Beiträge von Hannes_F

    Fiddler Ich will jetzt hier nicht zu technisch werden, aber in diesem Fall geht es hauptsächlich um das Vermeiden von Phasenproblemen, die auftreten würden, wenn man dieselbe Geige öfters verwendete.

    geigerlein
    Ich mache manchmal Multitrackaufnahmen für die Musikindustrie, da bin ich darauf angewiesen, eine Geige nach der anderen einzuspielen, bis zum kompletten Streichorchester. Dafür muss ich viel zwischen verschiedenen Instrumenten umsteigen (von Geige zu Geige sowieso, auch Viola und Cello). Das ist auch der Grund für meine kleine Sammlung.

    Kann man sich vielleicht schlecht was drunter vorstellen, aber das Ergebnis klingt dann z. B. so:
    http://www.strings-on-demand.c…uli_Sunrise_20150328a.mp3

    Nachtlicht Danke für Deine Einschätzung. Ich halte das für einen echten, allerdings sehr gut gemachten Anschäfter. Übergang fühlen kann ich keinen, und von der Seite aus gesehen könnte es auch geritzt und gemalt sein, aber ich denke das Frontalbild ist eindeutig.

    Aus Spaß an der Freude hier noch ein drittes Geigenrätsel, und dann soll es auch erst einmal gut sein.

    Auch diese Geige, die ich etwa seit den späten 80gern besitze, steht nicht zum Verkauf. Ich habe meine Gedanken dazu, bin aber neugierig auf Eure Meinungen.

    Zettel ist keiner drin. Der Klang ist, wie von der hohen Bauform zu erwarten, Richtung dunkel-silbrig. Auffällig ist die ausgesprochen gute E-Saite, die bis in die höchsten Lagen sehr nebengeräuschfrei ist. Die Ansprache ist leicht.

    Die abgebrochene Ecke und die Macken am f-Loch sind nicht von mir.

    Bodenlänge: 358 mm
    Hüfte: 200 mm
    Taille: 105 mm
    Schulter: 168 mm
    Halsmensur 132 mm



    Die beiden folgenden Bilder sind bei direkter Sonneneinstrahlung gemacht; bei Zimmerbeleuchtung leuchtet der Lack nicht so stark:

    Bei einer Geige für 300 EUR bleiben für die Schnecke und Hals höchstens 10,- EUR ... eine Schnitzerei von

    Hand ist damit nicht machbar, nicht in Deutschland.

    Ich stimme Dir zu, ganz sicherlich nicht!
    Die Firma David Lien sitzt in Taiwan, sonst wären solche Preise nicht möglich, ob mit oder ohne Fräse ...

    Fiddler Das "nein" bezieht sich auf "zugekauft" oder vorgefräst. Kann natürlich sein, aber denke ich nicht. Ich denke, dass alles on location gefertigt wird, und in Serienfertigung von Hand.

    D. Lien schnitzt Schnecken einer 300 EUR Geige sicher nicht von Hand selbst. Ich weiß es nicht,

    gehe aber davon aus, dass die von extern bezogen werden. Oder eben vorgefräst. Womöglich beides.

    Bei der Nacharbeitung kann er dann, je nach Modell, mehr oder weniger sorgfältig sein.

    Nein, das System ist ein ganz anderes. Ich dachte, das sei hier bekannt, sonst hätte ich es erwähnt.

    Es gibt eine Baureihe von ca. 300 bis ca. 1000 EUR von reinen "Workshop-" (Manufaktur-)geigen. Diese tragen zwar den Namen "David Lien", sind jedoch in Serie hergestellte Geigen mit dem Label "Professional E" bis "Professional A+". Der Unterschied bezieht sich auf die Holzwahl, die Ausarbeitung und das Design. Ich gehe davon aus, dass David Lien diese Manufaktur (mit) aufgebaut hat oder sogar besitzt, aber es würde mich sehr wundern, wenn er selbst Hand an irgend eine dieser Geigen gelegt hätte, außer vielleicht in Ausnahmen. Was nicht bedeutet, dass die schlecht wären, die Einsteiger sind sehr ordentliche Schülerinstrumente und mit den besseren könnte man m.E. durchaus anfangen, Geige zu studieren.

    Darüber kommen die Baureihen der "Einzelanfertigungen mit Meisteranteil", von EUR 1250 bis EUR 5000. Diese werden, so habe ich es verstanden, in der Werkstatt von David Lien gefertigt, wobei seine Gesellen oder Gehilfen einen Teil machen, und er selbst auch einen Teil. Diese Geigen sind m. E. bereits berufsfähig. Bei der "Concert" für ca. EUR 2000 sind auf jeden Fall die Schnecke, die Decke und die Lackierung von ihm selbst gemacht, bei den Geigen für EUR 5000 alles von A bis Z.

    Die ersten beiden Schnecken in meinem Post oben stammen von den "Geigen in Serienfertigung", die anderen von den Einzelanfertigungen mit individuellem DL-Anteil.