Werteinschätzung Geige

  • Guten Abend zusammen,


    ich würde gerne zu meiner alten Geige, die mir mein Großvater vererbt hat (ich kann schwer sagen wie alt sie ist, aber sie ist mindestens seit 1930 in unserem Familienbesitz, da mein Vater sie als Kind schon kannte), den ungefähren Wert und die Herkunft herauszufinden.


    Ich denke, es handelt sich um eine 3/4-Geige (zumindest habe ich das aus Kindertagen noch im Ohr).


    Ich habe sie leider (entgegen dem Wunsch meines Großvaters) nie gespielt, und so liegt sie nun seit knapp 20 Jahren nur noch herum.


    Ich freue mich auf Einschätzungen und Bemerkungen, vielen Dank vorab!


    Herzliche Grüße
    Peter Fischer

  • hm? Der Zettel sagt die Wahrheit, obwohl er lügt.
    Das ist wieder so eine echte Cremoneser aus dem Vogtland. Ich schätze, sie wurde mal von einem Ihrer Ahnen mächtig aufgepimpt gelassen.
    Sollte sie eine 3/4 Geige sein, dann ist ihr Wert trotz der offenbr hervorragenden Restauration sehr bescheiden

  • Schlecht sind diese Geigen eigentlich nicht (zumindest nicht im Vergleich zu dem, was man heute als Fabrikware bekommt), nur wurden diese in Massen gebaut, daher sind sie nicht besonders "wertvoll". Der irre Wert der alten Geigen bemisst sich meist nach ihrem Sammlerwert, quasi nach ihrem Wert als "signiertes Kunstwerk". Und diesen Wert hat diese Geige leider nicht. Allerdings ist sie vermutlich trotzdem ein solides "Gebrauchsinstrument"-hübsch ist sie, und die Holzauswahl und Verarbeitung ist gut. Klanglich kann man sie natürlich vom Foto nicht einschätzen. Die 3/4 Größe ist eine "Kindergröße", bzw. spielen auch sehr zierliche Frauen gelegentlich diese kleineren Instrumente. Klanglich ist der kleinere Korpus weniger ideal, da fehlt manchmal einfach der Resonanzraum. Das macht den Verkauf schwierig (und drückt den Wert): als Kundschaft kommen im Wesentlichen nur Kinder im Alter 10-14 (je nach Statur) und sehr zierliche Spieler infrage, also ein sehr überschaubarer Markt. Da diese Größe für die meisten Spieler eine "Durchgangsgröße" ist, werden für die paar Jahre Instrumente gerne geliehen/gemietet. Ich würde für einen Verkauf daher eher Musikschulen und Geigenbauer (die Instrumente auch vermieten) ansprechen, vielleicht ergibt sich auch ein Tausch gegen ein "grosses" Instrument.

  • Hallo,


    wo wohnen Sie denn? Wenn sie gut klingt, nehme ich sie gerne für 100 Euro. Sie ist ja spielbereit, so dass man sie probieren kann.


    Die Endung ...FFM lässt mich auf Frankfurt hoffen :)


    viele Grüße
    Bunny

  • Ich will mich ja nicht einmischen, aber.... Wollen Sie wirklich das Erbe Ihres Großvaters für 100 Euro verscherbeln? Die Geige dürfte deutlich älter als von 1930 sein, mit dem genageltem Boden und der Bauart tippe ich auf um 1880. Wenn Sie das Geld (und 100Euro ist ein wchter Schnäppchenpreis!) nicht unbedingt brauchen, so könnten Die das Instrument ja leihweise einem Musikschüler zur Verfügung stellen-das Instrument bliebe "besitzmässig" in der Familie, und würde trotzdem gespielt. Gleichezeitig ermöglichen Sie vielleicht einem Kind das Geigenspiel, das es sich sonst nicht hätte leisten können.... Vielleicht möchten später Ihre Kinder, Neffen,...irgendwann mal drauf spielen?


    Der Steg und die Saiten müssten allerdings ersetzt werden, und auch der Saitenhalter angepasst.