Beiträge von Hannes_F

    Da Euch die Frage ja hier so bewegte, habe ich auf Youtube die Frage gestellt:


    "Hallo die Herren, ein sehr interessantes Video wieder.
    Eine Frage noch dazu: Die entstehenden Füßchen erscheinen relativ stark (hoch) für einen Geigensteg, jedenfalls höher als man es gewohnt ist. Bleiben die bei Euch so, oder werden sie noch dünner geschnitzt, sei es von unten her, sei es von oben her durch weiteres Ausschnitzen der Radien direkt über den Füßchen?"

    Nun kam die Antwort:
    "Vielen Dank!
    Vollkommen richtig, diese Füßchen sind noch viel zu stark! Aber für dieses Video ist es uns nur darum gegangen, das Aufpassen zu zeigen ;)

    Zuerst sollte man die Steghöhe klären, danach schnitzt man grob so viel von den Füßen unten weg, bis man sie nur aufpassen muss. Die finale Stärke der Füße wird zum Schluss von oben über die Radien angepasst.

    Zu dünn ist nicht gut, da sie sonst wirkungslos sind.


    Und außerdem: Wer so genau schaut, der stiehlt! :-P"

    Haha, erwischt. Aber die Stehler von heute sind oft dann Kunden von morgen.

    Hallo, dieser Dachboden scheint ja recht ergiebig zu sein, kommt da noch mehr?

    Nach meinem Eindruck ist das ein ganz schönes Instrument, sieht auch nach gutem Holz aus und könnte wohl gut klingen. Viel zu richten ist möglicherweise auch nicht. Der Steg ist allerdings verbogen. Ein Geigenbauer kann den unter Hitze wieder geraderichten oder einen neuen fertigen.

    Was mir Bauchweh machen würde bei dem Instrument, das ist die Krümmung des Halses. Die Linie zwischen dem Griffbrett (schwarzes Ebenholz) und dem Hals (Ahorn) ist nicht linealgerade, sondern konkav. Damit würde das Instrument für mich persönlich schonmal ausfallen, denn diese Reparatur kostet erfahrungsgemäß ca. 350 - 400 EUR. Was schade ist, denn wie gesagt, eventuell ist das Instrument ansonsten recht schön. Am Besten mal einem Geigenbauer zeigen.

    Eventuell müsste da auch noch der Knopf irgendwo sein und vielleicht auch noch ein Kinnhalter.

    Da Du nach den Schriften fragtest: Das Etikett mit dem Aufdruck "Stradivarius Cremona" führt in meiner Einschätzung eher zu einer Abwertung, da das alleine schon ein klares Zeichen für eine Serienfertigung ist. Die Schrift auf der Unterseite des Griffbretts weist m.E. am ehesten auf einen Bau bzw. eine Reparatur in den 1950-1970ger Jahren hin.

    Hallo, herzlich willkommen in diesem Forum. Die Geige sieht ganz ordentlich aus, gar nicht schlecht erhalten und auch recht gutes Holz. Dass das Griffbrett abgefallen ist, ist nicht so tragisch, kann der Geigenbauer/die Geigenbauerin rasch richten. Aufwendiger ist die Ersetzung von Wirbeln und Steg, war dahingehend nichts bei der Geige dabei?

    PS.: Als ich oben schrieb "gut bis sehr gut erhalten", so meinte ich nur das Holz. Nicht das Lackkleid, dies müsste etwas aufgefrischat werden, aber so, dass die Patina nicht ganz verlorengeht.

    Beim Bogen habe ich noch die Erneuerung bzw. Korrektur der Umwicklung vergessen.