Hallo,
die Geige wurde bei einer Wohnungsauflösung nach ca. 50-jährigem Dornröschenschlaf "neu" entdeckt, mit altem Koffer und Leinenüberzug/tasche.
Die Geige zeigt Bearbeitungsspuren/Kratzer, die unter dem dunklem Lack verschwinden.
Risse oder gröbere Schäden sind sonst keine erkennbar.
Dass es sich nicht um eine echte Stradivari handelt ist schon klar! 
Welchen Wert hat diese Geige eventuell noch?
Richtig: Es ist keine Stradivari, und sie hat einen wirklich häßlichen Lack.
Aber: Sie ist nicht schlecht gebaut und könnte recht ordentlich klingen.
Bei ebay müsste man m. E. mit ca. 100 Euro schon zufrieden sein.
Ob sich sonst jemand direkt dafür interessiert, ist schwer zu sagen.
MfG
Rainer
Der Lack sieht fast aus, als sei er mal schwarz überpinselt/lasiert worden. Zumindest der Rücken, dessen Flammung man noch ansatzweise erkennen kann, scheint recht schön zu sein. Im Ganzen scheint mir das eine schon recht ordentliche Manufakturarbeit zu sein, die vielleicht- evtl. um sie zu schützen oder wertloser erscheinen zu lassen (nach dem Krieg wurde ja gerne mal geplündert...)- überpinselt wurde. Aber das ist reine Spekulation. 
Im jetzigen Zustand ist sie kam was wert, aber wenn sie selber spielen möchten, lohnt eine Restauration vielleicht doch.
Wegen der optisch "unvorteilhaften" Erscheinung wäre sie fast schon im Sperrmüll gelandet. 
Aber als ich sie in der Hand hatte, fühlte sie sich so "gut" an, - die Kinnstütze wie Seide und beim Zupfen an den Saiten ein voller, warmer, runder Klang - ist natürlich kein Qualitätsbeweis - sie tat mir einfach leid, viel zu schade für den Müll.
Bei genauerer Betrachtung ist die häßliche Lackierung/Lasierung auffällig sorgfältig aufgebracht, keine Nasen, keine Staubkörnchen, nichts verkleckert.
Wenn sich niemand findet, der sie zu schätzen weiß, darf sie bei mir bleiben und ihren Dornröschenschlaf für die nächsten 50Jahre fortsetzen. 
