Titanic Geige aufgetaucht

  • jüngst ist die Geige vom Chef des Schiffsorchesters der Titanic aufgetaucht - Nein- nicht aus dem Wrack, sondern von einem Dachboden einer brit. Familie. Die Geige wurde in einem Koffer schwimmend mit der Leiche von Mr. Hartley fünf Tage nach der Katastrophe gefunden.
    Unglaublich aber wahr, sie wurde der Heilsarmee geschenkt, die diese dann in einem Dachboden einer befreundeten Familie verstaut.
    Die Echtheit ist erwiesen, wird aber nicht versteigert. Schätzpreis 100 000€, in realiter würde die aber noch viel weiter raufgehen-sehr viel weiter.
    http://www.gmx.at/themen/wisse…rchesterchefs-aufgetaucht


    Ein Musterbeispiel dafür, wie der WErt eines Instrumentes durch zufällige Verknüpfungen mit weltbewegenden Ereignissen bestimmt wird.

  • ich habe das gerade auf gmx gelesen -
    es würde mich mal interessieren, wie die "Experten" den geschätzten Wert begründen - das hat ja mit dem Sachwert des Instrumentes nicht mehr viel zu tun,denke ich, sondern mehr mit der geschichtlichen Bedeutung und Einmaligkeit ...
    was würde wohl ein Geigenbauer zu dieser Geige sagen, wenn er NICHT wüßte, wo sie herkommt und was sie erlebt hat?


    Ich kann mir schon vorstellen, das es Menschen gibt, die dafür weit mehr als den geschätzten Wert bezahlen würden...


    Gruß

  • Natürlich spielt die Geschichte und die Herkunft sehr viel mit bei einem Kunstwerk, so wie es auch eine Geige ist.
    Ich denke nach dem Foto dass die Geige mit einer kleinen Restauration und mit Steg etc. vermutlich schon noch spielbar ist, so in dem Zustand natürlich aber nicht..
    Es gibt mehrere Geigen, die in ihrer Geschichte von Bootskatastrophen heimgesucht wurden, und mittlerweile wieder gespielt werden. Beispiel dafür wäre das Stradivari-Cello "Mara", das jetzt von Heinrich Schiff gespielt wird.


    Einzelheiten und Bilder vom aufgelösten Cello sind hier zu sehen:
    http://www.cozio.com/instrument.aspx?id=275


    Schönes Wochenende,
    pharus

  • An "Mara" habe ich auch gleich denken müssen, als ich den Artikel las.
    Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen und es hat mir sehr gut gefalllen!
    Es ist schon unglaublich, dass ein Cello, das nach einem Schiffbruch völlig kaputt an Land gespült wurde, heute wieder in seiner ganzen Klanschönheit erklingt!


    Hut ab vor der grossen Kunst des Geigen-und Streichinstrumentebaus..;


    Gruss

  • Ich habe mich jetzt mal schlau gemacht. Zuerst das Pro:
    Bewiesen ist, dass die Geige Wallace Hartley gehörte ud dass sie Salzwasser ausgesetzt war. Ausgiebige Tests haben das ergeben.
    Contra: weder der Leichenbeschauer in Halifax noch Hartley Vater bei der Übergabe des Leichnams haben die Geige erwähnt. Es gibt nur einen fragwürdigen Brief, den Hartleys Witwe zum Danke dem Leichenbeschauer geschickt haben soll (angeblich stammt der nachweislich von 1912).
    Hm? Es könnte alternativ natürlich sein, dass er die Geige nicht zum Spielen nahm (ihr Boden ist ungewöhnlich aus Palisander), sondern als Angedenken zur Verlobung mit seiner Frau daheim liess, und halt die Salzeinagerungen durch den Meereswind verursacht wuden, da sie nach seinem Tode wohl im Dachboden vergammelte bis sie der Heilsarmee geschenkt wurde.
    Aber ebenso möglich ist durchaus, dass er sie in der Todesangst mitsamt seines Koffers als Schwimmhilfe sich umband. Mir ist ein Fall aus den USA um 1970 bekannt, wo einer vor der Küste Floridas, nachdem er durch Unachtsamkeit aus seinem Segelboot flog, seine Jeans auszog und, nachdem er die Enden und den Hosenbund zuknotete, sie als Schwimmmatratze verwenden konnte, indem er sie aufblies. Damit konnte er unter hundertmal nachblasen eine Boje erschwimmen.
    Sollte letztere Version zutreffen, dann rechnet man mit einem Auktionspreis von sagenhaften 400 000 Pfund!!
    Na ja.
    http://www.dailymail.co.uk/new…dmaster-Titanic-sank.html


    PS: kennt wer einen brit. (?) Geigenmacher um 1900, der ungewöhnlich Palisander für Boden und Zargen verwendete?