Geige von Joseph Kloz bei ebay

  • Joseph Klotz war eher berühmt dafür, Geigen mit flachen Korpus hergestelt zu haben -seine waren fast schon gitarreartig.
    Aber nun gut, man kann ja auch Entwicklungsphasen durchgemacht haben.
    Aber dennoch, viele Details lassen durchaus Authentizität vermuten. Die Schnecke mit ihrem etwas lang und eher ruckartig verlaufenden Rücken, die moderne gitarreartige Einfassung (die Mittenwalder waren, da viele auch Gitarremacher waren, einer der ersten, die das machten -aber schon so früh?) deutet darauf hin.
    Wertmindernd wirkt sich die mittelmäßige Holzwahl aus. J. K. war aber hingegen berühmt, derartig gute Geigen gemacht zu haben, dass er nur mehr drei Tage die Woche arbeiten musste. Dass es sich keine Muse für bessere Holzwahl nahm, verwundert -viele Geigenmacher liessen später auch Teile von anderen Familien für sich herstellen.
    Es ist sehr schwierig zu einem abschliessenden Daumen hoch oder Daumen runter zu kommen.
    Die Geige scheint wirklich aus der Zeit Ende 18. bis erstes Viertel 19.Jh. zu kommen. Durchaus Mittenwald.
    Authentisch hielte ich für möglich.

  • Vielen Dank für die Antwort! Hier ist noch einmal Geige von "J. Klotz" bei ebay: Geige Mittenwald J. Klotz Meistergeige um 1800.
    Hier der Link zur Geige: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…:MEBIDX:IT#ht_9992wt_1139


    Zu der ersten Joseph Kloz Geige gehört noch ein "original H.R. Pfrezschner Bogen Wilhelmj Model ca 1850.
    Hier der Link zum Bogen:
    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…CA:DE:1123#ht_3097wt_1139


    Kann mir jemand zu diesen zwei Artikeln sagen ob sie echt sind und wie viel sie etwa wert sind?
    Vielen Dank für Euere Bemühungen! Gruss von Ambrosius

  • also zur zweiten getraue ich mir schon zu sagen, das ist definitv eine Fälschung. Vermutlich böhmisch ~ 100 Jahre jünger als angegeben.
    Ich glaube nicht, dass man 1795 schon Schreibmaschinenschrift kannte.

  • Betreff: Bogen
    hietzu nochmal mein Knigge:
    Ist die Abdeckung der Fliege aus Elfenbein (manchmal auch Ebenholz) oder nur Kunststoff?
    Ist der Weichbogen aus Pferdehaar (Dollinger aus Sachsen schwört auf seine sibir. Schimmel Wow!) oder nur Kunstfaser?
    Ist das Daumenleder falls überhaupt vorhanden (manchmal fehlt das bei Billigbögen) echtes Leder (Schwein oder Rind oh jeh weiß es nicht mehr) oder nur Kunstleder?
    Ist der Frosch aus Ebenholz (alte Frösche waren manchmal auch aus Elfenbein -ist aber einstweilen verpönt - die armen Viecher) oder nur aus irgendeinem gefärbten Hartholz?
    Ist der Schub (die Abdeckplatte des Frosches) aus Perlmutt oder nur irgendeine Billiglegierung (meist Nickel oder sonst was)?
    Ist das Beinchen (=die Mutter, die den Frosch spannt) mit Ebenholz verziertes Messing oder Edelstahl oder nur einfach ein metall. Schraubelement (manchmal sogar wertloses Weicheisen)?


    Wie's durch die Fotos herschaut, scheint es zu passen und das Bietniveau (Stand zur Zeit ~500?) ist ziemlich angemessen.


    PS: Pernambuko Bögen werden bald der Vergangenheit angehören müssen, da ansonsten wirklich Gefahr droht, dass der Baum ausgerottet wird (3mal dürft ihr raten warum). Daher werden diese alte Bögen künftig nochmal saftig im Wert steigen

  • Hallo liebe Geigengemeinde,
    ich habe eine Frage zu Joseph Kloz
    und zwar dem der 1885 Geigen baute.
    Ich habe ihn bei meiner Recherche zu seiner Fmailie nicht gefunden.
    Allerdings möchte ich wissen ob meine Geige nun wirklich aus Mittenwald ist.
    Sie ist relativ stark gewölbt.
    Die Inschrift scheint Maschinell zu sein bis auf das Jahr das Handgezeichnet aussieht.
    Könnt ihr mir helfen?

  • wie üblich Fotos reinstellen: Boden, Decke minidestens eine Zarge, Schnecke, Hals und Griffbrett, Signaturen (Zettel, Brandzeichen, reparaturmarken etc.) .
    Es gab wirklich einen Joesef Klotz um die vorletzte Jahrhundertwende -also um 1900.
    PS: 1885 war er aber erst 6 Jahre alt


  • Täusche ich mich, oder hat nicht jeder einfache Bogen ab 80 oder 100 EUR alle diese Merkmale? Ich habe noch keinen aus Kunststoff, mit Kunsthaaren oder Kunstleder gesehen, außer vielleicht bei einem ALDI-Geigen-Set für komplett 60 EUR, bei dem der Bogen 5 EUR Materialwert hat.

  • Fiddler
    Es muss auch bei einem guten Bogen nicht immer Holz, Elfenbein und echtes Leder sein...
    Selbst immer mehr gute Bögen in der 100-Euro-Klasse haben bereits Frösche aus schwarzem Kunststoff, was man aber nur bei sehr genauem Hinsehen erkennt. Bei einfachen Carbonbögen um 100 Euro ist dies ohnehin Standard.
    Kaum gespart wird hingegen heute beim Perlmutt und der Pferdehaar-Behaarung, deren Ersatz beim Geigenbauer (um ca. 50 Euro) oft schon den Bogenwert übersteigt.
    Erstaunlich viel wird heute auch noch an echtem Silber (das bekanntlich an der Luft schwarz "anläuft") für die Wicklung und Froschteile verwendet, ohne dass dies aus meiner Sicht Vorteile im Gebrauch für den Benutzer bringt, es sei denn, dass eine ausgeprägte Nickelallergie besteht.
    Nach wie vor gilt aber die allgemeine Regel: je besser und entsprechend teurer ein Bogen ist, umso hochwertiger ist meist auch seine Ausstattung.
    MfG
    Rainer