Bratsche- Einschätzung zur Herkunft?

  • Hallo,
    ich habe hier eine Bratsche, auch wenn der Bilderordner "Verkauf" heißt soll sie nicht verkauft/gekauft werden.


    Allerdings bin ich neugierig, ob ihr eine Auskunft zu ungefährem Alter und Herkunft geben könnt, da nichts bekannt ist.
    - Bratsche, Korpuslänge 39 cm
    - In den 80er Jahren vom Geigenbauer überarbeitet
    - Als Orchesterbratsche genutzt
    - Kein Zettel









    Vielen Dank im Voraus!

  • Hätt ich direkt auch spontan getippt, die Schnecke erinnert mich ein wenig an meine Hopf-Geige.


    Niemand hat was zu ergänzen? Schade :)

    Einmal editiert, zuletzt von Gesche ()

  • Ein kleines Update hier:
    Ich spiele im Moment vorrangig Bratsche und habe sie richten lassen.
    Sie bekam:
    - einen neuen Steg
    - eine neue Stimme
    - ein neues Griffbrett und
    ein paar Verleimungen an der Decke.
    Jetzt klingt sie wunderbar voll und vibriert einem auf den tiefen Saiten fast den Kiefer weg.
    Allerdings finde ich die A-Saite schärfer als vorher. Ich weiß nicht recht: Ich wollte sie jetzt mal ein paar Wochen einspielen und schauen was sich noch so tut. Gestern hab ich den Leiter der Streicher der Musikschule hier mir seine Bratsche kurz vorspielen lassen, da klang die A-Saite auch deutlich metallisch. Ich würde es so beschreiben: Ich hab auf meiner Bratschen Helicore-A-Saiten. Und ich höre nicht, dass es Stahlsaiten sind.. auf der A-Saite aber schon. Nun weiß ich nicht, in wieweit das bei Bratschen einfach so ist (ich hab noch nicht so viele gespielt), oder ob der Geigenbauer nochmal am Stimmstock rücken müsste, oder ob ich es vielleicht einfach nur mit einer anderen (welcher?) A-Saite probieren sollte.
    Habt ihr Tipps für mich?

  • Ich würde sie noch eine Weile spielen, aber dann mal mit einem Geigenbauer reden und den Stimmstock anpassen lassen. Manchmal hilft es auch, so ein Plastikröhrchen (Stegschoner..) an der A-Saite anzubringen. Evtl. auch mal einen anderen Bogen probieren, um zu sehen ob es sich verändert. Ich spiele hauptsächlich Dominantsaiten, insofern kann ich zu Saitenexperimenten wenig Auskunft geben. Ich hatte auch mal das Problem mit einem zu harten Klnag, aber in diesem Falle waren es zu alte Saiten, und das kommt bei Dir ja nicht infrage. ;)

  • Hallo Gesche, aber wenn du schon beim Geigenbauer warst, hast du dir dann kein Auskunft zu dem guten Stück eingeholt (Herkunft, Wert)? Das mach ich bei meinem Geigenbauer immer, wenn ich schon eine Reparatur habe, und er geizt auch nicht rum mit Informationen.


    Mit Saiten experimentiere ich schon ne Weile rum, bin persönlich gar kein Fan von Dominant, die sind mir zu schnarrig, habe mir meine "Prinzessin" (eine alte Vogtländerin von vor 1800) mit Feinstimmwirbeln ("der neueste Schrei") ausstatten lassen, um wieder in Ruhe Darm zu spielen. Fazit: Es ist wunderbar, war die 200 Euronen wert (inklusive Wirbel ausbuchsen), aber zu so einer Aktion gehört auch schon ein gutes Stück Liebhaberei. :]
    Wegen meiner Hopfgeige bin ich am Samstag wieder beim Geigenbauer, neuer Steg und auch Experiment mit dem Stimmstock, er will die Stellung verändern und ich darf immer wieder den Klang ausprobieren, toller Service, finde ich, bin gespannt, was es bringen wird. Problem ist bei der Hopf eine zu schrille E-Saite. Er empfahl mir auch Pirastro Gold, das bringt den weichsten Klang (ist nicht soo teuer). Außerdem habe ich "Warchal Karneol" Saiten bestellt, die sollen schön weich klingen.
    Pirastro Obligato nehmen die Orchestermusiker.


    Gruß Sommervogel

  • Moin Sommervogel!
    Ja, bei Geigen weiß ich in etwa, was ich brauche, meine Hopf klingt praktischerweise mit Tonika besser als mit Obligato.
    Die Bratsche ist vermutlich auch eine Vogtländerin vom Anfang des letzten Jahrhunderts, das macht ihren Wert sehr variabel. Mir war sie immerhin genug Wert um sie jetzt nochmal richten zu lassen, und da ich sie vor einer Weile aus der Bucht gefischt habe, war sie auch vorher nicht exorbitant teuer.
    Ich will eigentlich nicht komplett andere Saiten aufziehen, sondern maximal eine A-Saite, die die Helicores gut, aber etwas weniger scharf ergänzt.
    Das "Stimmstock-rücken-und-probieren" bietet mein Geigenbauer auch an, aber ich werde sie vorher erstmal etwas einspielen.
    Ich bin wie gesagt auch nicht sicher, ob ein etwas schärferes Bratschen-A nicht auch normal ist?

  • Äh... ich meinte natürlich Wirbellöcher ausbuchsen.
    Naja, ich werd das Thema mit den Hightech-Wirbeln hier demnächst posten.
    Stimmt schon, mit Bratschensaiten kenne ich mich leider nicht aus.
    (Dafür gibt es die Experten im Bratschenforum.)
    Gruß Sommervogel

  • Wenn das Bratschen-A zu scharf ist würde ich in Richtung Darmsaitenumspannung bzw. Nylon gehen. Vielleicht mal Zyex ausprobieren, die vertragen sich auch noch halbwegs mit den Helicore von der Farbe, sind aber meines Wissens dunkler und wärmer...
    Habe sie allerdings selbst nicht ausprobiert, hab das nur von Bratschisten gehört. Aber, vielleicht ist es einen Versuch wert?