Bogenhaltung?

  • Dankeschön! ^^


    Allerdings weiß ich nicht ob ich den gesamten Satz im Laden kaufe.
    Man hat mir nämlich gesagt, dass ein solcher im Laden das Doppelte koste wie
    wenn ich mir den Satz via Internet besorgen würde. Wobei - ist das vielleicht nur ein böses
    Gerücht?


    Liebe Grüße, Olivia.

  • Also...ich habe die Saite heute besorgt.
    Das Verhandeln war gar nicht nötigt, der Preis war angemessen.
    Mir wurde die neue e-Saite auch aufgezogen und der Vorgang detailliert beschrieben.
    Sogar meinen Steg haben sie mir wieder gerader ausgerichtet. Die Geige klingt jetzt
    anders, aber ich würde sagen besser, als zuvor. Vielleicht täuschen mich aber auch nur
    meine Sinne...


    Jedenfalls vielen Danke und liebe Grüße, Olivia.

  • Hallo :)
    Ich bin 17 Jahre alt, Wiedereinsteiger auf dem Gebiet der Geige und habe mit ähnlichen Problemen, wie du beschrieben hast, zu kämpfen. Zitternder Bogen, das Gefühl, dass der kleine Finger nicht das macht, was er soll. Die Töne, die ich greife, klingen oft etwas dumpf und nicht so schön klar wie leere Saiten. Besonders auffällig ist das, wenn ich mit dem vierten Finger auf der d-Saite ein a greife und dann mit der leeren a-Saite vergleiche...aber der Ton stimmt höhentechnisch schon.
    Aber dank der lieben konstruktiven Ratschläge hier wird das bestimmt. :)
    Ich bin wie du auch recht ungeduldig und perfektionistisch veranlagt und will am liebsten so schnell wie möglich wieder auf dem alten Stand sein...aber das dauert wohl leider noch eine Weile.
    Hast du das Finger-Problem der Bogenhand mittlerweile in den Griff bekommen? Und wenn ja, wie?


    Liebe Grüße und beste Wünsche für das neue Jahr von einer "Leidensgenossin", Laura! :)

  • Hallo, Laura ^^


    Es tut mir ehrlich leid, dass ich Dir erst so spät antworte...
    Ich hoffe Du hast Verständnis; das Abitur beansprucht momentan viel Zeit.
    Zu Deiner Frage: Ja, da Problem mit der Bogenhand habe ich in den Griff bekommen.
    Wie? Mit den seltsamsten und normalsten Übungen, die sich aber wunderbar in den Alltag integrieren
    lassen. Der kleine Finger bleibt brav rund, nachdem ich ihn zum Beispiel durch das "Kaffeetassentraining"
    gestärkt hatte ;)
    Ich liebe Heißgetränke, musst Du wissen, und diese werden ja gewöhnlich in Tassen serviert.
    Satt die Tasse aber mit beiden Händen zu umfassen, habe ich sie am Henkel allein mit dem kleinen
    Finger gehalten - dasselbe funktioniert auch bei Taschen anstatt Tassen.
    Hebt man diese nicht fest in der Hand am Riemen hoch, sondern nur mit dem kleinen Finger stärkt ihn das
    schnell. Dazu kann man tatsächlich sehr kreativ werden und sich vielerlei solcher Spielereien einfallen lassen.
    Was den Rest der Finger betrifft, da gibt es so eine Übung, die durch das Internet geistert, mir hier empfohlen wurde
    und die ich persönlich sehr mag. Sie soll die Beweglichkeit der Finger fördern. Nimm hierzu einfach einen Stift und halte ihn, wie Du auch
    den Bogen halten würdest. Anschließend strecke und beuge die Finger, d.h. ziehe den Stift zu der Innenseite deiner Hand
    heran und strecke ihn danach weit von dir. In einer langweiligen (Unterrichts-) Stunde eignet sich das besonders.
    (Anmerkung: Coldling hat auf Seite 1 einen Link dazu eingestellt, falls Du ihn nicht bereits gesehen hast)
    Ein Trick für die Bogenhand, um sie besser zu koordinieren und das Zittern zu reduzieren, ist denkbar simpel -
    ich kam allerdings erst vor ein paar Tagen darauf. Er heißt: Hanteltrainung beziehungsweise Liegestütz.
    Leider kein Scherz. Für das Geigen benötigt man die Arm- und Schultermuskulatur und diese wird bei derartigen
    Übungen gestärkt. Und je kräftiger der Arm, desto leichter lässt sich der Bogen führen.
    Aufrichtigerweise muss ich gestehen, dass diese Art von Training viel Disziplin und einen guten Willen verlangt, den
    man wahrlich nicht an allen Abenden haben kann. Ab und zu und mit einiger Motivation ist aber auch das schaffbar und hilfreich.


    So, nun bin ich mit der Litanei am Ende.
    Es ist ja schon ein bisschen her, dass Du die Nachricht geschrieben hast - ich hoffe, ich konnte Dir trotzdem noch helfen.
    Vielleicht hat es sich inzwischen aber auch schon gebessert? Du sagtest, Du bist Wiedereinsteigerin, sind die alten Erinnerungen
    aufgefrischt und unterstützend oder noch immer verschüttet?
    Ich wünsche Dir das Beste, Laura, und danke herzlich für die lieben Grüße.


    Viel Vergnügen beim Musizieren, Olivia.

  • Einen schönen Tag euch allen,


    wünsche ich und erbitte mir wie so oft Rat.
    Nachdem nun meine e-Saite gerissen und eine neue aufgezogen worden war,
    hat meine a-Saite nun dasselbe Schicksal ereilt. Dass zwei Saiten so kurz hintereinander
    aus dem Leben scheiden mussten, stimmt mich nachdenklich:
    War es meine Schuld?
    Am Stimmen lag es weniger. Die Saiten haben die ganze Woche
    über die Stimmung perfekt gehalten, ich musste also weder Wirbel noch Feinstimmer
    beanspruchen. Auch mit dem Bogen habe ich keinen größeren Druck als gewöhnlich
    ausgeübt...
    Kann es daran liegen, dass meine Violine für gewöhnlich in meinem eisigen Zimmer ruht
    und ich sie zum Spielen in das weit wärmere Wohnzimmer entführe ohne ihr eine
    Eingewöhnungszeit zu gönnen?


    Wie stets freue ich mich über Rat und Tat,
    eure Olivia.

  • Es kan gut sein, dass die Kälte den gespannten Saiten zusetzt, da sich diese jeweils etwas zusammenziehen. Eine gleichmäßig temperierte Umgebung würde diesen und dem Instrument vermutlich besser bekommen. Für die Geige selbst ist im Winter vor allem eine nicht zu niedrige Luftfeuchtigkeit (mindestens 40%) wichtig, da sich diese in beheizten Räumen schnell vermindert.


    MfG
    Rainer

  • Saiten haben nur eine begrenzte Lebensdauer, und wenn die erreicht ist macht es manchmal "Pling". Allerdings habe ich auch schon uralte Saiten auf uralten Geigen gesehen, die offensichtlich nicht gerissen sind… ;) Du kannst auch mal schauen ob die Saiten im Wirbelkasten aneinander scheuern oder am Holz, oder ob der Obersattel scharfe Kanten hat etc.

  • Guten Morgen,


    vielen lieben Dank für eure Antworten :)
    Zunächst: Ich werde versuche meine Geige nicht mehr allzu sehr mit Temperaturschwankungen
    zuzusetzen. Ob ausreichend Luftfeuchtigkeit vorhanden ist, kann ich ehrlich nicht sagen.
    In meinem Zimmer, dem Eisschrank, ist ja nicht eingeheizt...wäre es womöglich gut, wenn
    ich einen leicht angefeuchteten Schwamm mit in den Geigenkoffer lege?
    Dann: Wie lange ist denn erfahrungsgemäß die durchschnittliche Lebenserwartung von Saiten?
    Ich hoffe doch schon, etwas länger als die paar Monate, die ich sie hatte. Wobei es auch gesagt sei,
    dass Violine plus die aufgezogenen Saiten eher günstig waren, vielleicht lag es daher an der Saitenqualität?
    Nun ja, im Wirbelkasten scheuern sie jedenfalls nicht aneinander soweit ich das beurteilen kann.
    Und was den Obersattel betrifft, entschuldigt bitte im Vorraus mein ungebildetes Ich, was genau...ist das? :huh:


    Ansonsten suche ich bald ein weiteres Mal das Musikgeschäft auf...
    ...das kann lustig werden. Die dachten beim letzten Besuch schon, ich sei zu doof, die Geige
    zu stimmen. *HustHust*
    Also, liebe Grüße an euch alle und noch einen wunderschönen Sonntag, eure Olivia.