Wert dieser Geige aus Markneukirchen?

  • Ich war inzwischen beim Geigenbauer, wo ich sie vor 4 Jahren gekauft habe.


    Er meint es sei zwar eine schöne Geige, jedoch sehe er in ihr keine persönliche Arbeit, sonst hätte sie irgend etwas Spezielles, z-B. im Lack.
    Er sieht in ihr eine typische Geige, wie sie eben in Makrneukirchen gebaut wurden.
    Der Name Alfred Stelzner sagte ihm rein gar nichts, er kenne diesen Erbauer nicht!
    Zur Etikette: Da bin ich nicht schlauer als vorher. Er findet, das umliegende Holz sei weniger schmutzig als die Etikette selber, was immer das heissen mag! (Papier unterliegt doch auch anderen Veränderungen als Holz!) Alt ist das Instrument auf jeden Fall.


    Mein Fazit: Die Geige hat, nebst dem Wert einer gewöhnlichen Geige aus Makrneukirchen, höchstens einen historischen Wert, da Dr.A.Stelzner möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen später noch seinen Namen für ein paar handelsübliche günstige Instrumente gab, aber das ist Spekulation!
    Bleibt also nur noch, die Geige nach Markneukirchen zu Herrn Kretzschmann zu senden. Das würde ich sogar tun, wenn er auch ein Interesse daran hätte.
    Ansonsten verkaufe ich sie früher oder später als "gewöhnliche" Geige ;)

  • Ich schicke die Geige zur weiteren Abklärung an Geigenbaumeister Udo Kretzschmann nach Markneukirchen.
    Wobei es hier nicht einmal um den Wert der Geige geht. Viel mehr ist es interessant zu erfahren, ob A. Stelzner noch weitere Geigen in Manufakturarbeit herstellen liess!


    Das wird sich im neuen Jahr dann klären.

  • Die Geige war also mehr als 1 Monat bei Geigenbaumeister Udo Kretzschmann in Markneukirchen. Die Geige sei ein Rätsel für ihn.
    Sie ist klar ein Manufakturarbeit, von daher nichts Besonderes.
    Das Etikett ist jedoch echt und scheint auch nicht nachträglich eingeklebt worden zu sein.


    Und, was nun?


    Ich habe inzwischen einen Interessenten, der sie kaufen möchte,
    deshalb habe ich sie zurückbeordert!

  • Manche Geigenbauer haben auch gute Manufakturfiedeln zugekauft (oder in Auftrag gegeben), und dann unter ihrem Namen weiterverkauft. Das haben also nicht nur grosse "Verlegerfirmen" so gemacht. ;) Heutzutage ist das ja aehnlich, da wird fuer preiswertere Instrumente auch auf "fremde Vorarbeiten" zurueckgegriffen, die dann nur noch entsprechend fertiggestellt werden. An sich ist das ja nix Schlimmes, solange die Qualitaet stimmt (und der Kunde darauf hingewiesen wird, dass das Instrument nicht komplett vom Meister selber stammt...).


    Schlecht ist die Geige dennoch nicht, und den verlangten Preis finde ich -anbetracht was neue halbwegs taugliche Geigen kosten- gerechtfertigt.