Geige von wann und woher???

  • Hallo, ich bin hier neu.
    Meine Geige spiele ich seit 1985.
    Das Gutachten vom damaligen Verkäufer liegt in der Galerie.
    Es gibt aber ein zweites Gutachten anlässlich einer "Inspektion". Da Herr Heinemann nicht mehr arbeitete war es jemand anderes. Dieses zweite wurde ohne Wissen des ersten erstellt. Beide schließen sich aus.
    Jetzt hätte ich doch gerne mal eine weitere unabhängige Meinung.
    Ich spiele mit dem Gedanken sie zu verkaufen. Dafür hätte ich natürlich gerne Infos dicht an der Wahrheit.



    https://sharegallery.strato.com/u/gJpJGe32/8XM0WxcB

  • Sorry sehe im Link nur eine Anmeldemaske.
    ginge es, dass Sie Fotos hier veröffentlichten?


    Sorry nochmal - plötzlich sind die Bilder da!
    Persönlich erinnert die mich wieder an eine zwar bessere Widhalm Stainer, denen zig Zettel ( u.a. Thier, Stainer, Klotz etc.) reingeklebt wurden.
    Aber bei solchen Zertifikaten wäre eine weitergehende Schätzung in natura ratsam.
    PS: wir hatten hier im Forum schon einige solcher Geigen auch in dieser guten Qualität.


    Zierliche alte Geige — Einschätzung

  • für die Forumsteilnehmer wäre es interessant zu wissen, wem beide Gutachter die Geige zuschrieben. Wie gesagt, allerdings, bei solch einer entscheidenden Fragestellung ob Trash oder Treasure, bietet das Internet hier wenig Hilfestellung.
    Wie gesagt, über die Bilder erinnert sie mich an zig mehr oder weniger edle Widhalm Stainer Kopien. Apodiktisch kann ich das aber über dieses Medium hier nicht festsetzen.

  • Das zweite Gutachten ortet die Geige in Böhmen und den Wert etwas geringer. Freilich, über den Wert gibt es immer unterschiedliche Meinungen, aber die Herkunft scheint mir damit völlig unklar.

  • sollte sie wirklich aus Böhmen sein, dann ist es mit dem Preis Essig. Ein hoher dreistelliger € Bereich wäre ziemliches Glück.
    Post en Sie uns bitte, was eine etwaige weitere Begutachtung ergab!

  • Das ist anscheinend doch ein ordentlich altes Schätzchen (frühes 19. Jahrhundert?), das viel gespielt wurde, und in das auch schon Einiges in Reparaturen investiert wurde - ich sehe das zumindest als indirekten Hinweis auf einen guten Klang. Nach Böhmischer Massenware sieht die Geige nicht aus, besonders fein wurde sie allerdings auch nicht gearbeitet...
    Man müsste sie mal spielen bzw. hören.


    MfG
    Rainer

  • Mein erster Gedanke ist auch Sächsisch/Boehmischer Raum, aber keine Massenware. Auch dort hat es faehige Geigenbauer gegeben, die individuelle und sehr gute Instrumente gefertigt haben ;) "Altdeutsche Schule" und "Sachsen" schliessen sich ja nicht unbedingt aus, oder bin ich diesbezueglich auf dem falschen Dampfer? Die Risse im Stimmbereich sind leider eine deutliche Wertminderung, entscheidend ist bei diesem Instrument meiner Meinung nach der Klang. Wie meine Vorschreiber rate auch ich zu einer/mehreren Einschaetzung(en) in Natura. 5000 Euro halte ich allerdings fuer wenig realistisch, es sei denn, man findet doch noch irgendeinen Beleg fuer die Herkunft und den Erbauer.


    Mich würde es nicht wundern, wenn der Bogen fast so viel oder sogar mehr wert waere wie die Geige- Boegen dieses Erbauers werden durchaus im niedrigen vierstelligen Bereich gehandelt, und lassen sich auch relativ gut verkaufen. Kommen Sie bitte zumindest nicht beim Bogen auf die Idee, das ueber Ebay zu probieren ;)

  • Die Decke erinnert mich sehr an die Mittenwälder Schule (Klotz?), der Boden sehr an Böhmen. Vielleicht sind die beiden auch nicht unbedingt zugehörig, oder die Fotos täuschen, aber das wäre mein Tipp.
    Massenware ist die Decke keineswegs. Bogen ist durchaus ok, aber die Geige normalerweise mehr wert. Kann durchaus akzeptabel klingen, hängt ein bisschen von der Dicke des Lackes am Boden ab...


    Beste Grüße,
    pharus

  • Ich würde das Instrument auf den ersten Blick auch dem sächsisch/böhmischen Raum zuordnen, allerdings ebenfalls keine einfache Massenware! Äußerst schönes Instrument. Einzig und allein irritieren mich die ff-Löcher. Das ist zwar auch wie die Schnecke eines der typischen Markenzeichen, die die Geigenbauer von sich hinterlassen. Aber böhmisch sehen die mir ganz und garnicht aus. Der Rest, vor allem der Lack, der Rand, wie die Adern verarbeitet wurden schon böhmisch/sächsisch. Mein zweiter Tip wäre Österreich. Der Boden ist ja wahnsinnig schön! 10.000,- DM finde ich als eine völlig realistische Einschätzung, zumal das noch die DM-Zeiten waren. Da hat man gut und gerne tiefer in die Tasche gegriffen für ein gutes Instrument, was man zu Euro-zeiten weniger behaupten kann.