Ich habe hier eine Geige dessen Wert ich nicht Schätzen konnte und leider auch kein anderer hier es schätzen konnte.
Da ich von Geigen nicht viel Ahnung habe möchte mich hier Schlau machen.
Die Geige sieht sehr "Antik" aus.
Ich hoffe ihr könnt mir hier helfen.
MfG
Wie viel ist meine Geige wert?
- caglak
- Erledigt
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Einfache böhmische "Kopie", Ende 19.tes/Anfang 20.tes Jahrhundert. Wert: meiner Meinung nach bei Ebay in diesem Zustand 100-150 Euro. Zum Selberspielen mag sich eine Restauration lohnen, solange da keine Risse oder andere unangenehme Ueberraschungen lauern.
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Warum sind diese Böhmenfiedeln eigentlich immer so dunkel? War die Farbe vor !00 Jahren gerade in oder wurden die schon damals auf alt getrimmt?
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...Ich nehme an beides. Das Etikett sollte ja auch "glaubwürdig" sein. Aasendem konnte man mit einer hübsch schattierten dunklen Farbe nicht nur "Alter" vortäuschen, sondern, einfacher ausgedrueckt, eine offensichtlich neue Geige (und weniger tolles Holz) darunter verstecken Desweiteren war die Farbe wahrscheinlich genauso "in", wie auch alte Möbel aus dieser Zeit gerne mal sehr dunkel gehalten waren...
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Ich meine mich zu erinnern, dass mir ein Geigenbauer einmal erzählt hat, dass man dazu Druckerschwärze verwendet hat.
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im alten Österreich fand man diese Farbe aus mir unerklärlichen Gründen für hip.
Mir wurde mal gesagt, dass da echtes Russ aus Abfallholz in der Fabrik verwendet wurde.
Die Geige ist übrigens wieder eine dieser vielen Stainer Kopien, wo man vermutlich aus einer Laune einfach ein Italiener rengeklebt worden ist.
Offenbar hingen vielen irgendwann die Stainer-Zettel zum Halse heraus. -
Holzruss wurde ja schon seit Ewigkeiten als Pigment in der Malerei verwendet- es ist lichtecht, billig und chemisch "unkompliziert" (=reagiert nicht mit anderen Farben, wie es z.B. bestimmte Weisspigmente tun, die dann fleckig werden). Insofern kann man "Russschwarz" als einen der ganz grossen Klassiker ansehen, zusammen mit Roetel und Kreide.
Ich weiss nicht, woraus Druckerschwärze damals gemacht wurde, aber zumindest in der Frühzeit des Drucks (16-17. Jahrhundert) kam da sicher auch einfach "Kohle" (=Russschwarz) zur Anwendung.
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Ich danke euch allen für die informativen antworte.
MfG