Was ist das für eine Geige? Ratespiel

  • gerade vor 10 Minuten angekommen!
    Ich habe diese Geige via Internet gekauft, da sie interessant ist.
    WARUM?
    Ich sage nur so viel "Wien" "Tüftler"
    OK! Die Decke ist nicht berauschend, aber die Fertigung und die Schnecke sind von ungewöhnlich hoher Qualität. Der Tüftler hat zumindest an seinen Erfolg ehrlich geglaubt.
    Also wer ist er,und wann wurde in etwa die Geige gemacht.
    Ich lüfte das Geheimnis am Sonntag, dann geht sie in die Bucht.
    Ich mache das nur, um auszuforschen, ob der in D ein Begriff ist.


    PS: ich weiss, man soll niemals eine frisch angekommene Geige besonders in der kalten Jahreszeit sofort auspacken, aber Ihr wisst schon, man kann nicht widerstehen, nachzusehen was da so ankommt.

  • das beste ist, ich erlöse Euch gleich vom Kummer:
    es ist eine sogenannte "TIM" (Wiener Toninstrumente Markstein), das war ein Ingenieur, der anfangs der vorletzten Jahrhundertwende wie so andere Tüftler (Revalo, Schlesinger, C37, etc.) DAS revolutionäre Konzept a'la "Cremoneser waren gestern, jetzt komme ich!" entwickelt haben wollte, aber wie so oft sich bewahrheitete, dass angekündigte Revolutionen ausbleiben. Durch ein patentiertes Dampf und Wälzverfahren behauptete er, er könne die Struktur der Klanghölzer so verändern, dass sie neu wie alte Geigen klängen.
    In der Innenstadt hatte er eine kleine Manufaktur und diese wurden dann von einem Großhändler namens Beyer verkauft.
    Seine Fabrik überlebte den WK1 aber ging dann in der Wirtschaftskrise pleite.
    Diese Geige ist von 1914.
    Für eine Manufakturgeige ist sie sehr fein gemacht und auffallend rissfrei -lediglich kündigt sich ein Stimmstockriss an, der aber noch rechtzeitig "behadnelt" werden könnte.
    Ich werde sie bald auf Ebay stellen, mal sehen, wie hoch sie geht.

  • jetzt komm ich zu spät, aber trotzdem, auch wenn es falsch ist:
    ich hätte auf Johann Georg Stauffer getippt...


    Das Rätsel hat mir gut gefallen, denn ich habe wieder etwas Neues gelernt.
    Danke yxyxyx! :)

  • UII! DAs wäre zu schön um wahr zu sein gewesen. Stauffer so konservativ er als Gitarremacher war,so verrückt war er in Sachen Geigenbau. Seine verwirrtesten Kreationen wären noch immer Raumschiff Orion mäßig.

  • Na ja, das ist halt der Einzige Wiener Geigenbauer, von dem ich wußte, dass er experementiert hat...


    Aber ich habe auch ein Rätsel, weil Sie so schön geschrieben haben, dass Sie, wenn man Ihnen eine Stradivari schenken würde, Sie nur mit Samthandschuhe anfassen und im wohltemperierten Koffer zu Sotheby's tragen würden:


    Es gab einen Geiger, der ein solches Geschenk (also eine echte Stradivari) zwar angenommen hat,aber dennoch weiterhin lieber seine eigene (franz.) Geige spielte.
    Wie ist der Name dieses Geigers?


    Viel Spaß beim Raten
    freundliche Grüße


    Vanille123

  • Es war Dancla, der lieber weiterhin auf seiner Geige von Gand spielte, weil er fand, dass sie besser klingt -
    womit wir wieder ( s. Beitrag von violaine) ein Beispiel bzw. einen Nachweis dafür haben, dass eben nicht alle Stradivari-Geigen " die Ohren verzaubert haben".


    einen schönen Tag Euch allen
    und freundliche Grüße


    P.S. zu Stauffer und "Raumschiff Orion" mäßig: in der antiken Bucht liegt noch 5 Tage lang eine Geige mit Hilfe deren Schnecke Sie die "Sterne vermessen können" - sehr originell....( Bilder darf ich ja nicht hier zeigen.. ;)