Alte Pfretzschner-Geige?

  • Ich würde gern mehr über die Herkunft meiner Geige (und auch über ihren Wert) erfahren. Sie wurde von meinem Vater 1938 beim Geigenbauer Albin Höllinger in Kiel gekauft und ist laut Rechnung eine "alte Violine (Pfretzschner)". Preis damals war 600 RM.
    Vor ein paar Jahren zeigte ich sie einem Geigenbauer, der zuerst skeptisch war ("Pfretzschner? Die waren doch eigentlich nur Bogenmacher!"), meinte dann aber, nach Konsultation eines Geigenbauer-Nachschlagewerks, dass es einen Johann Gottlob Pfretzschner (1753-1823) gegeben habe, der als Geigenbauer "zuerst nach Stainer, dann nach Stradivari" gearbeitet habe. Stainer könnte also passen.
    Die Geige hat keinen Zettel, dafür aber unter dem Knopf eine eingestanzte Nummer "155". Sie klingt sehr gut, mit warmem, ausgeglichenem Ton.

  • Ähnlichkeiten bestehen zweifellos, allerdings auch eindeutige Abweichungen in der Bodengestaltung. Leider kann man die Gestaltung um den Endknopf bei der Vergleichsgeige nicht sehen. Sehr überzeugend wäre natürlich, wenn sich dort eine gleichartige Nummernprägung fände.
    MfG
    Rainer

  • Zitat

    Original von frank222
    Ich sehe da große Ähnlichkeiten zu meiner Geige. Aber reicht das aus, um sie eindeutig als J.G. Pfretzschner-Geige zu identifizieren?


    Ich denke, das sagt nichts aus.


    Ich finde sogar die Ähnlichkeit zu meiner Geige noch größer, welche auch nach
    Modell Stainer gebaut ist und aus etwa 1790 ist, allerdings (angeblich) von einem
    anderen Geigenbauer.


    Vergleiche mal selbst Johann Josef Stadelmann Geige