geige 1819 Remigi Gauscheman

  • OH JEH! Sie müssen eine zwischenzeitliche Restauration schon angeben. Wie ich richtig vermutete hätte sie für so ein hohe Alter zu gut ausgesehen.
    Aber auch die Fotos VOR dem Refinish zeigen zwar eine alte Geige, aber für eine fast 200 jährige, die derartig intensiv gespielt worden sein soll und erst vor kurzem ihren ersten Boxenstop hatte, sieht sie mir noch immer zu gut aus.
    Ende 19.Jh käme aber gut hin.

  • Bitte um Entschuldigung dass ich nicht erwähnt habe dass die Geige inzwischen von einem Geigenbauer überholt wurden ist. Das Griffbrett wurde abgezogen (wegen einiger Rillen), die Wirbel erneuert und eingepasst, neuer Steg, neuer Seitenhalter, neuer Knopf (der alte war wurmstichig), neue Kinnstütze und vorhandene Wurmlöcher versiegelt. Der Stimmstock sollte ursprünglich erneuert werden, da dem Geigenbauer der originale etwas zu dünn erschien. Wurde dann aber doch für gut befunden und lediglich eine minimale Positionsänderung vorgenommen.
    Den Lack der Geige hatte ich vorher mit dem Miracle Reinigungstuch wieder zum Vorschein gebracht.


    An dieser Geige sind keinerlei Reparaturen wie Risse, Brüche, Neuverleimungen und Ausbuchsungen!! Lediglich zwei oder drei Wurmlöcher die geschlossen wurden.


    Ich habe mich hier an dieses Forum gewendet weil ich, was den GEIGENBAUER betrifft,mit meinem' Latein' am Ende bin. Ich habe Nächte lang versucht etwas über Ihn und der HERKUNFT der GEIGE etwas herauszufinden, leider ohne Erfolg. Habe es auch mit Ranigi und Runigi, als Vornamen versucht.
    Der handgeschriebene Zettel wurde mit Tinte geschrieben und sieht für mich nicht nach einer Fälschung aus. Wer würde schon einen total unbekannten Geigenbauer imitieren oder sich einen Fantasienamen ausdenken, bei einer Geige die eine schöne Stimme hat?


    Ich spiele diese Geige selber. Was mich beim Spielen ein bisschen stört ist, dass der
    Abstand zwischen den Saiten ziemlich eng ist.
    Meine Geigenlehrerin hat wiederum damit kein Problem.

  • Zitat

    Original von viter
    Ich spiele diese Geige selber. Was mich beim Spielen ein bisschen stört ist, dass der
    Abstand zwischen den Saiten ziemlich eng ist.
    Meine Geigenlehrerin hat wiederum damit kein Problem.


    Hallo,
    Der Abstand zwischen den Saiten kann evtl. durch einen neuen Obersattel geändert werden, falls der Hals dazu nicht insgesamt zu schmal ist. Das kann Ihnen ihr Geigenbauer sagen. Der "richtige" Saitenabstand ist natürlich individuell von der Dicke der Fingerkuppen abhängig. Die Saiten müssen weit genug auseinander sein, um mit dem Finger nur eine Saite zu greifen und die Nachbarsaite nicht zu berühren, aber auch weit genug auseinander, um mit einem Finger zwei benachbarte Saiten zu greifen. Der Bruchteil eines Millimeters kann da schon den Unterschied ausmachen.

  • Die Saitenabstände am Sattel sehen schon korrekt aus. Ich würde daran
    nichts ändern. Das ist einfach Gewohnheit, mit einer etwas "engeren"
    Geige lässt sich genauso spielen, wenn man keine dicken Fingerspitzen hat.
    Wie breit ist denn der Hals in Höhe des Sattels?

  • Das hört sich schon nach einem etwas schmaleren Hals an. Es gibt zwar noch schmalere, aber soweit ich weiss, ist die Standartbreite heutzutage 23,5mm am Obersattel. Dadurch ist natürlich der Saitenabstand bei Ihrer Geige doch minimal geringer (theoretisch 1/4mm). Den ganzen Hals auszutauschen, wäre natürlich nicht sinnvoll. Also - entweder daran gewöhnen, oder eine andere Geige besorgen...

  • Hallo,
    ich werde dieses Instrument so belassen wie es ist.


    Ich habe noch andere Geigen, von denen ich mich aber nach und nach trennen werde.


    Auf einer anderen Geigen zu spielen währe also nicht das Problem.
    Die Gauscheman Geige spielte sich von Anfang an sehr leicht (fast von alleine) bis auf der gewöhnungsbedürftige Saitenabstand.
    Sie erschien mir anfänglichs etwas leiser. Ich habe dann mit den verschiedensten Saiten herumexperimentiert und bin jetzt recht zufrieden. Hatte erst Tonica, dann Dominant medium, anschließend Peter Infeld (e mit Platin) ausprobiert und bin jetzt bei Corelli medium- light angelangt.
    Auch ist es für mich ein Unterschied ob ich die Geige direkt am Kinn habe oder wenn ich aus einer gewissen Entfernung zuhöre wenn jemand darauf spielt. Dann nämlich
    hat die Geige auf einmal Volumen.


    Habe beschlossen mir von meinem Geigenbaumeister aus Markneukirchen , den ich ende letzten Jahres besucht hatte, und auf einigen seiner Geigen spielen durfte, eine neue Geige zu kaufen (ca 3500, EU), wenn ich denn genug gespart habe.

  • Mein Geigenbaumeister aus Markneukirchen ist Holger Krupke.
    Ich habe bereits eine Bratsche, Einzelstück nach Antonio Stradivari, von ihm kaufen dürfen.
    Bei unserer letzten Begegnung zeigte er mir auch noch einige sich in Arbeit
    befindenden Instrumente. Er wird jetzt mal Geigen mit Pappelboden fertigen. Ist selber gespannt auf die Ergebnisse.

  • Die Homepage sieht gut aus. Der Preis ist im Vergleich zu anderen Neubauten aus Deutschland auch eher günstig, wenn der Klang den Erwartungen entspricht und den gebrauchter Instumente in dieser Preislage übertrifft.
    Angeblich benötigt der Neubau einer individuell gefertigen Meistergeige immerhin ca. 120 Stunden, woraus sich ein bescheidener Stundenlohn von nicht einmal 30 Euro brutto berechnet.
    MfG
    Rainer