Johann Reiter Mittenwald

  • also im Netz steht das die sog. Oktavgeige keine normale Geige ist sondern ein von Reiter entwickeltes Instrument welches erheblich größer als eine normale Geige ist und eine Oktave tiefer gestimmt ist.

  • ...sowas ähnliches... sowas wie ein Oktobass, nur als Geige (soetwas giebts wirklich) ...


    im Geigenbau Museum Mittenwald ist eine Oktavgeige zu sehen.Ich hab in einem anderen Forum ein Foto gefunden aber ich weiss nicht ob ich das hier verlinken darf... auf jedenfall ist der Größenunterschied erheblich.
    Vieleicht ist das Teil für Sammler oder Museen interessant ?? durchgesetzt haben sich solche Erfindungen ja leider nicht..

  • ...Ich weiss. Ich suche ein solches Instrument für Privatzwecke, nur zum So-Drauf-Spielen. ;)


    Es gibt immer wieder solche Versuche. Gab es schon als Tenorgeige, Viola Pomposa und neuerdings auch wieder als Viola...ich merk mir den Namen immer nicht. Aber das hat sich weder im 19. noch im 20. Jahrhundert durchgesetzt, und es wird sich meiner Meinung nach auch nicht im 21.Jahrhundert durchsetzen. Ist spieltechnisch nicht ganz ohne (viele Leute haben mit grossen Bratschen ja schon Schwierigkeiten mit Halten und Greifen), und die oftmals beschriebene klangliche Lücke zwischen Cello und Bratsche ist nicht gravierend, da beide Instrumente einen grossen Tonumfang besitzen und das Cello diesen Bereich prima mit abdeckt (man denke an den Schwan von Saint-Saens, der eigentlich für Cello geschrieben wurde aber prima auf der Bratsche gespielt werden kann). Insofern braucht man dieses Instrument im Orchester nicht (weder im Barockorchester, noch im modernen...), und es wird weder unterrichtet, noch gibt es spezielle Literatur dafür. Man kann es spielen wie eine Geige, hängt aber immer irgendwie zwischen Cello und Bratsche herum, ohne das das irgendwie musikalisch Sinn macht...


    Es gibt dafür auch keinen wirklichen Sammlermarkt, als Geldanlage taugt es daher nicht wirklich. Ausser Freaks wie mir die so ein Instrument rein aus Spass haben wollen oder Museen gibt es kaum Kundschaft, an die man das Instrument später wieder veräußern könnte. Niemand "braucht" so ein Instrument wirklich (ausser als Kuriosum), vermutlich wird das mit den "paar Violetten" daher nicht so einfach werden.

  • ...Werkstaetten Offermann hat solche Fiedeln gebaut, Peter Harlan, Wulff, Hell, Moeck (Celle) und noch so einige weitere. Das sind zumindest die, die mir dazu einfallen. manchmal wurden (und werden!) die auch von Privatleuten selbergebaut, t.w. gibt's da heute auch Bausätze zu kaufen.


    Quasi ein Revival der Barock/Renaiccanceinstrumente in neuem, modernen Design, klare Formen zwischen Bauhaus und neuer Sachlichkeit (20ger/30ger bis Ende 60ger Jahre). Da gab es alles an Gamben, Geigen, Fideln und ähnlichem, miteinander gekreuzt, variabel in Saitenanzahl, Größe (bis Cello) und Bundanzahl. Gedacht zur Belebung der Volks- und Schulmusik (u.a. anfangs zur "Förderung deutscher Volksmusik" (Wandervogelbewegung bis Nazifolklore), Waldorfschulkonzepte, Reformschulen, "reformiertes" Lernen der Streichinstrumente mit und ohne Bünde, Auflösung des klassischen Fingersatzes undsoweiter...). Hat sich aber alles nicht durchgesetzt, obwohl viele dieser Instrumente solide (nicht "fein", aber sauber und stabil) gebaut waren.


    Ab und zu tauchen Instrumente oben genannter Werkstätten bei Ebay auf, als "Gamben", "Quintfideln", "Mittelalterfiedeln" oder sonstwas. Gehen dann so für 150-350 Euro weg (mein Erfahrungswert).

  • Zitat

    Original von yxyxyx
    Nur mal ein lustiges Quiz!
    von wem stammt diese Geige hier?
    Sicherlich von einem modernen Künstler -man sieht ja förmlich Captain Kirk und Captain Stryker in der Enterprise und Orion damit durch's Weltall fiedeln!
    Oder doch nicht

    War/ist die nicht in einem Online-Shop? Ich bin mir ziemlich sicher, diese vor kurzem gesichtet zu haben - weiß aber nichtmehr genau wo.

  • ..und natuerlich gab es auch in Barock und Renaiccance genau solche Instrumente! Man sieht sie auch auf alten Bildern! Damals waren die Grenzen zwischen Geige, Gambe, Fidel usw. noch nicht klar, und auch die Instrumentalbesetzung einer "Spielmannsgruppe" war sehr variabel. Ich würde dieses Instrument auf dem Foto eher für ein altes Instrument oder einen sehr gute originalgetreuen Nachbau halten, es hat noch den nach hinten geknickten Hals der (Barock-)Laute (auch bei Rubebe usw. zu finden). Das wurde bei den Nachbauten aus der Neuzeit in der Regel nicht (selten) gemacht.