zufällig habe ich heute am Flohmarkt für 30€ diese Geige ergattert.
Auffallend sind die hohe Fertigungsqualität, sowie der Lack. Decke engjährige Fichte, Zargen, Boden und Hals hochgradiges Ahorn. Die Schnecke ist sehr schlank und damit schick gemacht. Sie ist definitiv eine Meistergeige, aber wer kennt diesen Herren? Peter Hermann Petersen hat die als Opus 16 1942 in Marburg an der Lahn gefertigt. Der Zettel sowie eine extra Brandmarke mit seinen Initialien "PHP" im inneren geben Auskunft. Auch scheint der dem Latein nicht 100%ig gewachsen zu sein ("..vecit..").
Später scheint sie mal top restauriert worden zu sein, einstweilen ist sie aber wieder zerfallen. Der Korpus hat keinen Riss, Brücke, Sattel und sogar das herausgebrochene Griffbrett wären noch da.
Hm? auf dem Land (na ja Marburg) schenit es gute Geigenmacher gegeben zu haben, die leider wegen des Standortnachteils relativ unbekannt blieben.
Oder kennt wer den??
kennt wer Peter Hermann Petersen aus Marburg an der Lahn?
- yxyxyx
- Erledigt
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noch zwei Fotos (Sorry hab ne alte Digicam)
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Gratulation zu der schönen Geige!
Leider habe ich von dem Erbauer noch nichts gehört,
vielleicht hat er den Krieg auch nicht überlebt...
Der Name Petersen weist ja sogar noch weiter in Richtung Norden,
als Marburg liegt.
Als Kuriosität ist allerdings die Inschrift zu werten:
Ein Geigenbau-Meister würde vermutlich wissen, dass "fecit"
nicht mit "v" geschreiben wird.
MfG
Rainer -
Na, das nenne ich ein echtes Schnäppchen! Glückwunsch! Die Schnecke ist stilistisch sehr eigen....
Den Geigenbauer kenne ich nicht, ich finde es aber auch eigenartig, vecit statt fecit zu schreiben, zumal damals ja genug Geigen mit Stradivari- und aehnlichen Zetteln im Umlauf waren, und ein Geigenbaumeister diese definitiv gekannt haben sollte. Das bringt mich auf den Gedanken, dass es entweder ein Autodidakt war (mit Holzberufshintergrund), ein Instrumentenbauer eines anderen Fachs (z.B. Gitarre, Laute usw.) oder jemand, der nicht aus Deutschland kam und daher vielleicht weniger "Berührung" mit den ganzen Manufakturgeigen hatte. Evtl. Dänemark? Aber das sind alles Vermutungen. Ich wuerde mal im Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen anfragen, die wissen eigentlich immer alles
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Ich schliesse mich Braaatsch an. Einen dänischen Geigenbauer namens Peter Hermann Petersen kenne ich nicht, und die Geige ist bestimmt nicht typisch für dänische Geigen. Die Erscheinung, insbesondere die Schnecke, lässt vermuten, dass es sich um eine Amateurarbeit handelt.
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Auf Goggle finde ich keinen Geigenbauer Petersen!
Nur die Deportation 1942 aus Marburg!
Petersens sind z.B. Hanseaten (mit z.B. jüdischem Einschlag), Evangeliken und einer, der unter Pseudonym "Petersen" antifaschistisch publizierte!Ansonsten ist vecit slowakisch oder türkisch.
Sind die FF nicht doch zu unterschiedlich?
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Hallo yxyxyx,
ja ich kenne diesen Herrn sehr gut.Er war mein Großvater. Durch Zufall haben mein Bruder und ich diesen Eintrag gestern gefunden und haben uns sehr gefreut eine Geige von ihm im Internet zu finden. Ich hoffe die
Antwort erreicht dich noch,denn deine Frage ist ja schon ein paar Tage her
Wenn ja ,bitte einfach melden und ich beantworte dir deine Fragen gerne.LG Amatine
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das ist ja toll dass ihr euch hier zusammen findet....... und vielleicht erzählt ihr uns demnächst noch etwas darüber......
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Schade. Ich hab sie einstweilen verklopft
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Die Geschichte ist doch rührend und gibt doch wieder wie das leben ist.
Nach vielen Jahren gibt es eine Antwort auf alle fragen, sie sind so nahe und waren doch nie greifbar.
Und doch hat sich was verändert. Man kann nichts ewig aufbewahren bis man eine Antwort erhält.
Aber vielleicht hat der Käufer der Geige ein Happy End.
Vielleicht erfahren wir jetzt wer der Erbauer war.