Beiträge von lh-fiddle

    Hä? Da ist aber ein bisschen was durcheinander.

    Was genau möchtest du kritisieren?

    Ich kann gar keinen großen Unterschied zwischen meinen und deinen Erläuterungen erkennen. Und auch kein Durcheinander.


    Einziger Unterschied:

    Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand hat sich das Wort "Violine" erst allmählich durchgesetzt. Eine frühe normierte Festlegung auf "Violino da braccio" wäre mir neu.

    Dass man schon

    damals alle Streichinstrumente eingeteilt

    hat, findet man wo? (Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.)

    Soweit mir bekannt, war das ein allmählich sich entwickelnder Prozess, auch in dieser Gattung:

    Viola da braccio – Wikipedia

    In der Viola-da-braccio-Familie gab es die unterschiedlichsten Stimmungen, 4 Saiten, in Quinten gestimmt, auch das war ein Entwicklungsprozess.

    Und für das kleine Modell galt auch hier noch:

    "Die Sopran-Viola mit ihrer Stimmung auf g – d1 –a1 – e2 entspricht der heutigen Geige/Violine."

    Viola hieß das Instrument, "Violine" ist nur ein Diminutiv, ein "Violchen".

    In Schweden heißt die Geige bis heute fiol.

    Danke für die Fotos.

    Es handelt sich hier um eine Viola da braccio.

    Der Größe der nebeneinanderliegenden Instrumente nach auf den Fotos oben (es sei denn, das linke ist eine Bratsche... ;)) ist von einer Sopran-/Diskant-Viola da braccio auszugehen. Wenn sie wirklich so alt ist, wie die Bauform vermuten lässt, könnte sie tatsächlich schon zu Seraphins Zeiten jemanden beglückt haben.

    Die Viola da braccio ist eine Vorgängerin der heutigen Geige. Du hättest da also ein ziemlich museales Kleinod.

    Sie sieht wertig und gut erhalten aus und wurde ganz offenbar auch gespielt.

    Aber es gab auch zu allen Zeiten Liebhaber*innen historischer bzw. historisierter Instrumente, und ob dies ein Nachbau ist und falls ja von wann, das ist anhand von Fotos schwer zu sagen. Da müssen Fachleute zur Begutachtung ran.

    Viel Glück damit.

    Lieber Hannes,

    magst du von dem sehr schönen und offenbar historischem rechten Instrument nochmal einige Detailaufnahmen mehr machen?

    Dieses Instrument würde ich auf jeden Fall einem Geigenbauer/einer Geigenbauerin zur Begutachtung vorlegen.


    Ist dir Sanctus Seraphin ein Begriff?

    Ich bin nicht die Angesprochene, darf ich mich trotzdem äußern, Student? ;)


    Frank Reiner war kein Geigenbauer, es handelt sich hier um einen Doppelnamen (Frank-Reiner), so ist es auch auf dem Zettel zu lesen, der durchaus echt sein kann. Der Zettel verweist auf ein Patent des Hamburger Architekten (hatte auch mal eine Malerlehrer gemacht) Paul Frank:


    Paul Frank 1878 - 1951. Architekten-Portrait von Jan Lubitz


    Zitat aus diesem Text:


    "Anfang 1913 gründet Paul Frank ein eigenes Architekturbüro, ist aber nebenher auch für Baufirmen und mit der Entwicklung bautechnischer Neuerungen tätig, für die er schon 1912 eine Firma für Spezialbauausführungen gegründet hat. So werden die Häuser der Gartenstadt Wandsbek mit GRANA-Zementputz nach einem Patent von Paul Frank ausgeführt. Weitere Patente meldet er auf Betondeckenkonstruktionen, unterirdische Ölbehälter oder die Betonpumpe an. Der Erlös eines Patentes zur Veredelung von Geigen, die "Frank-Reiner"-Geige, dient 1925 als Startkapital zur Gründung der "Gemeinnützigen Kleinhaus-Baugesellschaft mbH",..."


    Die Aufkleber in den Geigen waren mit einer blumigen lateinischen Inschrift versehen:

    "me fecit nobile cantabile amabilique sonantem" (frei übersetzt: durch/für mich veredelt, spielfertig und lieblich klingend gemacht). Heute würde man wohl einfach sagen: spielfertig eingerichtet...


    Die oben vorgestellte Geige trägt noch den Zusatz scholaris. Es gab auch hier verschiedene Qualitätsstufen. Bei dieser Geige handelt es sich offenbar um ein Schülerinstrument.

    Verstehe ich es richtig, dass dein 5-saitiges Instrument eine Mensur von 35,8 cm hat?

    Auf welche Stimmung möchtest du es denn bringen mit deinem Viola-Oktavset? CGDAE, nach unten oktaviert?


    Für 5-saitige Instrumente gibt es auch noch andere Stimmungs-Varianten, wenn man in die Tiefe gehen möchte.

    Hier einige Beispiele, von Oktavgeige bis Baritonquinton:


    Instrumente

    Vermutest du das oder sind das deine persönlichen Erfahrungen?


    Größere Umrüstnotwendigkeiten sind mir bislang noch nicht begegnet. Optimierungsmöglichkeiten bei dauerhaftem Gebrauch (und abhängig vom Instrument) gibt es sicherlich.


    Hier ein Klangbeispiel für die erstgenannten Saiten


    Octave Violin Strings - Thomastik Superflexible - YouTube


    Hier ein Erfahrungsbericht aus einem anderen Forum samt Klangbeispiel mit den zweitgenannten


    [REVIEW] Daddario - H350 4/4M Helicore Octave Violin - Oktavsaiten machen aus meiner Geige ein "Cello" (ohne die tiefste Saite) | Musiker-Board

    Ich habe das schon gemacht, den Hals mit Zäpfchen einfach wieder eingeleimt und das hält.

    Ich sehe bei der vorgestellten Geige einen Nagel (?), dessen Verlauf/Verbleib Einfluss auf die Haltbarkeit einer einfachen Neuverleimung haben könnte (s. Bild Nr. 7).

    Und ist auf dem letzten Foto bereits ein Riss im Hals erkennbar?