Geige Max Schaller / Agosue

  • Kleines Update:
    Ich war mit der Geige beim Geigenbauer, der sich sehr begeistert zeigte. Er sagte, das sei schon ein besseres Instrument, auf jeden Fall handgefertigt, keine Manufakturgeige, alles aus einem Guss, tolles Holz. Er betonte, dass es keine einfache Schülergeige sei und sich eine Restaurierung in jedem Fall lohne. Leider war unter dem Saitenhalter, etwas links von der Mittelfuge, ein alter Riss versteckt, der zwar schonmal geleimt wurde, aber nicht ordentlich. Das verteuert die ganze Sache natürlich nicht unwesentlich, aber ich habe mich entschieden, es trotzdem machen zu lassen. (Geige muss dafür geöffnet und der Riss belegt werden, dabei wird man dann auch sehen, ob es richtige Eckklötze sind; nach der Gesamtbeurteilung des GB gehe ich aber davon aus).
    Ich bin sehr gespannt auf die fertige Geige!

  • Er hat sie also einem Meister zugeordnet? Das verwundert mich doch, da er das Instrument in der Hand hatte nehme ich das allerdings so hin.
    Manufakturgeigen sind nicht per se schlecht oder von minderer Qualität. Es gab auch da immer eine Topline, die ordentliche Geigen gebaut hat.
    Die Klötzchen sind letztendlich eigentlich egal, die Geige scheint lange so gehalten zu haben, deshalb hätte ich auch keine Bedenken, wären nur Blenden drin.


    Viel Spaß mit der Geige.

  • Vor einer Reparatur würde ich immer den Klang/die Spielbarkeit beurteilen. Das ist ja für den Käufer letztlich
    das entscheidende und in dieser Kategorie auch ausschlaggebend für den Preis.


    Zur Beurteilung: Der Geigenbauer hat nicht von einem „Meisterinstrument“ gesprochen, das hätte mich auch
    verwundert. Statt „Manufaktur“ könnte man sagen „Workshop“ eines Geigenbauers, der da ein Auge drauf hat.
    Aber im Grunde ist alles unter 6000 EUR (grob gesagt) ja doch Manufaktur. Was, wie erwähnt, von hoher Qualität
    sein kann. Die Übergänge sind da fließend.

  • Nein, einem Meister zugeordnet hat er sie nicht, und dementsprechend natürlich auch nicht gesagt, dass es eine 10000€-Geige ist, aber er sagte, so auf ca. 3000€ würde er sie (je nach Klang natürlich) schon schätzen.
    Das ist für mich dann schon ein Unterschied zu der Standard-Manufakturgeige im dreistelligen Eurobereich, wenngleich es natürlich wie gesagt auch keine Top-Geige ist.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte gerne nochmal ein kurzes Update geben, da ich die Geige gestern vom Geigenbauer geholt habe. Gerade habe ich das erste Mal auf ihr gespielt, gestern bin ich nicht mehr dazu gekommen. Und was soll ich sagen - ich bin restlos begeistert, der Klang ist wirklich (für meine Begriffe) fantastisch und im Vergleich zu meiner böhmischen Geige und den anderen Geigen, die ich bisher gespielt habe (waren bisher nur Manufakturgeigen) ein himmelweiter Unterschied. Ich habe auf beiden Geigen die gleichen, neuen Seiten drauf, man kann also ganz gut vergleichen. Ich bin sehr froh, dass ich die 600€ investiert habe, es hat sich allemal gelohnt! Insgesamt hat mich die Geige jetzt knapp 1000€ gekostet. Momentan habe ich Larsen Virtuoso Saiten drauf, die Geigenbauerin meinte aber, da die Decke recht stark sei, könnten Evah Pirazzi auf der Geige gut passen. Vielleicht probiere ich das bei Gelegenheut noch aus.



    Wenn ihr mögt, mach ich die Tage noch ein paar neue Bilder von der hergerichteten Geige.
    Vielen Dank auf jeden Fall nochmal für eure Beiträge zu dieser Geige.


    Viele Grüße
    Peperoni

  • Gratuliere und viel Spaß mit der „neuen“ Geige!


    Ich stelle fest, dass ich mit meiner neuen jetzt wesentlich öfter übe. Ich höre einfach dem Klang
    gerne zu und kann mich selbst kaum satt hören. Mal sehen, wann das nachlässt, das geht jetzt
    immerhin schon fast 2 Monate so. :D


    Bilder brauchst von mir aus nicht reinstellen, optisch wird sich ja nicht viel getan haben, war
    ja lackmäßig alles super.
    Gruß
    Fiddler

  • Schön, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist. 1000 EUR sind für eine gut klingende und spielbare Geige nicht viel Geld.
    600 EUR Reparaturkosten sind ein ganz schöner Batzen. Was hat denn der Riss gekostet? Hat der Geigenbauer das einzeln aufgeführt?

  • Hallo Norbert,


    ja, es ist alles einzeln aufgeführt, bzw. ein Posten war: Geige öffnen, Deckenriss säubern, leimen, belegen, retuschieren, F-Klappenriss leimen, Violine reinigen und polieren, Schlussmontage, gesamt 371€.
    Dazu dann noch Griffbrett, Stimmstock und Steg, insgesamt 575€.