Alte Geige aus Wien/Budapest

  • Hallo,


    ich habe von meiner Mutter eine alte Geige bekommen, mit der Sie in Ihrer Kindheit geübt hat. Sie kommt aus Temeschburg. Die Geige trägt einen Zettel mit:


    "Javitotta Braun Antal Hangszerkészitö Temesvar-Belváros 1909", d.h. Repariert von Braun Antal Musikinstrumentenbauer in Temeschburg-Innenstadt 1909. Die Geige ist also 1909 repariert worden, scheint aber wesentlich älter zu sein.


    Über diesem Zettel ist ein Stempel mit dem Namen "Fridrich Lorenz" (und zwei Bäumen um den Namen). Sie hat ausserdem schon kleinere Risse. Ich wäre sehr dankbar falls mir einer bei der Einschätzung des Wertes helfen könnte.


    Danke schön.

  • Ich vermute, dass die Gebrauchsspuren bei dieser Geige schon eingearbeitet wurden, um sie älter und wertvoller erscheinen zu lassen als sie eigentlich ist.
    Vor allem der fleckige Boden spricht für einen künstlichen Lackabtrag. Der Aspekt der Gegei entspricht insgesamt der einer nur ca. 150 Jahre alten böhmischen "Zigeunergeige".
    Die reparierten Deckenrisse dürften allerdings echt sein. Leider scheint sich auch einer im Stegbereich zu befinden und bis unter den rechten Stegfuß zu reichen, das wäre dann ein sog. Decken-Stimmriss, der auch repariert eine erhebliche Wertminderung bedeutet.
    Der Klang könnte durchaus angenehm weich sein. Mehr als eine ordentliche Schüler- oder Amateurgeige ist es aber nicht, und der Wert wird sich auch in Anbetracht der Reparaturen nur im unteren dreistelligen Eurobereich bewegen.
    MfG
    Rainer
    P.S.: Der Steg droht nach vorne zu kippen oder sogar zu brechen. Am besten die Saiten entspannen und den Steg dann wieder aufrichten.