Mehr Frosch, mehr Haar...

  • Hallo alle,
    täusche ich mich, oder kommen gerade "XL-Bögen" in Mode? Bei zwei Workshops, auf denen ich in letzter Zeit unterrichtet habe, kam jeweils ein Student an, der einen Bogen mit extra langer Stange (und dementsprechend mehr "spielbarem Haar") dabei hatte. Natürlich ist das für uns Bassisten nicht unspannend, da wir im Verhältnis zur schwingenden Saitenlänge ohnehin notorisch weniger Bogen zur Verfügung haben als die Kollegen von Cello und noch höher ;) Ungewohnt fand ich zunächst die - logischerweise - "gefühlt andere" Balance dieser Teile, was aber garantiert Gewöhnungssache ist. Mit dem deutschen Bogen des einen Studenten kam ich jedenfalls nach ein paar Anläufen ganz gut zurecht (mit dem französischen Bogen habe ich bis dato noch zu wenig Erfahrung, das ging ziemlich in die Hose). Mir scheint die ganze Sache recht attraktiv zu sein bei Stücken, die ohnehin viel Bogen verbrauchen (etwa die langsamen Sätze der Bach-Suiten oder die mörderischen Verzierungen, die Bottesini manchmal ausnotiert *stöhn*). Da ich auf meinem Jazz-Bass obendrein Darmsaiten spiele, die ebenfalls vergleichsweise mehr Bogen benötigen, erwäge ich ernsthaft den Erwerb eines solchen Teils, wäre aber interessiert an anderer Leute Erfahrungen.


    Gruß,


    Rainer Lewalter

  • Die etwas längeren und damit zwangsläufig auch schwereren Bögen sind eher für den Fünfsaiter gedacht, damit die tiefste Saite leichter zum klingen zu bringen ist und man beim romantischen oder modernen Orchesterrepertoir etwas mehr rumsen kann. Für filigranere Stücke nehme ich lieber den "normalen" Bogen.


    Gruss
    Willy