Hi Leute,
ich wollte bei meiner Geige einen neuen Steg einbauen und musste feststellen, dass es sehr schwer ist, diesen so genau anzupassen, dass die Füße wirklich mit 100% der Fläche Kontakt zur Decke haben. Wenn stellenweise noch Licht durchscheint klingen manche Saiten nicht optimal, oder? Kann mir jemand sagen, wie der Steg fachgerecht angepasst wird? Wird geschliffen, oder geschabt, oder gibt es Schablonen?
Besten Dank, Roland
Steg anpassen
- Geigerroli
- Erledigt
-
-
Das macht der erfahrene Geigenbauer mit einem scharfen Messerchen.
Der Steg soll genau passen, da darf nichts "durchgucken". Am Klang habe
ich bisher keinen Unterschied bei leicht unebenen Füßchen bemerkt, aber
die Decke soll geschont und gleichmäßig belastet werden. -
Danke für die Antwort. Also macht es der Geigenbauer auch mit viel Zeitaufwand und "probieren". Ich habe wenigstens eine Stunde gebraucht, um ein befriedigendes Ergebnis hinzubekommen. Allerdings könnte man die Sache stets noch ein Wenig präzisieren.
Wieviel Klangunterschied bringt eigentlich ein qualitativ sehr hochwertiger Steg?
Gruß Roland. -
Ja, eine Stunde kann's schon dauern! Und die Klangunterschiede zwischen einem gut und einem schlecht angepassten Steg sind, wie ich finde, durchaus hörbar.
Die Geigenbauer haben übrigens noch den Trick mit der Kreide: Man trägt auf die Geigendecke etwas Kreide auf, setzt den halb angepassten Steg auf und sieht dann, an welchen Stellen man noch mehr vom Stegfuß abnehmen muss. Aber wirklich einfach wird's für uns Amateure dadurch auch nicht - Geduld muss man haben.
Gruß
Frank -
Da der Steg ja das wichtigste Bindeglied (nebst Obersattel und Saitenhalter) zwischen schwingender Saite und Korpus ist, macht er relativ viel aus. Das gesamte Klangsetup besteht ja aus:
- Steg
- Gewicht des Saitenhalters, bzw. auch Länge
- Wahl der Saiten
- Platzierung der Stimme
- Halswinkel (dadurch bestimmt die Steghöhe und damit auch der Druck des Steges auf die Decke)Also ein guter Steg: abgelagertes Holz mit der entsprechenden Maserung und Bearbeitung - macht auf jeden Fall einen hörbaren Unterschied.
-
Zitat
Original von Admin
Da der Steg ja das wichtigste Bindeglied (nebst Obersattel und Saitenhalter) zwischen schwingender Saite und Korpus ist, macht er relativ viel aus. Das gesamte Klangsetup besteht ja aus:- Steg
- Gewicht des Saitenhalters, bzw. auch Länge
- Wahl der Saiten
- Platzierung der Stimme
- Halswinkel (dadurch bestimmt die Steghöhe und damit auch der Druck des Steges auf die Decke)Also ein guter Steg: abgelagertes Holz mit der entsprechenden Maserung und Bearbeitung - macht auf jeden Fall einen hörbaren Unterschied.
Hier fehlt noch ? für den Klang ganz entscheidend ? das Material der Einhängesaite.
Allerdings: Wer hört diese Unterschiede wirklich? Nur der Geigenbauer.
Man sollte als Geiger selbst entscheiden und sich nicht verrückt machen
lassen. -
Hallo an alle,
danke für die Antworten und die guten Tipps zur Klangoptimierung.
Dazu doch noch zwei Fragen: Was kennzeichnet eine hochwertige Einhängesaite?
Und welchen Klangunterschied bewirkt ein hoher, oder flacher Steg in Abhängigkeit vom Halswinkel?
Vielen Dank, Roland. -
Zitat
Original von Geigerroli
Dazu doch noch zwei Fragen: Was kennzeichnet eine hochwertige Einhängesaite?
Und welchen Klangunterschied bewirkt ein hoher, oder flacher Steg in Abhängigkeit vom Halswinkel?Eine hochwertige Einhängesaite zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie hält :D. Es gibt zB Nylon, Stahl, Draht, Kohlefaser, Darm (aber nur bei Barockinstrumenten) mit jeweils spezifischer Klangwirkung auf das vorliegende Instrument. Das müsste man halt dann ausprobieren, was hier besser funktioniert.
In erster Linie wird der Saitendruck bei einem hohen Steg höher. Damit auch der Druck des Steges auf die Decke. Dadurch wird der Ton lauter.