H.Vigneron A Paris

  • Hallo liebe User ,
    ich habe auf dem
    Flohmarkt , wie mir scheint eine echte Meistergeige gekauft von Mathieu Niessen 1928 beiliegend war ein Bogen Silbermontiert ziemlich abgerockt und darauf kaum noch zu erkennen ein Brandstempel "H.Vigneron a Paris" kann mir jemand sagen was das sein könnte ich finde im netzt nur A. Vigneron

  • Ich hätte da an Deiner Stelle nicht allzu hohe Erwartungen. Der Frosch ist doch sehr viel einfacher als man an einem silbermontierten Bogen erwarten würde. Außerdem deutet die Form des Frosches (die abgerundete Kante am hinteren Ende) darauf hin, dass es sich nicht um einen Geigen- sondern und um einen Bratschenbogen handelt.
    Bei H. Vigneron könnte es sich um ein Nachfahren handeln, es könnte aber auch eine Modellbezeichnung sein, die hofft, von dem gutes Ruf des Vorbildes zu profitieren.
    Generell sind auf Flohmärkten kaum "Schätzchen" zu erwarten. Die meisten Stände werden nämlich nicht von Privatpersonen betrieben, sondern von gewieften Profis, die recht genau wissen, wie viel die Sachen, die sie im Angebot haben wert sind. Die verticken Musikinstrumente nur dann für einen Appel und Ei auf einem Flohmarkt, wenn es keine bessere Möglichkeit gibt, sie zu Geld zu machen. Das heißt nicht, dass es sich nicht lohnen kann, ein Flohmarktinstrument für den Eigengebrauch wieder herrichten zu lassen, aber dass sich der Aufwand einer Restaurierung für den Weiterverkauf nicht lohnt, hat auch etwas zu sagen.

  • Einen Bogen via Internet zu schätzen ist noch schwieriger, als eine Geige via Internet zu schätzen. Genau wie Geigen wurden auch Bögen gefälscht. Ausserdem gibt es auch bei Bögen Merkmale, die man betrachten muss: Bahn des Frosches, Kopf, wie ist er gestochen etc.- von einem Foto, welches nur ein Stückchen Bogen und den Frosch zeigt, kann man einfach nix sagen.


    Der Frosch kann ersetzt worden sein, der Brandstempel gefälscht etc.- das kann man per Foto kaum erkennen, wenn der Bogen "gut gemacht/kopiert" wurde.


    Desweiteren hängt der Wert eines Bogens noch mehr an seinen Spieleigenschaften als bei Geigen. Will heissen: Auch ein an sich "wertvoller" Bogen kann totaler Schrott sein, oder "durch" sein. Bögen verschleissen zu einem gewissen Grad, verziehen sich, verlieren Spannung etc., desweiteren ist ein Schaden oftmals ein "Komplettschaden", während man an Geigen etc. noch eine Menge richten kann. Kurz: Auch ein ehemaliger Profibogen kann Schäden haben, die dazu führten, dass der Profi den Bogen billig an einen Freizeitspieler verscherbelt hat, dessen Ansprüchen der Bogen noch genügte. Ich habe schon so einige gestempelte Meisterbögen in der Hand gehabt, die nur noch Mittelklasse waren oder als Schulbogen taugten.


    Also: Bögen muss man wirklich in Natura schätzen, zumindest meiner Meinung nach.