Geige Conrad Gallhofer Seckau

  • Das ist natürlich auch möglich, aber damals gab es noch keine Flohmärkte, wo er sich das nötige Werkzeug hätte kaufen können ;) ;)
    und ob er mit dem Werkzeug eines Tischlers ausgekommen wäre, bezweifle ich auch...


    ich halte nach wie vor an der These von Braaatsch fest, vor allem weil dieser Gallhofer schon nach Graz hätte laufen müssen, um einem Geigenbauer "über die Schulter "sehen zu können...
    Wie dem auch sei, ich mag dieses Instrument und seinen Klang sehr...


    Wenn ich aus Seckau interessante Neuigkeiten über diesen Conrad Gallhofer bekommen sollte, dann lasse ich Euch das wieder wissen...
    ich würd schon zu gerne herausfinden, ob er der Erbauer oder der Besitzer der Geige war...


    Vanille123

  • Interessante Form der FF-Löcher.
    Aber der Lack auf der Vorderseite sieht schon ein bisserl gekleckselt und streifig aus, also in meinen Augen nicht so hochprofessionell. Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass Öllacke so empfindlich sein können, dass sie bei großer Hitze wieder klebrig werden können. So hatte ich mich einmal sehr erschrocken, als ich an einer Geige nach über 10 Jahren den Kinnhalter wechselte und dann die Hälfte des Lacks auf dem Kork hatte. War ne teure Geige übrigens (jedenfalls für mich damals, 2 TDM).
    Vielleicht ist ja was Ähnliches mit der Geige passiert.
    Andererseits: Streifen gehören ja zu Käfern, und bestimmt bringt dieser Käfer (musikalisches) Glück! ;)

  • Also ich finde die Geige eine durchaus qualitätvolle Arbeit, gute Holzauswahl und auch Ausarbeitung. Das "Gekleckste" ist meiner Meinung nach nachträglich ausgebesserter Lack, und hat nichts mit der ursprünglichen Arbeit zu tun.
    Tipp für alle, die Text in Geigen aufnehmen wollen: Makro-Aufnahme der Kamera aktivieren, sonst kann man nix lesen.
    Was ich am Brandstempel interessant finde, ist dass auch eine Jahreszahl vorkommt, was da eher ungewöhnlich ist (extra angefertigter Brandstempel für ein Jahr? - Glückszahl?)


    Zur Person Conrad Gallhofer lässt sich eruieren dass er auch als Historiker mit Handschriften zu tun gehabt hat, also ein in viele Richtungen gebildeter Mann war, was die These stärken würde, dass er die Geige als Besitzer spielte, weniger als dass er sie gebaut hat.
    Man findet in der Grazer Bibliothek einen Verweis auf ihn: http://books.google.at/books?i…ad%20Gallhofer%22&f=false


    Da handelt es sich um eine Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, die zunächst von einer Zunft verwendet wurde, als Einband, und die von selbigen Conrad Gallhofer dann zwecks Identifizierung an die Grazer Universitätsbibliothek gesandt wurde.
    Interessant, was an Informationen noch über Menschen übrig bleibt nach 100 Jahren...


    Beste Grüße,
    pharus

  • Da hast Du mehr herausgefunden, als der nette Herr von der Abtei Seckau- Vielen Dank, Pharus!
    Das mit der Jahreszahl ist richtig, man kann aber nur die 19 erkennen, die letzten beiden Ziffern sind für mich unleserlich...
    Es sind also wirklich danach aus, dass Braaatsch Recht hat und es sich um einen Besitzerstempel handelt.


    freundliche Grüße
    Vanille123