Alte Geige Baujahr 1924

  • Hallo,


    ich habe von meinem Opa eine Geige bekommen. Auf einem Schild im Korpus steht folgendes:
    "REVALO D.R.P. 360 764"


    (handschriftlich): "Nr. 9447 Anno 1924"


    Dann ein Zeichen was aussieht wie:" RT AG Veredlung"


    Die Geige ist mit (wahrscheinlich Original-) Geigenbogen und Koffer vorhanden und völlig intakt. Mein Opa hat früher sehr gut Geige gespielt (und Klavier). Er hat sie in den 1930er Jahren gekauft und sie ist seit dem in Familienbesitz. Mein Opa kommt aus Berlin.


    Lohnt es sich die Violine aufzuarbeiten?
    Was ist sie wert?
    Kann es sein, dass es eine Arbeit der "Berliner Tonveredelungs AG" ist?


    Viele Grüße und ich bin dankbar für jede Hilfe.


    marcus

  • klingt wirklich sehr interessant.
    Es gab da immer wieder Tüftler, die die Geige revolutionieren wollten. Vor zwei Jahren bot mir einer meiner "Beschaffer" eine Geige mit einer patentierten Resonanzdecke von irgendsoeinem deutschen Ingenieur an.
    Er wollte 1000 ? dafür. Ich zupfte mal kurz (bin leider Gitarrespieler) und gab sie ihm dankend zurück.
    Sie klang grauenhaft.
    Aber es wäre durchaus toll, mal vielleicht andere Ideen über den Geigenbau hier zu betrachten.
    Veröffentlichen Sie hier Fotos -wie üblich zumindst Boden und Decke, Schnecke, Hals, Griffbrett und etwaige Signaturen (Brandzeichen, Reparaturmarken, Zettel und Kurioses)!
    Bin schon gespannt!

  • BTW: wenn wir schon bei den Alternativen sind. Kennt wer diese "Trompetengeigen"?
    Das sind ganz kuriose Dinger. Die haben noch zusätzlich zum Korpus ein "Horn" als Schallverstärker.
    Vor paar Jahren gab es nicht einmal so wenige von denen in Second Hand Läden zu kaufen.
    Einstweilen sind sie aber auch zur Rarität geworden.

  • Diese sog Stroh-Violinen werden inzwischen wieder reichlich in Fernost produziert und in Europa überteuert verkauft. Der Klang ist grauenhaft, aber laut.
    MfG
    Rainer
    P.S.:
    Wenn das Revalo-Verfahren etwas bringen würde, wäre es sicher weiter angewendet worden. Vermutlich waren das alles nur Werbegags bzw. Geldschneiderei bei gutgläubigen Kunden.

  • Hi Rainer
    warten wir auf die Fotos.
    Ich komme von der Gitarrenseite (Violinen sind bei mir nur Nebenjob), und ich will Euch nicht damit langweilen, dass es in Sachen Gitarre durchaus interessante Ideen gab, die sich nicht durchsetzten (z.b. Gelas).
    Warum dann nicht bei Geigen auch?

  • Zitat

    Original von Rainer
    Diese sog Stroh-Violinen werden inzwischen wieder reichlich in Fernost produziert und in Europa überteuert verkauft. Der Klang ist grauenhaft, aber laut.
    MfG
    Rainer
    P.S.:
    Wenn das Revalo-Verfahren etwas bringen würde, wäre es sicher weiter angewendet worden. Vermutlich waren das alles nur Werbegags bzw. Geldschneiderei bei gutgläubigen Kunden.


    Hut ab vor'm Rainer!
    Er hat mal wieder ins volle getroffen.
    Ich habe gleich mal im Lütgendorff nachgeschaut und da steht unter Ohlhaver (aka Revalo - Ihr versteht das System ;) ) "Ein Kaufmann, der sich nie mit Geigenbau beschäftigt hat, dem sich aber auf "Okkultem Weg" Stradivaris Geheimnins enthüllte, so dass er aus jeder Fabrikschachtelgeige durch sein Verfahren ein Konzertinstrument von Cremonseser Klangschönheit machen zu können behauptet..... :D

  • Es hat etwas gedauert. Sorry. Tja...
    Ihr habt ja schon ein niederschmetterndes Urteil gefällt. Nun ja. Ich hab keine Geige von `ner Million erwartet aber irgendwie erhofft, das sie wenigstens 100 ? wert ist. Blöd. Vor Allem, dass ich meinem Opa sagen muss, dass er sie 1945 ganz umsonst vor den Russen im Klavier versteckt hat....


    Trotzdem der Vollständigkeit halber noch die Fotos:

  • Ok. Danke. Nun ja. Verkaufen oder behalten....hmm. Die Kritik fällt ja eher negativ aus. Ich habe viele Dinge, besonders Bücher, die mich an meinen Opa erinnern werden. Eigentlich könnte man die Geige dann verkaufen. Nach Eurem Urteil zufolge wird sie ja auch nicht erheblich im Wert steigen.
    Nun denn....