Gustave Bernadel

  • Hallo liebe user, ich habe eine geige erstanden mit dem zettel des meisters und seinem brandstempel direkt ueber dem zettel , eine sache irritiert mich jedoch auf dem zettel schreibt er sich bernardel und auf dem stempel bernadel also ohne "r" ! Da ich im mom nicht zu hause bin und die lektuere. Nicht dabei habe wuerde ich mich sehr freuen wenn ihr mal die buecher nach dem brandstempel welsen koenntet . Fotos folgen wenn ich zu hause bin , schreibe gerade vom iphone :)

  • Albert Fuchs gibt in seiner Taxe der Streichinstrumente folgendes an:
    Bernardel, Gustaphe-Adolphe, also der Familienname mit r, aber Zettel lautet Gustave Bernadel ohne r, Luthier du Conservatoire de Musique..


    beim Zettel des Vaters steht wieder Bernardel mit r.
    Die Bögen der Firma Gand & Bernardel tragen den Branstempel OHNE das 2. r in Bernardel, also Bernadel
    Mehr habe ich nicht dazu gefunden.
    Gruß

  • aussehen tut die so über die Bilder verdammt gut. Auch merkt masn den typischen französ. Einfluss (diese grellen kandiert wirkenden Farben).
    Sollte die nicht echt sein, dann ist sie trotzdem eine gute Fälschung und dennoch ihr Geld wert.

  • Die Decke sieht echt gut aus!
    Der Boden ist nicht ganz mein Fall.
    Sollte der Bogen echt sein, ist der auch wirklich gut was wert. Mittlerer vierstelliger Bereich sollte es schon sein.


    Das ist ein Instrument, das ich wirklich gerne einmal anspielen würde.

  • Der Bogen geht auch mit nach Paris , mein Geigenbauer fährt alle 3 Mon. rüber und lässt dort Expertisen und ect erstellen . Ich hoffe das die Sachen das sind was sie vorgeben zu sein .. ;)

  • Die Geige sieht prima aus, passt auch zu Frankreich, hat eine wirklich tolle Schnecke, Stempel und Zettel sind nicht ganz unglaubwürdig und sehr verführerisch.


    Es gibt aber 3 Sachen, die mich sehr irritieren:


    1. Das "Geschreibsel" auf dem Zettel...steht nun 1807 oder 1837, und ist das die Nr. 217 oder die Nr. 717...? Man sollte meinen, der Meister weiss, was er wann gebaut hat....? Die Schrift wirkt auch nicht gerade flüssig, eher ungeschickt "gemalt", und passt nicht zu den eleganten Handschriften dieser Zeit. Das ist sicher kein vordergründiges Kriterium für echt/unecht, stimmt mich aber sehr nachdenklich ;) Natuerlich kann der Meister einen Krampf in der Hand gehabt haben, aber natürlich kann auch einer mühsam durchs F-Loch hindurch nachtraeglich was eingetragen haben.


    2. Eine Geige, die 205 bzw. 175 Jahre alt ist, zeigt normalerweise irgendwelche Altersspuren. Aber ich sehe weder Risse (ok, der eine kleine Riss am F-Loch), noch Sprünge, noch angeschlagene bzw. beriebene Ecken/Kanten, noch Lackkratzer (ok, das mag am Foto liegen dass man das vielleicht nicht erkennt)... Auch keine Spielspuren: nicht die üblichen Lackausdünnungen (bzw. charakteristischen Holzabnutzungen) vom Spiel in höheren Lagen, von der Schulter- oder Kinnstütze, oder vom altmodisch untergelegten Kissen....
    Sollte diese Geige die vergangenen knapp 200 Jahre tatsächlich nur in Koffern, Vitrinen usw. verbracht haben? Oder wurde sie so perfekt restauriert, dass jegliche Alterungsspuren getilgt wurden? Zumindest Ausbuchser sollte man sehen, und wenn die nicht da sind, nach 200 Jahren irgendwelche Abnutzungen an den Wirbellöchern, die Geige muss doch auch mehr als ein paar Mal gestimmt worden sein????....hmmmm....


    Ich kenne die Geschichte Eric Hebborns, dessen Fälschungen in mehreren grossen Museen hängen, und die noch nicht alle enttarnt sind. Dieser schrieb das "Handbuch des Kunstfälschers", eine sehr erhellende Lektüre wenn es darum geht, auch sehr gute Fälschungen zu entdecken. Er geht unter anderem darauf ein, wie wichtig es ist, Alterungsspuren nachzumachen....Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass diese Geige echt ist, aber seit ich diese genialen Stories aus der Kunstszene kenne, bin ich selbst bei Experten sehr sehr vorsichtig, zumindest solange diese mir keine glaubhaften Erklärungen für die obigen Aspekte liefern können.


    Und das absolute Totschlagargument: Bernardel wurde -soweit ich weiss- erst 1832 geboren. Sollte er im zarten Alter von 5 Jahren diese Geige gebaut haben? Oder verwechsele ich grade was? Wenn nun die Zahlen wie vermutet später durchs F-Loch eingefügt wurden, dann sicher nicht vom Meister, der seine Lebensdaten kannte. Wenn die Geige von Bernardel stammt, wieso hat er sie dann nicht selber nummeriert?....

  • Also die Fotos sind nicht die Besten, da ich eine neue Cam habe und ich noch nicht ganz durch die einstellungen gekommen bin ;)
    Also die Geige ist laut Zettel aus dem Jahr 1897 und trägt die no 217.
    Die Fotos sind einfach total überbelichtet...