Was für eine Geige habe ich?

  • Guten Abend.
    Vielen Dank das ich hier im Forum sein kann.


    Habe mit dem Geige spielen angefangen und wollte mir keine Chinageige kaufen,also habe ich mir eine gebrauchte gekauft.
    Sie schaut in meinen Augen recht hübsch aus und der Klang ist auch prima.


    Meine Frage:
    Habe ich was vernüftiges gekauft? Und wie alt ist sie.


    Vielen Dank

  • Das ist eine Schülergeige, die irgendwann zwischen 1920 und 1980 hergestellt wurde, vermutlich in Sachsen oder Tschechien (Böhmen). Interessant ist die Kombination einfaches Bodenholz und relativ gutes Deckenholz (Haselfichte?). Einfacher Lack, das Instrument ist Massenware.


    Aber auch solche einfachen Geigen können wirklich solide Schulinstrumente sein, und da der Klang das Entscheidende ist, kann auch ein preiswertes Instrument "gut" sein, genauso wie ein Meisterinstrument klanglich auch nicht immer die Erwartungen erfüllt.


    Ich habe selber ein Instrument, welches furchtbar hässlich lackiert ist, mehrere grob ausgeführte Reparaturen aufweist und welches mir niemand abkaufen würde- aber wo die einhellige Meinung war, dass man klanglich an der 200der -Preismarke dran ist. Die will ich gar nicht verkaufen, weil sie "Geschichte" hat- aber dennoch ist die ein achönes Beispiel dafür, dass das Aussehen nicht alles ist und auch einfache Massenware gut klingen kann.

  • sorry, meinte 2000der.


    Wert: Deine Geige hat keinen historischen Wert. Solche Instrumente sind kaum gefragt. Der Wert liegt nur im Klang. Und je nachdem ist ein potentieller Käufer bereit, mehr oder weniger Geld auszugeben.


    80 Euro gür eine spielbare, gut klingende Geige sind sehr günstig. Aber eiben hohen wiederverkaufswert hat due Geige nicht. Das ist das, was ich auch bei meiner Geige erlebe: Verbastelt znd hässlich, aber klanglich bei 2000. Nur dass es eben auch tausende wirklich SCHÖNE gut köingende Geigen gibt, und die lassen sich eben einfacher verkaufen. Und an dieser „Verkaufbarkeit“ bemusst sich der Wert- wieviel Geld bekomme ich, wenn ich sie verkaufe...


    Manufaktur-und Meisterinstrument: Das kann ein Laie kaum. Denn wenn er ws kann, ist er kein Laie mehr... ;)


    Nicht umsonst gibt es dieses Forum, und nicht umsonst ist Geigenbauer ein Lehrberuf. Da gibt es kein Retept. Man sieht es an der Verarbeitung, am Lack, und es gibt eben bestimmte Merkmale (Schneckenform, Form der Ecken, F-Löcher...) die auf eun Manufakturinstrument hindeuten. Aber auch bei Meisterinstrumenten kommen ähnliche Fälle vor, so dass es eben nicht immer ganz einfach ist und man das Gesamtbild beurteilen muss.


    Nicht zuletzt haben auch kleinere Meister für Manufakturen gefertigt und diese beluefert, so dass so manches alte Manufakturinstrument eigentluch ein namenloses Meisterinstrument ist...

  • Ich persönlich mag die PI-Saiten /Peter Infeld sehr, aber das ist Geschmacksache. Man muss ein bisschen herumprobieren, was das Beste für das jeweilige Instrument ist. Auf manchen Geigen sind Dominant Saiten toll, auf anderen nicht. Manche Instrumente vertragen höheren Saitenspannung, andere nicht….


    Ich würde aber erstmal die jeweils "softe" oder "mittel" -Variante der Saiten empfehlen. Ich spiele nur noch weiche Saiten, und finde das angenehm. Andere Spieler haben aber eine andere Meinung- ein Patentrezept gibt es nicht. Am besten sprichst Du auch mal mit Deinem Lehrer, der kennt Dich und Dein Instrument.