Geige August Seidel Klingenthal 1847

  • Richtig. Vom Foto ist das immer schwierig. Ich bin eben skeptisch, wir bei fast allen Geigenzetteln ;)


    Der Klang würde mich auch interessieren. Oft klingen diese Geigen „in Registern“, sprich, je nach Tonhöhe/Lage ändert sich die Toncharakteristik. Heute würde man das als „unausgewogen“ beschreiben und darin einen Makel sehen, damals wurde das eher als „normal“ und „die Musik im Zusammenspiel belebend“ angesehen, zumindest bei Instrumenten für Normalsterbliche.


    Also, wie klingt sie? Klanglich eher modern oder silbrig-barock?

  • Vielen Dank schon mal für die Antworten! Bei dem Zettel hatte ich ähnliche Gedanken wie ihr, zumal man eben zu diesem Namen nichts finden konnte.
    Zu dem Saitenhalter: finde ich auch nicht schön und sehr unpassend, fände Saitenhalter und Kinnhalter in der Farbe der Wirbel schön, müsste Palisander sein. Werde ich noch ändern!
    Klang: allzu ausgiebig konnte ich sie noch nicht testen, hatte noch keine Zeit, aber ich würde ihn als voll und eher etwas dunkler beschreiben. Sie gefällt mir vor allem auf den tiefen Saiten gut, A und E könnte man denke ich noch optimieren, da fand ich sie jetzt spontan ein kleines bisschen zu schrill. Der Steg ist aber auch nicht optimal, und mit den Saiten könnte man bestimmt auch noch was machen.
    Was haltet ihr denn sonst von Holz und Herstellungsqualität? Wie schätzt ihr denn Wert ein?

  • Wenn du uns nach dem Wert fragst, dann können wir ja nur nach der Optik gehen und welchen Preis man bei eBay erzielen kann. Denn, wenn sie gut klingt und gute Spieleigenschaften hat, dann ist ein Verkauf über die Optik (eBay) sehr unbefriedigend.


    Diese Geige sticht erstmal aus der ganz großen Masse der meist vogtländischen/ böhmischen/ usw. Geigen heraus. Das Holz für den einteiligen Boden und die Zargen ist gut gewählt, das der Decke dürfte feinjähriger sein. Der echte Anschäfter, die Ausbuchser und die Reparatur am Zäpfchen (zumindest höchstwahrscheinlich eine Reparatur),machen sie noch interessanter. Den Zettel halte ich auch nicht für echt. Obwohl ich mich da schon wieder frage, warum ein Fälscher den Zettel so dilettantisch anfertigt (breite, krakelige Schrift).
    Ich denke, der bei eBay erzielbare Preis liegt ein gutes Stück über den sonst üblichen <300 Euro. Vielleicht 500.
    Wie schon gesagt, rein nach der Optik beurteilt. Wenn eine spielfertige Geige bei eBay eingestellt wird, dann gehe ich erstmal davon aus, dass sie nicht besonders herausragend klingt. Sonst wäre sie nicht bei eBay.