Es ist eine typische Kopie nach dem Stradivari-Modell, wie sie seit dem 19. Jahrhundert in allen europäischen Geigenbauregionen hergestellt wurden und zeitweise auch noch werden. Französisch kommt dabei ebenso in Frage wie böhmisch oder norditalienisch.
Was mich irritiert, und für die Arbeiten der großen Meister nicht typisch ist, ist allerdings die offensichtliche künstliche schwärzliche Pigmentierung, vor allem an der Decke, den Zargen und den Seiten des Bodens, die vermutlich ein älteres als das tatsächliche Alter vortäuschen soll. Dies ist vor allem für böhmische Imitate typisch, ohne dass ich aber leider eine bestimmte Herkunft angeben kann. Auf jeden Fall ist es schon eine außergewöhnlich schöne Geige, deren Wert ich vor allem am Klang ausmachen würde. Eine Begutachtung "in natura" kann bei dieser Geige durch Bilder auf keinen Fall ersetzt werden!
MfG
Rainer