Geige

  • Aber ja doch Rainer du brauchst ja nur zu bieten !
    Obwohl ich Euch absolut keine Rechenschaft ablegen muss, (ich hätte mich soweiso noch hier dazu geäussert), hatte nur noch keine Zeit, möchte ich dazu noch folgendes bemerken. Ich habe mich lange und ausführlich mit meinem Geigenbauer über die Geige unterhalten und er meinte
    dass es schwierig sei über echt und unecht zu urteilen, da es über diesen Ludovico Bergonzi keinerlei Literatur gibt weder Fotos von Geigen die er gebaut hat, noch Details über die Art, Form, Lack etc.. seiner Geigen.

    Sein Urteil - war aufgrud der Einlagen, und der Schnecke, das es eher keine Bergonzi ist. Aber ob er da recht hat ?? Nun trotzdem bin ich nun auch unsicher geworden und habe nach nochmaligen überlegen mich entschlossen die Geige wieder zu verkaufen. - für wohlgemerkt einen Euro.
    Ich möchte aber noch eine Bemerkung losswerden - die Herren hier, die den Mund so gross aufreissen, und sich ständig im Ebay herum treiben in der Hoffnung doch noch die ersehnte Stradivari oder Guarneri oder Amati für 2 Euro zu finden. Die Schnäppchen Jäger - und die grossen Experten hier - es gibt ein Sprichwort das heisst " auch ein edles Pferd kann einmal stolpern "!!!
    So viel wie Ihr verstehe ich allemal noch von Geigen, und ich würde mich hüten über jede zweite Geige die hier angefragt wird - von einer sächsischen oder bömischen Geige zu reden.
    Nun ja, ich weiss, Neid und Schadenfreude das sind die Charaktereigenschaften der meisten Menschen - dazu gehört Ihr wohl auch !
    Ok - zerreist Euch den Mund weiter über mich mir kann es egal sein. Alt ist die Geige auf jedenfall und ich denke wenn sie herrgerichtet ist wird sie noch viel Freude bereiten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von musicus300
    So viel wie Ihr verstehe ich allemal noch von Geigen, und ich würde mich hüten über jede zweite Geige die hier angefragt wird - von einer sächsischen oder bömischen Geige zu reden.


    Von denen sind halt Millionen gebaut worden. Wen wunderts, dass sie zu so vielen auftauchen?

  • Zitat

    Original von musicus300Neid und Schadenfreude das sind die Charaktereigenschaften der meisten Menschen - dazu gehört Ihr wohl auch !


    Lieber Herr Musikus,


    das sind Eigenschaften ALLER Menschen. Aber in diesem Thread hier haben wir
    und brav und vornehm zurückgehalten, was Schadenfreude angeht.


    Was den Neid betrifft: Da hast du uns mit der 1 EUR ebay-Aktion den Wind aus
    den Segeln genommen.
    Kam diese Entscheidung etwa aufgrund meiner Zweifel, ob sich eine Restauration
    überhaupt lohnen würde?
    Du hast in ebay nicht einmal deine Vermutung über die Herkunft und
    das Etikett erwähnt, bist du dir nicht mehr sicher über den ursprünglichen
    Wortlaut auf dem Etikett? Dann ist deine Haltung aller Ehren wert.
    Nur: so, denke ich, wird die Geige nicht mehr als 200 EUR einbringen.


  • Betreff: sächsisch oder böhmisch: ganz einfach: beide Regionen waren bis zum WK2 das, was später N-Bayern, danach Japan, dann Korea und jetzt China sind. Dort war bzw. ist das Hauptgebiet der industriell gefertigten Musikinstrumente generell.
    Erschwerend kommt hinzu, dass schon damals, diejenigen, die gewusst haben, was ihre Geige für einen Wert hat, dies auch adäquat zumindest den Verwandten mitgeteilt haben. (Ausnahmen bestätigen immer die Regel: ein Zigeuner, der in der Wr. Müllabfuhr arbeitet, hat einen Kollegen von mir eine Geige von Geisenhoff aus dem Mistcontainer gebracht!!).
    Top-Geigen finden natürlich selten den Weg in dieses Forum.
    Daher ist der Hauptverdacht primär Böhmen, wenn's -einfach gesagt- bisschen besser und schicker aussieht sächsisch und ganz toll Mirecourt.
    Untergeordnet gab es auch Zentren in Budapest und Bukarest.
    Dabei ist es seit ich in diesem Forum logge sogar schlimmer geworden, als wie ich es vorher befürchtete. Nicht nur die ganz großen, nicht einmal die zweite Garde sogar relativ unbedeutende Geigenmacher (Reisinger, Cortesi, Scarampella, Lungo..) sind Opfer von Fälschern geworden.
    Das sollte Ihnen zu denken aufgeben.
    PS: Selbstverständlich ist ihr Fachwissen auch geschätzt, und Sie sind gerne eingeladen, unverbindlich beim Geigenschätzen mitzumachen.

  • Zitat

    Original von Fiddler
    Nur: so, denke ich, wird die Geige nicht mehr als 200 EUR einbringen.


    Es hat sogar nur für knapp 154 Euro gereicht. Bei den noch notwendigen aufwändigen Reparaturen und dem ungewissen klanglichen Ergebnis war das m. E. sogar ein fairer Preis.


    MfG
    Rainer

  • wieder bewahrheitet sich der Spruch: "Angekündigte Revolutionen bleiben aus".
    Die Liste der propagierten Weltsensationen hier, die zu Rohrkrepierern wurden, wurde ein Glied länger.
    Die Cortesi -eine zusammengemergelte Sachsenkratze.
    Die Vuillaume Gusetto -eine nette Böhmenschachtel.
    etc.
    Musikus3oo hätte sich viel an Enttäuschungen ersparen können, hätte er gleich ein Foto vom Zettel veröffentlicht. Es ist unschwer zu erkennen, dass hier jemand mit einem spitzen Gegenstand (Schraubenzieher oder Nagel) den Zettel "geaged" hatte.
    Daher ist es für eine Schätzung unerlässlich, so etwas abzubilden. Weil auch Fälschungen einiges wahre über eine Geige aussagen können.
    Diese Methodik erinnert verdammt an Franciolinis Werkstatt. Es gilt sozusagen als der "Stradivari" der Fälscher und das schlägt sich durchaus wieder im Preis nieder.

  • Zitat

    Original von yxyxyxWeil auch Fälschungen einiges wahre über eine Geige aussagen können.
    Diese Methodik erinnert verdammt an Franciolinis Werkstatt. Es gilt sozusagen als der "Stradivari" der Fälscher und das schlägt sich durchaus wieder im Preis nieder.


    apropo Franciolini, was ist eigentlich aus der Jorio Vinz(c)enzo geworden? Die aber nicht eine von Franciolini hätte sein können, da dieser wohl den Namen richtig geschrieben hätte, oder?


    lg

  • Franciolini hat sich gerade deswegen enttarnt. Die Fachwelt stand vor einem Rätsel: Wie konnte jemand so gut fälschen und dabei dann solche billige grammatikalische Fehler begehen??
    Die Zettel machten einfache Angestellte, die bestenfalls Grundschulbildung besassen.