Cello unbekannter herkunft

  • Liebe Forumsteilnehmer,



    ich möchte euch hier zur ungefähren zeitlichen und örtlichen Bestimmung
    ein Cello vorstellen. Das Instrument habe ich privat erworben. Es ist ohne
    belegte Historie. Für die Mühe und das Interesse möchte ich mich bereits vorab bedanken.


    Chris

  • So, jetzt habe ich mich selbst mal ein wenig auf die Suche gemacht.
    Mittlerweile weiß ich auch, was der "Lütgendorf ist". Schlaflose Nächte, allerdings nicht wegen des Cellos´s ,haben also doch etwas für sich.:-))
    Laut Zettel wäre das Instrument wohl aus Leipzig, Joh. Christian Hoffmann
    heißt die erste Zeile. Ich habe die Darstellung eines entsprechenden
    Zettels aus dem "Lütgendorf" sogar auf Anhieb gefunden (amati.com unter
    Johann Hoffmann). Eine Fotokopie davon ist der Zettel in meinem Cello
    definitiv nicht. Ich habe die beiden Fotos einmal übereinander gesetzt.
    Die handschriftlichen Abweichungen sind offensichtlich. Deswegen kann
    der Zettel natürlich trotzdem gefälscht sein. Eine wirklich spannende
    Geschichte. Wie kann man in diesem Fall weitermachen? Ich habe auch kein
    Interesse das Cello zu verkaufen. Allerdings bedarf es dringend einer Renovierung, wenngleich es spielbar ist. So gesehen stellt sich die Frage nach dem Wert nur indirekt, um den wirtschaftlichen Sinn einer Renovierung zu ermitteln. Wie ist eure Meinung?


    Herzlich Chris

  • Wenn Du nicht vorhast, das Cello zu verkaufen, spielt sein Wert nicht wirklich eine Rolle. Da musst Du eruieren, wie viel ein Geigenbauer vor Ort für eine Restaurierung haben möchte und ob es Dir die Sache wert ist. Musikinstrumente haben neben ihrem finanziellen Wert oft auch einen ideellen oder nostalgischen Wert, dessentwegen mitunter auch wirtschaftliche unsinnige Reparaturen gemacht werden. Gegebenenfalls müsstest Du noch schauen, wie viel ein vom Klang her vergleichbares Cello im Top-Zustand Dich kosten würde und das mit den Reparaturkosten vergleichen.

  • So vom Foto lassen sich die Reparaturkosten nicht abschätzen. Geh zum Geigenbauer, und lass dir einen Kostenvoranschlag machen. Vielleicht laesst es sich ja auch "nach und nach" restaurieren (je nachdem, was gemacht werden muss, mehrmaliges Oeffnen ist nicht sinnvoll...). Erst dann kann man entscheiden, ob es "sich lohnt".


    Aber ich gebe MrAranton uneingeschraenkt recht: der ideelle Wert muss nicht dem materiellen entsprechen, manch ein "einfaches" Instrument ist fuer den Besitzer unersetzlich.... (und manch einfaches Instrument klingt unverschaemt gut!!!). Insofern sollte man sich -sofern man das Instrument nicht als Wertanlage oder zu Wiederverkaufszwecken angeschafft hat- in erster Linie an seinem eigenen Gefühl orientieren, also nicht "was ist es wert", sondern "was ist es MIR wert"....