Carlo Bergonzi Fece in Cremona

  • Hallo liebe Geigenexperten,


    Ich besitze schon seit etlichen Jahrzehnten diese Geige. Gekauft wurde sie in Irland von einem Bauernhof auf dem Ich damals gewohnt hatte. Die Besitzer hatten sie geerbt und wussten nichts damit anzufangen.


    Auf einem Alten Zettel im Gehäuse steht
    "Anno 1762 Carlo Bergonzi
    Fece in Cremona" auf einem alten Zettel. Darauf wurde anscheinend an einem späteren Zeitpunkt ein anderer neuerer Zettel geklebt wo draufsteht " Made in Germany". Die Geige wurde vor langer Zeit in Deutschland repariert, wäre es möglich, dass der Zettel von der Reperatur stammt ?


    Was ist die Geige wohl wert und wer hat sie wirklich gebaut ?

  • "Made in Germany" --- ursprünglich eine "Warnung" auf Produkten, die nach GB gesendet wurden, hat sich bekanntlich erst später zu einem positiven Label gewandelt. http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany


    Das Etikett spricht jedenfalls für eine deutsche Geige, die nicht älter als 100 Jahre alt sein dürfte.


    Für mich aber eine interessante Geige. Kein Masseninstrument. Der Zettel "Bergonzi" spricht allerdings gegen einen bekannten Geigenbauer.

  • Inwiefern ist es denn für dich eine interessante Gitarre ?
    Sie wurde vor Jahren einmal von einer professionellen Geigenspielerin angespielt, die sie ihrer 60.000 € Geige vorgezogen hat. Aber es muss ja nicht unbedingt sein, dass die teuerste Geige immer die beste ist. Leider werden Instrumente nicht immer nur nach ihrem Klang beurteilt ^^

  • Nicht immer, aber der Klang spielt schon eine große Rolle. Vor allem, wenn der Geigenbauer nicht mehr bekannt ist.
    Wenn die Geige so gut klingt, könnte ich mir schon vorstellen, dass
    jemand einen Liebhaberpreis von über 1000 EUR, evtl. sogar 2000
    EUR oder mehr dafür zahlt. Aber den muss man erst einmal finden.


    Wieviel hätte denn die Geigerin damals ernsthaft geboten?


    Achja: Interessant, wegen der Schnecke, fein gearbeitete Ränder, einteiliger Boden, originaler authentischer Lack ... hat irgendwie Charakter.

  • Genau war nichts festgelegt. Sie wollte das Instrument schätzen lassen und es dann für den Preis kaufen, der geschätzt wird. Doch leider hat das Instrument einen feinen Riss, weshalb sie das Interesse verlor. Aber weit über 1000 war es sicherlich. Die Frage ist halt nur, ob es sich noch lohnen würde sie zu reparieren. Ich verstehe nur nicht ganz, warum der Riss so schlimm ist, da ihr der Klang ja gefiel.

  • Ich hatte beim Betrachten der Bilder auch den Eindruck, dass der Boden rechts (im Bereich des Stimmstockes bzw. unterhalb des rechten Stegfußes) einen langen feinen Riss aufweist.
    Selbst wenn dieser gut repariert sein sollte, würde ein "Stimmriss" leider einen massiven Wertverlust bedeuten.


    MfG
    Rainer

  • Dann wäre es wahrscheinlich am sinnvollsten die Geige zu behalten und anzufangen darauf zu spielen oder ? Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich mir von dem Geld, welches die Geige einbringen könnte einen Kontrabass kaufen könnte. Aber daraus wird dann wohl nicht :(