Benötige eure Hilfe

  • Hallo Leute,


    ich habe heute beim Geigenspielen merkwürdige Nebengeräusche beim Streichen der Saiten festgestellt. Daraufhin habe ich meine Geige auf Risse o.Ä. überprüft und überall abgeklopft. Ich habe am Ende der Zarge des Halses festgestellt, dass sich die Zarge leicht löst.


    Können daher diese Nebengeräusche auftreten? Was kann man in diesem Fall tun?
    Muss ein Geigenbauer aufgesucht werden?


    Bin für jeden Tipp dankbar!


    Gruß Daniel

  • Danke für die Antwort!


    Das habe ich mir auch schon so gedacht.


    Die Zarge ist noch nicht offen, aber sie löst sich leicht. Kann dies an den kalten Temperaturen liegen? Habe mit der Geige öfters in einer kalten Kapelle gespielt.


    Gruß Daniel

  • Wie sieht das aus, wenn sich eine Zarge löst?


    Eigentlich löst sich immer die Decke oder der Boden von den Zargen.
    Wenn sich die nur an einer kleinen Stelle lösen, kann man das auch selbst
    mit ein wenig Knochenleim beheben. Beratung beim Geigenbauer wird aber
    das beste sein.

  • Temperaturwechsel begünstigen natürlich solche Schäden da sich das Holz proportional zur Temperatur ausdehnt bzw zusammenzieht. Dadurch entsteht Spannung speziell durch die unterschiedlichen Holzarten der Decke und des Bodens leiden dann die Zargen.
    Auch trockene Luft in geheizten Räumen im Winter ist oft nicht das beste für Geigen (Befeuchter!)


    Dann mal ab zum Geigenbauer ;)
    lg
    pharus

  • Weit häufigere Ursache von Nebengeräuschen als offene Zargen sind allerdings nicht richtig befestigte Kinnhalter, vor allem wenn sie in Kontakt mit dem Saitenhalter kommen. Auch lose Teile von Feinstimmern, z. B. herausgeschraubte Stimmschrauben, machen unangenehme Geräusche beim Spielen.


    MfG
    Rainer

  • Neben heftigen Temperaturwechseln kann auch zu trockene Raumluft dazu führen, dass sich der Leim löst, der die Zargen mit Decke und Boden verbindet. Wobei ein gerissene Leimstelle noch glimpflich ist, durch zu trockene Luft kann es auch Risse im Holz, die zu reparieren meist einiges teuerer ist und auch nicht immer ohne Klangveränderung und Wertverlust zu machen ist.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Also im Anhang werdet Ihr ein Foto sehen. In dem eingekreisten Bereich fängt das Holz an sich leicht noch oben zu biegen.
    Die Geige hat keinen reinen Ton mehr.
    Da ihr das Problem jetzt genau kennt: Muss da ein Geigenbauer ran?


    Ich habe auf diese Geige immer sehr gut aufgepasst, aber könnte man mir die Schuld geben oder liegt es an der Geige? Denn mir ist aufgefallen, dass die Zarge nicht 100%ig geschlossen ist, sondern noch ein Zwischenraum von Zarge und Halsansatz von ca. einem halben Millimeter auf beiden Seiten besteht.


    Diese Geige ist eine kostenlose Leihgabe eines Arztes, der im selben Orchester spielt wie ich. Deswegen frage ich nach der Schuldsituation, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich Schuld daran bin. Aber es wäre sehr toll noch einmal eure Meinung zu hören.


    Danke!


    Gruß Daniel

  • Wie's die Tradition verlangt, dürfen bei einer echten Geige die Teile nur aus Knochenleim zusammengeklebt werden. Dieser geht bei jeder solcher Geige irgendwann mal aus dem Leim. Daher sind routinemäßige Reparaturen unerlässlich.
    Es gäbe genug moderne Leime, die dieses Problem ein für alle mal beseitigen könnten, nur das wäre ein Sakrileg.

  • Danke!


    Aus deiner Antwort kann ich entnehmen, dass ich nicht Schuld bin.


    Ist so eine Reparatur vom Geigenbauer zu machen oder kann man dies auch ohne Bedenken selber durchführen?


    Gruß Daniel