Meinungen zu dieser Geige aus Nachlass

  • Liebes Forum,

    diese Geige stammt aus einem Nachlass. Was wir wissen ist: sie hat einem Musiklehrer gehört, der um 1980 im Alter von ca. 80 Jahren verstorben ist. Sie hat nun gute 40 Jahre in ihrem Kasten gelegen, wahrscheinlich ungenutzt.

    Man sieht ihr an, dass sie viele Spielstunden auf dem Buckel hat, aber ansonsten sind keine weiteren Informationen zu finden. Wir konnten noch keinen Zettel o.ä. ausfindig machen.

    Da der nächste Geigenbauer für eine professionelle Einschätzung für uns nicht mal eben um die Ecke ist, würden wir uns über Meinungen zu diesem Instrument freuen. Kann man aus den Bildern etwas über ihre Herkunft und eventuellen Wert erkennen? Würde es sich lohnen, sie restaurieren zu lassen oder besser unrestauriert verkaufen? Bei uns spielt leider niemand Geige, "nur" Gitarre ;)

    Vielen Dank im Voraus für jegliche Infos, Meinungen und Tipps!

    Jessi


  • Die Geige ist ordentlich gearbeitet. Ordentliches Holz und Boden.

    Der Hals scheint angeschäftet zu sein, ist aber nicht klar erkennbar.

    Recht hohe Wölbung erkennbar, schöner Lack.

    Eine bessere Geige in jedem Fall.

    Herkunft für mich Sachsen oder Böhmen.

    Die Bögen sind auch älter, neusilber montiert. Der Bogen mit der Einlage am Frosch sieht recht ordentlich aus, um 1900 vermutlich Marktneukirchen.


    Das Alter wäre für mich hier schwer erkennbar, zwischen 1800 und 1920 wäre alles möglich. Im gesamten Erscheinungsbild sieht die Geige für mich nicht uralt aus, die Bilder mögen aber auch täuschen.


    Instandsetzung lohend: Für Eigengebrauch auf jedem Fall.


    Innen mit Zettel oder ohne??

  • Der Wirbelkasten wurde sehr sauber angeschäftet, aber die Wirbellöcher sehen sehr unbenutzt aus, als wäre die Geige nicht oft gespielt worden - oder hätte ihre Stimmung unglaublich gut gehalten, was aber bei Darmsaiten (mit denen sie sicherlich bespannt war) quasi nie der Fall ist. Eine Herkunft aus Sachsen/Böhmen halte ich für wahrscheinlich.