Beiträge von Schüffelgen

    Fiddler:
    "Ja, das ist ein sehr interessantes Buch (PDF) !!


    Da steht z.B.: Waren diese Instrumente in der Vergangenheit von den handwerklich gefertigten Instrumenten qualitätsseitig Welten voneinander entfernt, so hat die industrielle Fertigung in den letzten 20 Jahren deutlich aufgeholt.


    Das bedeutet, dass ältere Instrumente aus der industriellen Manufaktur nicht mit einfachen modernen Instrumenten mithalten können.
    Und das erklärt vielleicht auch den massiven Preisverfall älterer Instrumente.


    Lieber kaufe ich mir ein günstiges neues Intrument, das klanglich und qualitativ den alten industriell gefertigten überlegen ist. "


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    Schüffelgen:
    "Ja, das ist ein sehr interessantes Buch (PDF) !!


    Da steht z.B.: Waren diese Instrumente in der Vergangenheit von den handwerklich gefertigten Instrumenten qualitätsseitig Welten voneinander entfernt, so hat die industrielle Fertigung in den letzten 20 Jahren deutlich aufgeholt."


    Das heißt seit 1986!!!


    Das bedeutet, dass ältere Instrumente aus der "vorindustriellen" Manufaktur (vor 1906) von modernst gefrästen Produkten seit 1986 - die doch noch 2006 manuell nachgearbeitet werden mussten - bereits "deutlich aufgeholt worden sind bzw. nicht erreicht worden sind. Und das erklärt die weiteren Bemühungen, das Fräsen zu verbessern, wobei die hier besprochene Technik des Fräsens von 2006 noch in den Kinderschuhen der Forschung stand!


    Und ich hoffe sie habe eine gefräste Geige aus Markneurkirchen von nach 2006 aus den Spezialforschungswerkstätten des " Musicon Valley" : Dann gratuliere ich, wobei ich bezweifle, dass sie ein klanglich nebensächliches bestes Riegelahorn verwendet haben sollten und sonstiges kunstästhetisches Schnickack wie an Schnecke und Einlagen! Eine wahrlich kommunistische Violine wäre das für das Volk! Nicht schlecht - vielleicht sogar klanglich gut - und doch keine Kunst


    wie eine Jakob Kliment von 1875 aus Mähren eine Kunstantiquität im Vorzeitalter des Fräsens meiner Ansicht nach ist!!!! Auch die Violine des Hoflieferanten J. Altrichter von 1912 aus dem preußischen Frankfurt (Oder) ist kunsthandwerklich deutlich höher einzuschätzen als eine neue gefräste Geige nach 2006!! Auch wenn sich der Klang nicht unterscheiden sollte gibt es einen kleinen Unterschied, der bekanntlich bedeutend für die Taxonomie sein kann!


    M.f.G.
    Ihr Schüffelgen

    Antwort zu Fiddler´s Beitrag vom 09.11.2013 20:10


    Tja,
    ich stimme Ihnen ja zu und trotzdem zeigen die Beiträge zum "absoluten Klang", dass preiswerte Geigen sehr gut sein können und Markneukirchen versucht das auch für modern gefräste Geigen nachzuweisen. Gefräst wird seit 1906!!!!


    Zur modernen Fräsung s. ab S 23 in:
    http://www.ifm-zwota.de/mvr06.pdf



    Rechnergestützte Konstruktion, Simulation und Fertigung von Musikinstrumenten
    Friedrich Schetelich; Christine Schöne
    Verbundprojekt
    Technische Universität Dresden, Institut für Maschinenelemente und Maschinenkonstruktion
    Institut für Musikinstrumentenbau Zwota, a. d. TUD, 2006


    Und auf S.29:


    "Akustische Messergebnisse
    Die Auswertung der Frequenzkurven zeigt eine gute Übereinstimmung zwischen der „Meisel- Geige“ und den hergestellten Vergleichsinstrumenten. Der Musiker bewertete beim Einspielen der Musikstücke die Instrumente ebenfalls als gleichwertig."


    M.f.G.

    Auch in der Suchmaschine Goggle geht es um hochpreisige Violinen!


    01.09.2013 - DER MYTHOS Die Geige ist das Musikinstrument schlechthin: Die Instrumente der alten Geigenbau-Dynastien bringen Millionen. Doch die ...


    Die Quellen, die Sie benennen:


    "...Festlegungen, die groben Unfug nicht erlauben...


    siehe:


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13517663.html


    http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/b...gt/4376356.html


    https://www.google.de/#q=das+geschäft+mit+der+geige"


    beziehen sich allesamt auf das hochpreisige Segment!


    Spiegel: "Im Geschäft mit Altgeigen dieser Klasse gibt seit jeher eine Handvoll etablierter Händler den Ton an. Der feine kleine Klub, seit Jahrzehnten fest im Griff von Monopolisten wie Emil Herrmann (New York), Walter Hamma(Stuttgart), Albert Phillip Hill (London) oder Heinrich Ludwig Werro (Bern),..", denen Betrug vorgeworfen wird, beste Fälscher zu sein!


    Aus meiner Sicht ist es nicht erlaubt, die Expertise eines Mittelständlers


    wie Mathias Renner
    Französischer Geigenbauer bei Poissy
    2 Impasse Michel Colucci
    31140 Montberon, Midi-Pyrénées
    France métropolitaine


    mit den falschen Expertisen und Fälschungen für hochwertigste Instrumente der
    "Koryphäen" , die "Monopolisten" (s.o.) seien und Betrug bei hochwertigsten Violinen begannen haben sollen, anzuzweifeln.


    Der Mittelständler genießt nicht den Schutz einer Koryphäe (keiner wagt den Widerspruch) und eines Monopols (einer schützt den anderen):



    Er ist der ständigen Überprüfung, Meinungsbildung durch Käufer, der übrigen Geigenbauer (und eventuelle Neider), der Geigenbauerverbände und -institutionen, Koryphäen und Möchtegern-Koryphäen und im Internet der gesamten Menschheit (mit Internetanschluss) - die nicht nur normal ist - ausgesetzt. Bei soviel Kritikpotential - dem er nichts entgegenzusetzen hat als seinen guten Ruf -kann ein Mittelständler und Geigenbauer, der von seiner Werkstatt lebt und am Orte ist und anzufinden ist an seinem Lebensmittelpunkt, nicht groben Unfug betreiben:
    Er wäre gar schnell weg oder weg vom Fenster hinter schwedischen Gardinen!


    Der Rahmen, in dem Wertbeurteilungen und Zertifikate vom beurteilten Gegenstand abweichen dürfen, ist überprüfbar, weshalb auch schon Koryphäen vor dem Kadi standen!

    Auch im Tagesspiegel geht es um den Betrug der ganz Großen:


    "In der Schweiz, es geht um 40 Millionen. Der Mann ist ein ganz Großer, Dietmar M. aus Bremen, der wichtigste Verkäufer von Stradivari-Geigen weltweit, mit Niederlassungen in Wien, Berlin, New York, Tokio. Seine Kunden sind Banken und Stiftungen, Leute, die Millionen für ein Instrument bezahlen."

    Spiegel:


    "Zur Preisbestimmung wird die in Deutschland herausgegebene, international gültige "Fuchs-Taxe" herangezogen, ein Verzeichnis, das etwa der Schwacke-Liste für Gebrauchtwagen vergleichbar ist. Doch die Fuchs-Taxe, zusammengestellt von den Fachverbänden der Geigenbauer, erfaßt nur Violinen bis zur gehobenen Mittelklasse: die Einschätzung der Spitzengeigen findet dagegen im verborgenen statt."


    Es geht hier um den Betrug bei Spitzengeigen!

    Ich stimme Ihnen zu und auch nicht:


    Markneukirchen vermarktet sich progressiv als "Musicon Valley" und sie betreiben umfangreiche Forschung: Tatsächlich haben modernst 3D gefräste Geigen - womit sie den chinesischen Anbietern Paroli bieten wollen - beim Hörer keinen Nachteil zum Original!


    Aber: Der Geigenbauer klopft aufs Holz und ich höre beim Anzupfen meiner Geigen gewaltige Unterschiede im Klangspektrum und Klangfülle! Klang und Preis können sich aber widersprechen.


    Warum aber spielen Solisten "Schätzchen" - teure Geigen - und keine gefräste Massenware, die preiswerter zu haben wäre?


    Zum Klang kommt hinzu das "ästhetische Kunsthandwerk" - und wer wollte behaupten, dass ein schönster Lack, Riegelahorn oder eine schön geschnitzte Schnecke entscheidende Klangvorteile bietet - die Geschichte des Instrumentes, die Tradition, die Patina u.s.w., so dass die Leidenschaft erst entfesselt wird! Dann sprechen wir von einem Kunstwerk! Wir wollen keine Carbongeige, wäre sie noch so gut, wenn wir Geld haben!


    Gefräste, bestklingende Violinen überlassen Solisten zumeist dem gemeinen Volk, das sich daran erfreuen kann! Ich kann auch keine Madonna aus dem 17. Jahrhundert wie ein Kunstwerk fräsen! Herrn Müller mag sie - wie ein
    Gartenzwerg - gut sein !


    Ich will jedoch erwähnen, dass die chinesischen Manufakturen dem "ästhetischen Kunsthandwerk" schon sehr nahe kommen, weshalb - wie bei Uhren- diese Replicas dem Semiprofi zu schaffen machen!

    Ich erlebe die Werbung von Osmanek aus 1905 als grundehrlich:


    "Als Spezialitäten:
    Rein schwingende Saiten,
    billige und doch gute Instrumente. "


    Allgemeiner warb er mit


    "Billige und gute Instrumente. "


    Es gibt demnach die Subspezialität " nicht billige Instrumente" die z.B.
    Orchester-Violinen mit starkem Ton und natürlich die Solo-Violinen - sind. Sie sind natürlich auch Manufakturware - aber mit einem höherem Qualitätsstandard (Fertigung, Material und Ton) - wie sie es auch höherwertig aus Mirecourt gab, die heute noch hohe Preise erzielen.


    Osmanek Geigen Preise 1905


    Bis zu den Orchesterviolinen gab es 13 Preiskategorien (Qualitäten) und bei den Soloinstrumenten weitere 5!

    Der Verkäufer hat mich :D als Käufer gefunden gehabt!


    Und natürlich war auch ich ängstlich/geizig/klug und wollte keine 5000 EUR zahlen. Zertifikat und Wertbeurteilung über 8000 EUR =) :D machten mir die Kaufentscheidung etwas leichter - zumal ich mit den Violinen von


    Mathias Renner
    Französischer Geigenbauer bei Poissy
    2 Impasse Michel Colucci
    31140 Montberon, Midi-Pyrénées
    France métropolitaine


    bisher stets sehr bis äußerst zufrieden war.


    Gleichwohl muss jeder Händler Gewinn machen, ein anderer dann wieder Verluste u.s.w. Zertifikat und Wertbeurteilung über 8000 EUR sind immerhin Festlegungen, die groben Unfug nicht erlauben.


    "Fine german violin made circa 1800, of the Leopold Widhalm school. A superb instrument, masterly made...


    “The sound, as expected with this kind of instrument, is splendid, a deep and mature sound of the highest level, warm and brilliant, with a reasonable projection, that will allow you the most complete repertory.” :P "A wonder!"
    “Dimensions are : L.O.B : 360 mm. Upper bouts : 160 mm. Middle bouts : 108 mm. Lower bouts : 201 mm. “

    Brünn „Vorort Wiens“ und man könnte sagen "reicher Vorort Wiens nach dem 1. Weltkrieg".


    Diplomarbeit "Karl Norbert Mrasek in Brünn"


    "Seine Hochschuljahre verbrachte er in der Kaiserstadt Wien, die ja für den Brünner und die Deutschen Mährens im allgemeinen den großen kulturellen Mittelpunkt darstellte. Man hat Brünn oft einen „Vorort Wiens“ genannt und damit diese sehr enge Verbundenheit andeuten wollen."


    Die kulturelle Verbundenheit "Mährens" mit Wien resultierte aus dem hohen deutschen Bevölkerungsanteil (bis zum 2. Weltkrieg). Zudem war die Tschecheslowakische Republik nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich sehr stark! Der Vielvölkerstaat umfasste bei einer Volkszählung 1921 3,1 Mio. Deutsche (23 %). Die neue Republik nahm aufgrund ihrer Wirtschaftskraft einen Aufschwung – ein starker Kontrast zur enormen Inflation in Deutschland und Österreich.