Geige

  • Hallo
    Ich verfolge ja schon seit langem von den Pseudo - Geigen-Experten hier im Forum, die Kommentare, wobei ich nicht immer diese Meinungsäusserungen teilen kann. Deshalb will ich jetzt mal die Probe aufs Exempel machen und mal schauen was Ihr wirklich so drauf habt. Oder ob bei Euch das meiste Wichtigtuerei ist.
    Ich stelle Euch hier Fotos einer Geige rein verrate Euch aber nicht woher sie stammt und geben auch keinerlei Auskunft über Zettel etc..
    Ich weiss um was für ein Instrument es sich handelt, möchte aber jetzt Eure Kommetare hören. Oder traut Ihr Euch nicht ??


    mfG musicus

  • Hey hey hey!
    Entschuldige, aber rein nur auf Fotos können wir hier nur mal grob sagen, ob das Instrument interessant ist, weiter verfolgt zu werden oder ob es sagen wir's tolerant, ein Fall für den angehenden Neo-Paganini im Schülerstadium ist.
    Die Foto-Kritik ERSETZT NIEMALS DEN CHECK IN NATURA. Das sollte jedem Geigen-Besitzer klar sein.
    Es gibt jetzt sehr viele chines. Geigen, die sagen wir, auf den Fotos unglaublich toll aussehen. Und dass man heute in jeder PC-Zeitung bzw. via Google beste Fotobearbeitungsprogramme sich beschaffen kann, mit der man jede Böhmenkratze zu einer Stradivari adeln kann, steuert das ihrige dazu bei.
    Aber vielleicht tue ich Dir unrecht, vielleicht bist Du der Kritiker auf den wir hier gewartet haben, der sogar auf schlechten Fotos eine Strad von einer Böhmenkratze unterscheiden kann. Dann bist Du gerne eingeladen, Dich hier an den Schätzungen zu beteiligen. Für uns alle inklusive von Dir wäre das ein Gewinn.


    Ich sage mal: die Schnecke ist exorbitant gut gelungen, die Holzwahl ist top, die Lackierung gefällt mir sehr gut.
    Ich würde sagen: eine gute Maggini oder del Gesu Kopie Ende 19. anfang 20.Jh.
    Warte noch ein bisschen, vielleicht melden sich noch andere Poster.
    Aber, falls ich Mist verzapft habe, dann bin ich gerne lernfähig -das bin ich allerdings sowieso. Aber zumindest Zettel, Zertifikate etc. solltest Du schon angeben, auch falls sie wie so oft, gefälscht sind. Sogar daraus kann man einiges an richtigem herauslesen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von musicus300
    Hallo
    Ich verfolge ja schon seit langem von den Pseudo - Geigen-Experten hier im Forum, die Kommentare, wobei ich nicht immer diese Meinungsäusserungen teilen kann. Deshalb will ich jetzt mal die Probe aufs Exempel machen und mal schauen was Ihr wirklich so drauf habt. Oder ob bei Euch das meiste Wichtigtuerei ist. MfG musicus


    Lieber musicus300,


    konstruktive Kritik oder Hilfe bei Einschätzungen ist stets willkommen. Wir betreiben dieses Forum nun schon seit vielen Jahren ohne scharfen Umgangston oder Beleidigungen. Und so soll es auch bleiben.


    Mit freundlichen Grüßen


    ADMIN

  • Ich bin da moderater, vermutlich weil ich als (Hobby)Händler da schon einiges erlebt habe.
    Es ist durchaus interessant, was da herauskommt.
    Aber wie schon gesagt: eine Beurteilung via Foto ersetzt NIEMALS eine genaue in natura.
    Nur ein Beispiel:
    Mir ist mal einer untergekommen, der hat mir sein IPhone ins Gesicht gehalten und ein verschwommenes Foto von einer angeblichen Nicolas oder so gezeigt und wollte gleich 1,5 kilos, wenn er sie vorbeibringt.
    Na ja, da habe ich ihm gesagt, dass "Katze im Sack" bei mir nicht geht, er soll sie mir schon mal vorbeibringen und dann kann ich erst sagen, was sie taugt. Wütend ging er weg und kam nie wieder.

  • Ich finde das mal ein anregende Idee ? (auch wenn man es etwas freundlicher
    hätte verpacken können)


    Ich will mich mal als Laie versuchen. Einen Ruf habe ich nicht zu verlieren :D



    Ich halte das für eine wirklich alte echte Meistergeige. Ich schätze mal, etwa so alt wie
    meine Stadelmann, http://www.artemedia.de/instru…/Johann-Josef-Stadelmann/
    also um 1790.


    Auffällig ist die schlechte Behandlung der Geige, beim Steg, an den Kanten, auch die
    Wirbel schlecht eingepasst. Das alles, zusammen mit den Rissen, mindert den Wert
    sicher beträchtlich, ich tippe auch auf keinen besonders guten Klang. Eine wertvolle
    und gut klingende Geige hätte man besser behandelt.


    Als Besonderheit ist sicher die Schnecke zu nennen (auch schon angeschäftet) und
    die feinen Einlagen, die weit außen liegen. Ähnliche kenne ich von deutschen Geigen,
    z.B. aus Markneukirchen, wobei mir die Löcher etwas zu "brav" dafür sind.


    Bin schon auf die Auflösung gespannt :)

  • MM! Eine sehr schöne Geige, Ihre Stadelmann. Stainer-Modell?


    Wegen der Alterung: die natürliche Anbräunung des Holzes läßt Pi x Daumen eine Altersschätzung bis etwa in die Biedermeierzeit zu, und das auch nur dass sie viel verwendet wurde (also wie tw. Jahrzehnte in einem Koffer in einem Kasten dahinvegetierte) oder in der Zwischenzeit mal nicht "refinished" wurde etc..
    Man kann davon ausgehen, dass jemand, der eine authentische Geige ~vor 1800 besitzt, diesem dies auch bewusst ist und daher andere Möglichkeiten zur Wertschätzung aufsucht.
    Das Problemfeld mit den "gefälschten" Geigen beginnt erst mit der Industrialisierung so um 1850 (was nicht heißt, dass Geigen vorher nicht gefälscht wurden -aber das war noch in einer überschaubaren Quantität). Daher ist es wenig verwunderlich, dass hier auf diesem Forum große Entdeckungen so ziemlich ausblieben.

  • Hallo und guten Tag
    Zuerst möchte ich mich mal entschuldigen, anscheinend war ich doch etwas forsch in der Wortwahl, also bitte nehmt es trotzdem locker. Für die bisherigen Kommentare möchte ich Euch danken und dazu folgendes bemerken :
    1. mit China oder Markneunkirchen hat die Geige nun überhaupt nichts zutun.


    2. yxyxyxy - was Du sagst eine Beurteilung via Foto ersetzt niemals eine Begutachtung in Natura, ist vollkommen richtig.
    Ich verfolge schon sehr lange hier im Forum Eure Kommentare im Bezug auf die Wertschätzung von Geigen, zum Teil werden hier Beurteilungen abgegeben die als entgültig und definitv zu bewerten sind. Die Besitzer dieser Geigen verlassen sich voll auf Eure Aussagen, wie ist das aber mit falsch Einschätzungen ? zum Teil werden auch gleich die Preise in etwas abgegeben die diese Geige angeblich noch wert sind - ich finde das als äusserst fahrlässig und unseriös. Klar gibt es Geigen bei denen man schon auf Hundert Meter Entfernung sagen kann das es sich um eine Fabrik Geige handelt. Ich meine die aber nicht sondern die anderen nicht klar ersichtlichen Herkunfts- und Qualitätsbeurteilungen. Ich vermisse bei Euren Einschätzungen den Hinweis für den Betreffenden, das er unbedingt noch zu einen echten Experten gehen sollte um eine relativ sichere abschliessende Beurteilung zu bekommen. Schade das sich Rainer noch nicht zu meiner Geige geäussert hat, habe gehofft er würde dies auch noch tun. Entweder ist er im Urlaub oder so... oder er will nicht einen Image Schaden riskieren.
    Auf jeden Fall auch wenn Ihr es vielleicht in den falschen Hals bekommt - ich will niemanden persönlich zu nahe treten oder beleidigen - sind Eure Kommentare sehr mutig.


    3. Nun nochmals zu meiner Geige. ja die Geige hat sehr gelitten aber das ist nichts aussergewöhnliches bei so alten Instrumenten. Stradivari hat zirka 1300 Geigen gebaut - aber nur noch die Hälfte davon ist noch vorhanden. Wenn man bedenkt was die alten Geigen über die Jahre an Kriegen Wirren oder Völerwanderungen überstehen mussten ist es nicht verwunderlich wenn die eine oder andere Geige so ramponiert ist. Eher verwunderlich das sie überhaupt noch existieren.


    4. Nun ich werde Euch noch ein bisschen raten lassen bevor ich das Gemeimniss um meine Geige lüfte. Ich stelle Euch auch nochmals ein Foto von der Seite der Geige rein um noch besser beurteilen zu können.
    Eigentlich müsste man bereits anhand der Decke und des Boden's auch wenn's nur Fotos sind zumindest die Herkunft definieren können.
    Nun ich bin gespannt was Euch noch so einfällt.

  • Nun wenn hier einer beleidigt -dann schon eher BellaVita - ich luchse niemanden billig Geigen ab - und schon garnicht will ich mir hier eine Einschätzung abholden weil ich selber keine Ahnung habe.
    So ein quatsch - !! ich befasse mich seit 20 Jahren mit dem Geigenbau und habe entsprechende Literatur zuhause.
    Und BellaVita wenn Sie schon mit Unterstellungen herum werfen dann haben Sie auch den Mut und sagen Sie konkret um was es geht.
    Ausserdem leben wir in einer freien Marktwirtschaft wo jeder sleber einschätzen kann ober er auf ein Angebot eingehen will oder nicht. Also was soll Ihr unqualifizierter Kommentar ??