber nicht. Und ich habe immer mehr den Verdacht, ein guter, nicht zu dicker Lack ist wichtig.


    Und am Ende macht der Aufwand richtig Spaß 😉.



  • Die Pigmente in meinem Heron-Allen-Lack verhalten sich merkwürdig. Beide (Rot und Grün) sind in Spiritus gelöst. Bei mehrfachem Überstreichen einer Stelle mit dem Pinsel scheint sich das rote Pigment mit der darunter liegenden (Spiritus-)Lackschicht (die die Aquarellfarbe versiegelt) zu verbinden und ist dann stärker sichtbar als bei den Lackstellen, über die der Pinsel nur einmal gegangen ist.


    Sollte ich den Lack vielleicht einige Zeit offen stehen lassen, damit der Spiritus verdunstet? Oder fängt er dann an zu polymerisieren?


    Vielleicht wäre es besser, die Pigmente trocken in den Lack zu geben, aber wie sieht es dann mit der gleichmäßigen Verteilung im Lack aus? Muss man sie dann mit wenig Öllack mit einem Glasstößel auf einer Glasplatte verreiben, wie man das manchmal in Videos sieht? Um dem zu entgehen, hatte ich extra gelöste Pigmente gekauft. Aber vielleicht sind sie dann für Öllack nicht geeignet :/


    Oder ich versiegle die Aquarellfarbe mit Eiweiß statt mit transparentem Lack. Ich werde wohl noch einige Probestücke machen müssen...

  • Hier die aktuelle Lackprobe. Rechts der mit extra Grün eingefärbte Lack, dem ich in zwei Schritten wieder mehr des roten Lacks zugesetzt habe. Den Farbton links finde ich ziemlich passend. Mal schauen, was 2 Wochen Licht damit machen.



    Auf dem Ahorn ganz links sieht man, wie die rote Farbe sich mit dem transparenten Lack verbunden hat. Dort hatte ich den zu grünen Öllack aufgetragen und wiederweggewischt.

  • Was ist noch mal alles in dem Lack drin?

    Ich mache immer nach jedem Anstrich ein paar Tage UV Schrank. Ich möchte nicht, dass der neue Anstrich den alten anlöst.

    Ich denke auch, dass man die fertige Mischung ein paar Tage stehen lassen muss (eine Woche) um zu schauen ob etwas ausfällt. Natürlich im Glas mit Schraubdeckel.

    Vielleicht nur einmal mit dem Pinsel sehr dünn drüber fahren und dann trocknen lassen? Alle drei Anstriche poliere ich ein bisschen mit Mikromash 4000/Shellsol T aus. Die weißliche Staubschicht die eintrocknet und nehme ich dann mit einem Lappen mit etwas Shellsol T wieder weg. Am besten hat man ein paar Geigen gleichzeitig in Arbeit, dann fällt das warten nicht so auf!

    Ein professioneller Geigenbauer kriegt das wahrscheinlich schneller hin, ich nicht😉.


    Endpolitur mit Tinct. Benzoe mache ich dann erst nach Vier Wochen UV Schrank.

    Aber es gibt sicher auch einen zwischen Weg.

  • ….eigentlich muss das Ergebnis Deiner Probelackierung nur zum Original der Geige passen. Und Du musst einen reproduzierbaren Weg finden. Wenn Du das mit einfacheren Mitteln erreichst:,um so besser!😉

  • Na ja, eingefärbt ist der Öllack nun mal mit den Spiritusfarben, aber ich hoffe, dass der Spiritus in 2 Wochen verdunstet ist. Vielleicht lasse ich den Lack mal einen Tag offen stehen. Die Grundierung über der Aquarellfarbe werde ich mit Eiweiß machen und mir für den Anstrich noch einen etwas größeren Pinsel besorgen.

    Der Lack enthält Kopal und Mastix in Balsamterpentin, relativ wenig Leinöl und die Farbzusätze. Wegen des geringen Anteils an Leinöl trocknet er vermutlich so schnell. Schon nach ein paar Minuten fühlt er sich nur noch etwas "speckig" an, ohne dass etwas an den Fingern klebenbleibt.