Geigenbogen E Sartory A Paris Bitte um Bestimmung

  • Die 2. Geige sieht von Holzauswahl, Maserung und Verarbeitung auch nach einer besseren Manufakturgeige aus. Sie ist flacher gewölbt als das Stainermodell eventuell orientiert nach einem Stradivarimuster.


    Auch hier weist der Boden ein recht gutes Holz auf, auch hier würde ich auf Sachsen oder Böhmen, Manufakturinstrument, aber durchaus nicht die billigste Qualität tippen. u. U ein brauchbares Schüler- oder Laieninstrument.


    Soweit ersichtlich kein Herstellerzettel, die Nummer am Hals könnte auf eine Inventarnummer hinweisen, die u. U. in Sammlungen oder Musikschulen verwendet wurden.


    Auch häufig offeriert, Wert ungefähr wie 1). Auch gegen 1900.

  • Vielen Dank für die ausserst fachlichen Auskünfte. Es wird wohl darauf hinauslaufen das wir alle Teile in einer Auktion bei Ebay demnächst einstellen werden, so wie wir es meistens machen wenn wir Sachen haben, die "Sammlerwert" haben bzw. wo wir in unserem Kaufhaus keine passende Kundschaft für haben.

  • Zur dritten Geige ist nicht allzu viel zu sagen, vermutlich eher eine einfachere Manufakturgeige. Vielleicht auch mit Inventarnummer.


    Wert geringer.


    Diese Geigen mögen für Hobbyspieler oder jüngere "Amateuere" durchaus geignet sein.


    Mit den Bögen sieht das ganze nach einem nicht ganz schlechten Musikschulennachlass oder Amatuernachlass aus.


    Ich habe selbst ähnliche Geigen schon gespielt und maleine ähnliche "bessere" Stainerkopie erworben. Nette Schülergeige, eben mehr aber nicht.


    Ich glaube nicht, dass ein Geigenbauer solche Instrumente ankaufen würde, weil der Reparaturbedarf zumindest ein übliches Setup und eines mehr erfordern würde.


    Ein Laie mag etwas mehr zahlen, muss aber auch erheblich inverstieren.


    Stainergeigen komplett aufgearbeitet als Manufakturgeige im Schülerbereich kosten im professionellen Geigenhandel je nach Qualiät bzw. Zustand zwischen 600 und 1500 Euro, die 3. Geige würde ich niedriger ansetzen.


    Aber viele Geigenbauer bieten solche Instrumente nicht bzw. verleihen sie auch nicht. U. U. hätte ein Geigenbauer so ein Instrument gelegentlich als Leihinstrument genutzt.


    Solche Geigen in diesem Qualitätstandard werden aufgrund der hohen Produktionszahlen bis heute sehr häufig auch als Dachboden- und Kellerfunde angeboten.


    Sie können ja mal Ihren aufgesuchten Geigenfachmann fragen, vielleicht macht er etwas für einen guten Zweck "locker" oder kontaktieren Sie eine lokale Musikschule. Bei meinem Geigenlehrer spielen manche durchaus derartige Instrumente, die für den Hobbybereich des Laien ausreichen können.


    Klang ist bei diesen Instrumenten sehr variabel, Stainergeigen klingen aufgrund ihrer höheren Wölbung nasal, was oft nicht mehr gewünscht wird.

  • Bei Ebay dürfte je nach Nachfrage etc. zwischen 50 und 200 Euro pro Geige rauskommen. Vielleicht etwas mehr oder auch weniger, da diese Geigen dort, wie auch in anderen Portalen, massenweise angeboten werden.


    Vor allem wegen des Satorybogens würde ich mir noch mal genauere Auskünfte einholen, bevor Sie etwas unter Wert abgeben. Ich finde den Bogen am interessantesten.

  • es gibt hier ja noch Forenexperten, die vielleicht noch mehr beisteuern könnten.


    Geben Sie in den entsprechenden Portalen den Begriff "Stainergeige" ein, dort können Sie Preisvorstellen und Gebote einsehen.

  • Die Geige mit den Farbresten am Halsfuss ist die optisch qualitativ Beste. Leider wird sie bei Ebay unter Wert weggehen- da muss einfach viel reingesteckt werden (neues Setup), und erst dann kann man den Klang testen. Der Wert aller drei Instrumente liegt im Klang- und da die Käufer bei Ebay "die Katze im Sack" kaufen, werden die Gebote entsprechend niedrig bleiben (der Klang kann ja nicht getestet werden). So zwischen 100-250 Euro pro Instrument kann man erwarten, jetzt nach Weihnachten eher Richtung unterer Grenze.


    Herkunft/Alter: Alle 3 sind Manufakturinstrumente aus Sachsen/Böhmen (Gegend um Markneukirchen/Schönbach/Eger), gefertigt etwa 1890-1920. Sie waren für "Otto-Normalverbraucher" gedacht, solide Hobbyinstrumente, nicht für den Berufsmusiker im Konzertsaal. Genau das sind sie eigentlich auch heute noch- aber es gibt so viele davon, dass die Preise entsprechend niedrig sind.


    Wie gesagt- bei entsprechendem Klang lasst sich da auch mehr rausholen, aber man müsste erstmal Einiges investieren. Und im Hinblick auf den unklaren Ausgang bezüglich des Wertes würde ich das nicht machen. Ebay ist da schon der richtige Weg. Einem Geigenbauer die Instrumente und vor allem den gemarkten Bogen und die Geige mit den Farbresten zu zeigen ist dennoch kein Fehler.

  • Ich sehe es so:


    1. Geige: Wert. 0,- EUR, da der Rep.-Aufwand mit Öffnen der Decke sehr hoch/zu hoch ist.


    2. Geige: Geige mit schönerem Lack und mit Klangpotential, Korpus komplett intakt und

    mit wenig Aufwand einzurichten. Diese hat einen gewissen Wert, 300-500 EUR roh und

    eingerichtet je nach Klang auch wesentlich mehr, evtl. auch > 1000 EUR.


    3. Geige: Sehr einfache billige Manufaktur. Wert gegen Null.