Benötige eure Hilfe

  • das hängt von der Geige ab. Ist's ein Schulinstrument aus Markneukirchen oder Schönbach, ist's egal. Ist es eine Meistergeige, dann auch wenn Sie die Reparatur noch so professionell machen, sollten Sie das zumindest mit dem Besitzer vorher abklären.

  • diese Reparaturen sind reine Routine -das sollte der Besitzer als professioneller Musiker wissen.
    Es wäre was anderes gewesen, hätten sie die mal im Freien vergessen oder in einem verrauchten Salon auf Country Fiddler gemacht, oder wie Gene Kelly halt "I'm fiddling in the rain" gespielt und getanzt etc..

  • Soweit ich weiß, wird am Halsansatz von Streichinstrumenten etwas "Luft" gelassen (und gar kein Leim eingesetzt), damit das Holz ein bisschen arbeiten kann, ohne gleich den ganzen Korpus unter Spannung zu setzen. Das Bild ist leider zu unscharf, als dass ich darauf etwas erkennen könnte, aber einen offenen Spalt sollte es an dieser Stelle nicht geben. Bei einer geliehenen Geige würde ich da auf gar keinen Fall selbst Hand anlegen. Allerdings habe ich meinem handwerklichen Geschick gegenüber ein sehr tiefes und leider sehr berechtigtes Misstrauen entwickelt. Deshalb würde ich selbst wenn der Besitzer meint, das könne man selbst machen, schon aus Sicherheitsgründen sagen, er soll er es selbst machen und nicht ich.


    Prinzipiell muss man in der Heizperiode leider mit solchen Sachen rechnen. Deshalb ist schwierig, da von "Schuld" zu sprechen. So aus der Ferne kann man nicht beurteilen, ob das "einfach passiert ist", weil solche Sachen halt ab und an passieren, oder ob Du unwissentlich etwas getan hast, um es zu provozieren. Aber ganz unabhängig davon sollte es möglich sein, das mit dem Besitzer auf eine zivilisierte Weise, also ohne große Schuldzuweisungen und Krach um die Kosten, zu klären. Es müssen halt beide Seiten ein bisschen kompromissbereit sein.

  • Danke.


    Ich glaube eigentlich nicht, dass mich die Schuld trifft, denn alle heizen im Winter. Außerdem war die Geige die letzen zehn Jahre in einem Koffer und wurde nicht bespielt. Ich spiele sie erst wieder seit ein paar Monaten.

  • seien Sie unbesorgt: JEDER Knochenleim "geht mal aus dem Leim" (3x dürfen Sie raten woher die Metapher stammt!). Es ist neben Stimmstock und Bassbalken sowie Griffbrett Austauschen eine DER Standardprozeduren der Geigenreparatur -eben die Leimverklebungen aufzufrischen. DAs sollte der Besitzer wissen.

  • Interessant. Wusste ich noch gar nicht.


    Bis auf eine Billig-Geige, bei der sich die Decke an einer Stelle leicht
    angehoben hat, ist mir so etwas noch nie untergekommen.


    Selbst die über 200 Jahre alte Geige hält seit der letzten Reparatur, da wurde
    die Decke überholt. Gelöst hatte sich aber noch nie was. Auch bei meinen
    anderen Geigen nicht, obwohl die auch Wärme, Trockenheit und Kälte
    aushalten müssen.


    Und meine derzeitig meist benutzte Geige ist ein einfaches billiges Modell.
    http://www.geiger.lima-city.de/Carletti/
    Von einer guten Geige (Meistergeige!) würde ich eher noch größere
    Sorgfalt beim Verleimen erwarten. Wenn sich vorne die Zarge löst, wäre
    das für mich ein Reklamationsgrund. Nichts "normales".

  • Ich würde mir da um Schuld und Nichtschuld erstmal nicht solche Gedanken machen. Sag dem Besitzer, was passiert ist, und lass es beim Geigenbauer fachgerecht reparieren. Auf keinen Fall selbst Hand anlegen-wenn du dabei was verdirbst (und seien es nur Leimflecke auf dem Lack oder so), wäre der Besitzer zu Recht sauer. Es ist auch -meiner Meinung nach- völlig unerheblich, ob oder von wem usw. die Geige gespielt wurde bis du sie übernommen hast- es ist in Deiner Obhut passiert, und egal ob du haettest es verhindern können oder nicht, Du solltest Dich um die Reparatur kümmern und es fachgerecht machen lassen. Da das eine Reparatur ist, die -fachgerecht ausgeführt- den Wert und den Klang des Instrumentes nicht negativ beeinflusst, glaube ich nicht dass der Besitzer Dir da Probleme macht.

  • Danke an alle!


    Ich weiß jetzt also, dass es sich um keinen großen Schaden handelt. Aber dieser wäre besser durch einen Geigenbauer zu beheben.


    Es handelt sich um eine fabelhaft klingende Mathias-Neuner-Geige und da lohnt sich die Reparatur auf alle Fälle.


    Da dieser Schaden sicher auch entstanden wäre, wenn der Besitzer die Geige gespielt hätte und da ihm die Geige gehört, glaube ich nicht, dass dieser Probleme machen wird.


    Gruß Daniel

  • spiel halt mal so richtig in einer Schenke, wo der Qualm und der Dampf so richtig hochgehen -dann denkst Du anders!
    Ich möchte mich jetzt nicht über meine v.a Schrammelgitarren auslassen (u.a von Swosil, Angerer und Reisinger), die noch gespielt wurden, als die nur noch mit Nägeln zusammengehalten wurden