Beiträge von yxyxyx

    ich konnte nicht widerstehen. Ich kaufte mir heute am Trödel diesen interessanten "Hybrid" zwischen einer Geige und einer Zither. Der kapitale Deckenriss schreckte mich zuerst ab, aber die Materialien (hochwertiges Wolkenahorn, engjährige Fichte) sowie der kunstvoll geschnitzte Wirbelkopf mit den schönen Stelzen nahmen mich doch gefangen.

    Als ich den Namen las, war es um mich geschehen! Franz Nowy war ein hervorragender Wiener Gitarre und Zithermacher. Er hat auch schöne Geigen gemacht, die sind aber nicht so berühmt.

    Der Verkäufer wollte zuerst satte 300€. Ich wieß ihn auf den Deckenriss hin: Dann jammerte er und wollte sie mir für 150€ geben. Ich ging weg, da rief er nach: "Gib mir 100€, dann kannst sie haben!"

    Ach was, jetzt konnte ich nicht mehr nein sagen.

    Wie es aussieht, war der Vorbesitzer Linkshänder und hat den Stimmstock einfach unter die rechte Hälfte gequetscht mit dem fatalen Ergebnis.

    Streichzithern wurden in Wien um 1830 vom legendären Zither-Virtuosen Johann Pretzmayer erfunden. Er wollte damit den Mangel der Zither, die eingeschränkte Anschlagdynamik, verbessern, indem er sie mit der Geige kombinierte. Das Instrument blieb aber nur im bairisch - österr. Raum ein dauerhafter Erfolg.

    Meine Frage wäre, kennt wer Schossgeigen aus eigener Erfahrung?

    Lohnt sich eine professionelle Reparatur? Ansonsten würde ich die einfach selber machen, aber dann wird sie nicht an Wert gewinnen :/

    Was bezahlt man für schöne Schossgeigen?

    Die „Maserung“ und die Farbe sprechen nicht gegen Fernambuk, ich würde mal davon ausgehen,
    dass es Fernambuk ist.


    Mein günstiger 80 EUR Bogen aus China sieht zwar genauso aus. Da hieß es beim Kauf auch „Fernambuk“,

    da gehe ich aber eher von anderem Brasilholz aus. Ist aber für mich nicht zu unterscheiden.

    Pernambuc steht heute unter strengem Naturschutz, da er eben wegen der Musikindustrie und als Färbemittel gnadenlos geschlägert wurde.

    Aber das chinesische Holz sieht dem Pernambuc auffallend ähnlich. Entweder haben die Plantagen (aber bis das Holz die gewünschte Qualität erlangt, muss der mehrere hundert Jahre alt werden) oder sie verwenden das billige Thuna, besser als asiatisches Mahagoni (ist aber merh mit dem heimischen Hollunder verwandt) oder noch billiger als Zigarrenkistenholz bekannt. Das gibt es noch massenhaft.

    Künftig wird Schlangenholz oder gar Kevlar das Bogenmaterial ersetzen müssen.

    "Johann Baptist Schweitzer fecit Pesti anno 1813" zählt zu einem der am meist gefälschten Zettel überhaupt.

    Derweil war er damals noch Lehrbub von Geisenhof in Wien.

    Wenn so ein Zettel auftaucht, dann handelt es sich mit 100%iger Wahrscheinlichkeit um ein Manufakturinstrumente aus dem Vogtland

    So via Bilder erscheint sie mir als gute Arbeit eines der vielen unbekannten Meister aus der Provinz zu sein. Frühe Nachkriegszeit

    Dazu kann man nur sagen, dass man den Wert erst durch den Klang in natura beurteilen kann. Der Durchschnittspreis bei guten unbekannten "ländlichen" Meistern liegt bei so rund 2000€, im Internet als "Katze im Sack" Kauf etwa um die Hälfte bis Viertel.

    Ein W.Koring ist mir bis dato unbekannt

    Hat sie einen Herstellerhinweis (Zettel, Brandmarke..)?

    gibt es eine Rechnung?

    Woher haben Sie diese?

    Was wurde Ihnen beim Kauf gesagt (Familienerbstück, Nachlass eines Orchestermusikers, Wohnungsräumung...)?

    So mein Vorabeindruck: The Usual Suspects

    Amati anno 1635! Zu schön, um wahr zu sein.

    die Top-Geigen der absoluten Meister sind seit über 100 Jahren schon dokumentiert, und eher werden die sogar noch weniger, da viele damals für original befundene einstweilen als Fälschungen auf Top-Niveau entlarvt worden sind.

    Alles, was sich auf diesem Standard sich abspielen würde, eine echte Amati von 1635, die seit ca. 200 Jahren unter dem RADAR blieb, wäre eine Weltsensation!