Neue Saite von Pirastro: Die Evah Pirazzi Gold

  • Gold als superschweres, noch dazu Edelmetall bringt als Saitenbewicklung natrürlich erhebliche physikalische Energie in den Grundton wie wichtige Obertöne !! (Dichtevergleich: bisherig Silber ca. 12, Gold ca. 19 ! dh. mehr als 50% Zunahme). Natürlich hat man eine Gold(Silber ?)Legierung verwendet, da Gold allein zu weich und wenig duktil ist.--
    Fakt wäre somit: Die G als Violin-Basis-Ton von 196 Hz hat allein 25 Obertöne (nach E.Melkus, Die Violine), mehr als die 3 Restsaiten, formt durch ständiges Mit- dh. Oberschwingen den Klangcharakter aller anderen auf D, A, E gegriffenen Töne ganz erheblich. Die Hochlagen auf der G bis zur 5./7.und höherer Lage haben auf der Violine die tonintensivsten Abstrahlungen...(Überdies ist gerade durch die Quintenabstände der 4 Violinsaiten der Obertonanteil am reichhaltigsten und typcharakteristisch. Er wird noch dadurch verstärkt, daß man die Saiten exakt am 7/8-Abstand der primär schwingenden Länge anstreicht)
    Damit werden die D-, A-, E-gegriffenen Töne durch die Gold-G kräftiger, auch vermutlich reichhaltiger bis "edler"...
    Erfreulich ist, daß der neue Evah-Gold-Saitensatz von rd. 135,- EUR auf nun 105,- gefallen ist (paganino.de online-Handel),--
    wer noch weiter sparen will, kann mit der einzel nachgewechselten Gold-G zu Eur 35,- am bisher verwendeten Evah-Satz, sofern noch relativ neu bezogen, auch einiges verbessern ( Tip ohne Gewähr)--
    bisher habe ich noch keine Gold-G aufgespannt, warte noch evtl. Preisvergünstigungen ab.
    Begrüße hier neuere Meinungen zur 2011 eingeführten Gold-E bei Pirstro...


    fr.grüße, SB (engag. Hobby-Violinspieler)---


    PS. Bisher ist der Pirastro- Evah-Satz einer der tonkräftigsten globalweit, allerdings hat mir die A-Bespinnung an Dauerhaftigkeit (Stegknick, deshalb hier gut halbrund feinfeilen und grafitieren ! ggf. durch weichen Bleistift) mißfallen...-
    Auffällig ist, daß bekannte Sologeiger gerade die G nicht immer satzeinheitlich aufziehen. Sie erkennen damit, daß diese Basissaite für den Gesamtklang und die Tontragweite von erheblicher Bedeutung ist. (Bei Bratschen hat man mit Wolfram-Bespinnung auf der C auch gewisse Tonverbesserung erreicht. Obs diese noch gibt, mir unbekannt...)

  • Ich habe eine Zeit lang die Gold-G von Oliv gespielt, hatte es bei den Obertönen der anderen Saiten aber nicht bemerkt. Die große Frage ist, wie stark die Saiten im Schwingverhalten gekoppelt sind. Vielleicht werde ich das bei Gelegenheit versuchen in ein Modell zu fassen.


    Die Haltbarkeit der "alten" Evahs ist wirklich nicht gerade das Gelbe vom Ei. Das große Solisten andere G-Saiten spielen habe ich noch nicht oft gesehen. Ich kenne noch die alte russische Schule mit Darm Darm Stahl Stahl, wobei dabei G und D meist zusammengehörig gewählt sind.
    Können Sie Beispiele dafür nennen?


    Größere Masse, bzw eigentlich erst einmal nur Dichte, ist nicht immer besser, man muss diese auch erst einmal in Schwingung versetzen, dadurch wird die Ansprache nicht gerade besser.

  • ..sind heute durch gute, dh. nahe und erst recht HD-aufgelöste TV-Übertragung leichter denn je zu erkennen, lieber J-G_Gütter...
    Iich meine, die Evah's bei Julia Fischer auf ihrer Guadagnini an A und D (Doppel-TV-Produktion 2010, kürzlich auf rbb-Sender) erkannt zu haben, die G war aber andersfarbig besponnen-- vielfach nehmen die Geiger (aus US-Tradition...?) auch Kaplan-Saiten ua.--


    apropos "Mitschwingen der ungegriffenen G-Saite": hier klingt hörbar zumal bei neuer Saitel das g'' an(doppelte Oktave bei 784 Hz), welches als Flageolett bei c'/ 261,5 Hz relativ schwerer gegen den einfachen g'-Oktaventon 392 Hz bei halber Saitenmensur zu treffen ist... Solche mitschwingenden Obertöne mildern und runden hohe E-gegriffene Töne und -farben, welche ohne diese piepsigdünn bis schrill sein können...--
    Überhaupt ist die Eigenschaft, "blühende" und starke E-Töne bis zum g'''' (3126 Hz) abzustrahlen wirklich nur sehr guten bis Spitzen-Edelgeigen zueigen. Bei normalqualitativen Geigen empfiehlt sich daher immer eine gute Steg/ Stimme-Einstellung des Instruments und keine, wenn auch winzige, Griffkuhlen am Griffbrett. Die erkennt der Geigenbauer mit exakt gerade angelegter Stahlschiene, zieht das Brett hier dann auf Gleichheit ab ! --
    Die Ansprache einer schwerer besponnenen Saite dürfte kritischer sein, hier kommts auch auf individuellen Strich, gute Bogenbehaarung und Saitendruck an. Wenn ich mal selbst die Gold-G habe, kann ich mehr dazu sagen.


    Die eigene Hörbeurteilung der Geigen-Klangfarben ist (subjektiv gesehen, speziell an nahen eigenen Ohren) ungenau und wenig aussagefähig, erst recht in engen Räumen. Notwendig sind mind. einige m Abstand, von einer erfahrenen Person vorgenommen. Das Gruppenspiel im Orchester mischt ohnehin vorteilhafterweise den Geigenklang, gleicht Qualiunterschiede in gewisser Weise aus.--


    fr.grüße, sb