Alte Geige aus Wien - Wert ?

Das ist m. E. schon ein besseres, ca. 150 Jahre altes Instrument, wobei der Zettel im Etui nicht bedeutet, dass die Geige aus Wien stammt, Herkunft könnte z. B. auch das böhmische Hinterland sein. Die Decke hat anscheinend reparierte Risse, die sich klang- und wertmindend auswirken können.
Wegen des Wertes würde eine "Life"-Beurteilung durch einen Geigenbauer empfehlen. Ich würde grob einen mittleren bis oberen dreistelligen Euro-Betrag schätzen.
Mfg
Rainer

ich besass mal von Robert Knisch eine Gitarre. Wenn ich mich recht erinnere, hatte die ihren Herstellerhinweis sogar gestempelt -manche Geigenmacher taten dies, um Fälschern das Handwerk zu erschweren (z.B. Scarambella).
Wäre die Geige von Knisch, müßte auch solch ein Stempel am Innenboden angebracht sein.
Wenn ich mich recht erinnere (leider ist die Festplatte, wo ich die aufzeichnung darüber speicherte, schon hinüber) hatte die aber einen hellorangenen Lack, ihre scheint einen dünkleren Lack besessen zu haben, der später mal mit einem hellen aufgefrischt worden ist.
So weit gefällt mir Ihre Geige ganz gut, engringige Decke, schönes Ahorn für den Boden und Hals, die Zargen na ja auch OK! Die Aderung für die Einlagen ist auch ganz passabel. Sie erscheint mir dennoch so als reparierte gehobene Manufaktur. Viele ließen früher ihre Manufakturgeigen im Gedanken, es handle sich um ein Meisterinstrument, teuer restaurieren.

auf dem foto vom boden sieht es aber so aus, als hätte auch der boden einen riss- ist das so?!?

das wäre ja auch noch wertmindernd...
ich schätze die Geige nur auf einen mittleren dreistelligen Betrag, der Klang kann das natürlich noch postiv beeinflussen, wenn er überdurchschnittlich gut ist...

freundliche Grüsse

Vanille123

Zitat

Original von yxyxyx
So weit gefällt mir Ihre Geige ganz gut, engringige Decke, schönes Ahorn für den Boden und Hals, die Zargen na ja auch OK! Die Aderung für die Einlagen ist auch ganz passabel.

Hallo, hast du weitere Bilder bekommen, die man oben nicht sieht?
Denn da ist das alles ja nicht zu erkennen.
Grüße
Fiddler

ich sehe deutlich engjährige Decke (breite Jahresringe sind stark bildgebend) und eine Vertiefung in der Aderung -aber vielleicht wäre ein Foto in frontale besser.
Ich habe Fotos von meiner Knisch Gitarre gefunden. Wenn man davon ausgeht, dass er für die Gitarren aus seiner Werkstatt denselben Lack und Materialien verwendet hat, ist ein Vergleich durchaus sinnvoll.
Übrigens da wirst sogar du zustimmen, dass die Decke der Gitarre breitjährig ist.

Ja, das sind gute Bilder.

Bei der Geige ist tatsächlich eine feinjähriges Deckenholz zu erahnen. Die anderen
Punkte kann ich kaum erkennen.
Inwiefern passt denn die Knisch Gitarre hier her?

es bestände die hypothet. Möglichkeit, dass man mag sein Ähnlichkeiten zwischen seinen mutmasslichen Geigen (v.a. im Lack und Material) und Gitarren festellen könnte -aber nur hypothetisch. Vielleicht fällt jemand doch eine Gemeinsamkeit auf, die Ihrem wachen Auge entgangen ist. Das wäre doch dann interessant, ansonsten bleibt der Vergleich zugegebener Massen ohne Aussage.
Hat die Geige vielleicht auch so einen gestempelten Zettel? Der vielleicht einstweilen schon komplett vergilbt ist??

am besten wäre es, Sie kontaktierten einen Geigenmacher. Der könnte Ihnen weiterhelfen.