Ernst Liebich Breslau Hoflieferant Catharinenstr.2

  • Hallo,
    ich bin absoluter Laie was Geigen/Violinen angeht. Nun würde ich aber trotzdem gern wissen ob die Geige, die sich in meinem Besitz befindet vielleicht doch eine kleine Besonderheit ist.
    Zur Geige gehört ein Geigenkasten in dieser Sargform, der sehr alt aussieht. Ich denke er ist noch vor 1920 einzuordnen(bin Laie wie gesagt).
    Schild im Geigenkasten: Ernst Liebich Breslau Hoflieferant Catharinenstr.2
    Ist dieser ein "berühmter" Geigenbauer?
    Es scheint eine Geigenbauer-Dynastie in Breslau mit dem Namen Liebich gegeben zu haben(habe gegoogelt).


    Gruß Olli

  • Ein Schild im Geigenkasten (vermutlich um 1900) bedeutet leider nicht, dass auch die Geige von diesem Geigenbauer stammt. Bitte mal Bilder einstellen.
    Gibt es im Geigenkorpus auch einen Zettel?
    MfG
    Rainer

  • Liebich waren v.a. sehr gute Gitarremacher. Es wurde vor paar Jahren mir mal so eine angeboten -der Typ verlangte aber sehr viel.
    Aber wie schon gesagt, nur mit einer vagen Beschreibung kann man null sagen.
    Also Fotos einstellen: wenn es geht: Boden mit Kiel und Decke in Frontalansicht, Schnecke, mindestens eine Zarge, gut wäre noch Hals und Griffbrett und irgendwelche Signaturen (Zettel, Brandzeichen, Reparaturmarken etc.)

  • ich sehe, Sie sind beim Machen!
    Geht es ein bisschen größer?
    das einzige, was ich momentan sagen kann, ist, dass sie von der Farbgebung nicht uninteressant aussieht. Sie erinnert mich an den Film "Die rote Violine"
    Es würde sich lohnen Bilder mit größerer Auflösung reinzustellen.

  • Hallo Rainer,
    im Geigenkorpus ist kein Zettel zu sehen.
    Ist in hochwertigen Geigen immer einer zu finden?
    Meine frau hat gerade zwei Bleistiftstriche, nebeneinander liegend, ca.0.7 mm lang entdeckt.


    MfG Olli

  • Zettel sind leider sogar zu selten auch bei Meistergeigen drinnen.
    Zum einen da viele Geigenbauer niemals dachten, dass ihre Werke Jahrhunderte überleben, bzw. manche "hinter" ihren Werken stehen wollten.
    Oft aber ganz einfach, weil der Zettel sich ablöste oder vergammelte. Manchmal auch aus purer Dummheit herausgerissen wurde.
    Die parallelen Striche waren Marken, wo diese Lehre (wie heißt noch das Ding? -der Rainer weiß es sicherlich) für die Dickemessung angesetzt wurde

  • also was ich sagen kann: man bemerkt schon, dass der Geigenbauer sich was gedacht hat:
    Lackierung ist sehr ansprechend und so weit ich es bei dieser Auflösung sagen kann, gut gemacht.
    Der Boden dürfte gar einteiliges (!!) Riegelahorn sein -sehr fein tigerstreifig.
    Die Geige ist in einem guten Zustand (Sie wissen aber die Auflösung)
    Die Schnecke sieht auch nicht billig aus (die Kanten sind scharf und konvergieren zu einer spitzen Spirale).
    Mehr getraue ich mir anhand der Bilder nicht zu sagen. Ich hielte sie für wert, sie tiefer untersuchen zu lassen.
    Aber warten wir ab, was Rainers Meinung ist.
    Wären höhere Auflösungen möglich?