Beiträge von Fedele

    Danke!

    Ich hab jetzt viel darüber nachgedacht und denke, ich werde lieber nur das notwendigste machen.

    Alle Reparaturen von 1995 sind stabil, lediglich der Stimmriss bewegt sich etwas dort, wo das große Futter liegt.

    Dieses werde ich abnehmen und erneuern, das Wurmloch werde ich inszwischen im Auge behalten.

    Nachdem nirgends frische Fraßspuren zu sehen waren glaube ich, dass es alt ist. Es ist auch das einzige, das Holz ist ansonsten kompakt.

    Klanglich ist von dieser Geige nicht allzuviel zu erwarten, die Decke ist wirklich sehr dünn, daher wohl auch die vielen Risse.

    Eventuell werde ich an manchen Stellen mit Pergament-Belegen sichern. Ich mag dieses Instrument aber zum reparieren üben hab ich noch genügend andere kaputte Geigen rumliegen ;)
    Da wir regelmäßig Jam-Sessions veranstalten ist meine Idee, diese Geige als Gäste-Geige bei der Hand zu haben.

    Euch kommt das jetzt vielleicht unsportlich vor aber es sind mir auch die Faktoren Zeit, Wert und das Risiko, das das Tauschen der Belege mit sich bringt, die hier mit hinein spielen....

    ... irgendwie hab ich jetzt schlechtes gewissen aber ich denke, die Entscheidung macht Sinn.

    Chiocciola vielen Dank, sehr interessant - vor allem auch die Bilder!

    Hmmm... das bringt mich von der Idee, auch teils die funktionierenden Belege zu erneuern, wieder ab und zurück zur Einstellung, nur das nötigste zu reparieren. Das wären kleinere Riss-sicherunungen an den Rändern, diese eventuell mit Pergament, und ein neues Futter unterm Stimmriss. Ich dachte erst, ich könnte diese Geige infach als Reparatur-Übungsgeige verwenden aber das bring ich eh nicht übers Herz.

    Einen Artikel zu Pergament hab ich gefunden:

    https://www.schilbach.net/de/p…artikel-veroeffentlichung

    - an dieser wenig wertvollen Geige wage ichs.

    Hannes_F , ich hab mehrmals wo gelesen, dass die Faserung parallel ausgerichtet werden soll um die Klangeigenschaften möglichst wenig zu beeinflussen, daher war ich mir bis zu deiner Frage sicher. Ob es tatsächlich stimmt, weiß ich allerdings nicht. Der Logik hinsichtlich Stabilität folgend hätt ichs auch quer gemacht.... ich habs jetzt nicht weiter hinterfragt... vielleciht ists ja wie so vieles anderes auch nur Aberglaube?
    Wer kann das genauer beantworten?

    In die Saune würde ich nicht mit der Geige gehen. Durch die feuchte Wärme könnten sich die Verleimungen lösen und das Holz aufquellen.

    ... stimmt, ich würde die Geige ja auch nie im Auto liegen lassen.... hab ich so nicht bedacht, macht Sinn!


    Wenn die Decke sehr dünn ist, würde ich auch größere und stabilere Belege verwenden, als gewöhnlich. Mit Pergament kenn ich mich nicht aus. Habe es noch nicht verwendet, da ich ein wenig Bedenken wegen der Schrumpfung beim Trocknen habe.

    Danke - ja, das werde ich beim Stimmriss machen - Herr Zákányi hat bestimmt nicht zufällig so großzügig unterlegt, wenn auch sonst einiges dem Zufall überlassen scheint... oder der Logik eines Tischlers, der auf Nummer sicher gehen möchte.

    Das mit dem Pergament wage ich bei den kleineren Rissen - hab schon kleine, speziell dafür produzierte extra dünne und kreisrund gestanzte Plättchen gekauft. R ein gefühlsmäßig spricht nichts dagegen und alles ist besser als die quer zur Faser verleimten Belege.

    Wegen dem Wurmfrass: Waren im Inneren frische Fressspäne zu sehen? Wenn nicht, dann würde ich erstmal alles gut reinigen, die Wurmlöcher mit Pressluft (nicht zu viel Druck) ausblasen und das dann mal beobachten. Vielleicht ist der Wurm ja schon lange tot.

    Hmmm... Nein, frische Fresspäne waren keine zu sehen.
    Ein bisserl wundert es mich auch, dass der Gang an der Oberfläche liegt... eventeull wurde ein bereits angeknabbertes Stück Holz verarbeitet? Ich werde es erstmal säubern und beobachten bevor ich hier was ändere.

    Ich persönlich würde eher die Gefriertruhe nehmen, oder noch ein paar Wochen warten, und die Geige in ein paar Frostnächten draussen übernachten lassen. Das Holz wird dann langsamer in der Temperatur geändert und kann sich besser anpassen als mit dem Fön

    ... klingt auch gut.
    Nachdem es nicht eilt, da ich eh an der Decke genug zu tun hab, werde ich erstmal beobachten und im Falle des Befalls die nächsten frostigen Nächte nutzen.

    Vielen Dank euch für all die guten Ratschläge!

    Die Aufschrift heißt: Mihály Zákányi hat sie am 15.02.1995 in Nagyatád repariert. Er ist anscheinend ein Volksmusiker (Gesang, Zimbal, Geige).

    geigerlein: Student hat es mir dankenswerter Weise übersetzt.

    Herr Zákányi war wohl mächtig stolz auf seine Reparatur ;)

    Das unterm Zettel scheint auch von ihm oder einer Verwandtschaft zu stammen...
    ...steht da Wien? Die Jahreszahl könnte 1950 sein.

    Und danke für Deine Hilfe - ich werde gleich mal die Splitter abnehmen und an die Decke leimen damit ich sie nicht versehentlich beim Rausnehmen des Unterklotzes abbreche.

    Dann entferne ich den Unterklotz und falls darunter auch Wurmfraß zu sehen ist ... wäre auch ein Saunagang mit Geige möglich?

    Und richtig, der Stimmriss ist nicht gefüttert, daher bewegt er sich auch auf der Oberseite bei den F-Löchern obwohl alles an Leim noch hält, da ist eindeutig Luft dazwischen.

    Die Idee, die Belege durch Pergamentbelege zu ersetzen, gefällt mir. Ich würde mir bei den stabilen Rissen einfach einen Beleg nach dem anderen vornehmen.

    Ganzschön berührend, zum ersten Mal das Innenleben dieses Instrumentes zu sehen...

    geigerlein

    Es sin Arbeitsspuren, die eindeutig vor dem lackieren entstanden sind, sie liegen unter dem Lack, teils auch am Boden der Geige zu sehen, aber dort viel weniger tief. Die Geige ist für andere wertlos, ich mag sie aber.

    Sie wäre ideal als Übegeige was Ausbesserungen angeht aber ich überlege auch, ihr ihre Geschichte lassen... So, wie sie bislang behandelt wurde, wäre aber jeder Versuch, sie liebevoller zu gestalten, auch Teil ihrer Geschichte..

    Und du hast recht, insgesamt ist der Lack hübsch.

    Lieber Braaatsch, danke für Deine Antwort!

    Habs mir gedacht und bin trotzdem hoch erfreut über dieses Instrument, La Chinoise klingt was Jazz und Volksmusik angeht besser als die anderen Geigen, die ich bislang hatte und großes Parkett werde ich mit Geigen nicht erobern :)